Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien sind in diesem Jahr teils heftig unter die Räder gekommen. Denn als risikoreiches Investment haben ihnen steigende Zinsen besonders zugesetzt. Hinzu kommt der Umbau der Energiewirtschaft. Davon sollten Nel ASA, Plug Power und Co eigentlich profitieren. Doch es bleibt spannend. Mehr darüber lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Im Hinblick auf Plug Power ist man derzeit versucht zu sagen: Na bitte, es geht doch! Denn zumindest am gestrigen Donnerstag hat die Aktie gezeigt, dass sie durchaus noch dazu fähig ist, Gewinne zu erzielen. Doch natürlich sollte man die momentane Stärke nicht überbewerten, sondern eher relativieren. Schließlich ist Plug Power grundsätzlich immer noch in schwacher Verfassung.
Plug Power: Meldungen über Bande
Dafür machen Beobachter – auch wir – neben den jüngst enttäuschenden Quartalszahlen häufig die ausbleibenden börsenrelevanten News verantwortlich. Daher ist es um so erstaunlicher, dass Plug Power seine neuesten Meldungen ein wenig versteckt. Es sei denn man geht beim US-amerikanischen Wasserstoff-Spezialisten davon aus, dass Anleger wirklich all ihre Kanäle studieren.
Und da ist in den letzten Tagen denn doch etwas zusammengekommen: Kleinigkeiten, aber dennoch wichtige News für Plug Power wie diese: „Die nationalen Wasserstoffnetze liefern seit zwei Wochen unter Normalbedingungen.“ Man rechne daher nicht mehr mit Problemen in der Zukunft, da nun alles reibungslos laufe.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Oder der Hinweis auf das neue Plug-eBoook. Indem man mehr darüber erfahren könne, wie die Brennstoffzellen von Plug, „die Herausforderungen der Einschränkungen im Stromnetz meistern können“. Gut, das dürfte sich jetzt eher an die Endkunden richten als an die Aktionäre. Doch auch für diese Zielgruppe gibt es eine interessante Nachricht:
Plug Power: Deutschland und Dänemark im Fokus
Demnach hat Plug Power vor kurzem auf dem deutsch-dänischen Gipfel für grünen Wasserstoff in Kopenhagen ein Abkommen über die Abnahme von grünem Wasserstoff unterzeichnet. Dabei verweisen die Unterzeichner auf den dringenden Ausbau der geplanten Wasserstoffinfrastruktur und unterstreichen erneut das Potenzial von grünem H2 für das Erreichen der Netto-Null-Emissionen.
Laut Bericht des Portals „Renewables Now“ haben 32 Interessengruppen diese Erklärung unterzeichnet. Dazu gehören demnach die Deutsch-Dänische Handelskammer, RWE, Vattenfall, Uniper, European Energy, Everfuel, Thyssenkrupp, Plug Power, TotalEnergies, Ørsted, Topsoe, Copenhagen Infrastructure Partners, BASF, Aurubis, Airbus und andere.
Wasserstoffinfrastruktur sicherstellen
Dänemark bringe das Potenzial für die Produktion von grünem Wasserstoff mit. In Deutschland gebe es dafür eine große Nachfrage. Daher forderten die Unternehmen beide Regierungen auf, die geplante Wasserstoffinfrastruktur zu beschleunigen, heißt es weiter. Bis 2028 soll es eine Verbindung zwischen Angebot und Nachfrage in den beiden Ländern geben.
Um den Aufbau der angekündigten Wasserstoffinfrastrukturkapazitäten zwischen Deutschland und Dänemark bis 2028 sicherzustellen, müssten die endgültige Investitionsentscheidung für die grenzüberschreitende Infrastruktur bis Mitte 2024 getroffen sein. So stehe es in der Erklärung. Nel ASAs Name fällt in dem Bericht nicht. Auch von Nel ASA selbst gibt es keine Hinweise.
Plug Power: Ausbau der Europa-Strategie
Für Plug Power hingegen ist es nicht der einzige aktuelle Mosaikstein in seiner Europa-Strategie. Bereits in der Woche zuvor – der Bericht dazu erschien am 22. November auf dem Portal „H2 View“ – hat Plug Power eine weitere Absichtserklärung unterzeichnet. Dabei geht es um die Wasserstoffwirtschaft in Finnland.
Die finnische Stadt Kokkola soll demzufolge die Hauptstadt der Dekarbonisierung in Finnland werden. Ein Konsortium, dem u.a. Plug Power angehört, will dazu beitragen, das dort entstehende Wasserstoff-Ökosystem zu beschleunigen. Plug Power prüft demnach bereits seit Mai 2024 die Machbarkeit des dort groß angelegten Projekts für grünes Ammonika und flüssigen Wasserstoff.
Transformation der Energiewirtschaft
Zugegeben, das sind aktuell nur „Absichtserklärungen“ und Pläne. Gewinne sind da wohl allenfalls eher langfristig zu erwarten. Doch Plug Power setzt Duftmarken, steckt sein Revier auch in Europa ab. Denn auch wenn es immer wieder Meldungen von gescheiterten Wasserstoff-Projekten gibt, ist die Transformation der Energiewirtschaft nicht aufzuhalten. Dann zeugen etliche neue Projekte.
Wasserstoff löst sicherlich nicht alle Probleme der Energiewende. Doch die Bereiche, in denen Wasserstoff-Technologien nützlich sein können, sind vielfältig. Davon profitiert auch Bloom Energy und damit auch die Bloom Energy-Aktie. Zur Erinnerung: Der Bloom Energy Server beherbergt meherer Hochtemperatur-Brennstoffzellen. Er verwendet Festoxid-Brennstoffzellen.
Bloom Energy-Aktie: Analysten sehen Potenzial
Damit stellt er auf dem Markt der Elektrolyseure eine echte Alternative zu den Elektrolyseuren von Plug Power und Nel ASA dar. Ähnlich wie bei diesen H2-Aktien beobachten Analysten auch bei der Bloom Energy-Aktie derzeit eine Aufwärtsbewegung. Diese könnte sich nach Meinung der Experten von „Investing.com“ durchaus noch verstärken. Denn der Zeitpunkt sei günstig.
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