Liebe Leserin, Lieber Leser,
im Jahr 2022 waren laut der Beratungsagentur McKinsey gerade einmal 5 Gigawatt an Elektrolyseanlagen im Betrieb. Bis 2030 sollen die Kapazitäten bis auf 232 Gigawatt ansteigen, und dabei werden nur bereits angekündigte Projekte berücksichtigt. Das zeigt recht eindrucksvoll, welches enorme Potenzial hier noch schlummert. An den Märkten tut man sich aber dieser Tage eher schwer damit, daraus auch neue Hoffnung für die Aktienkurse zu schöpfen. Dabei gab es zuletzt durchaus die eine oder andere positive Neuigkeit zu vermelden.
dynaCERT sorgt für Aufsehen
Für viel Aufsehen sorgte zu Wochenbeginn dynaCERT mit dem bisher größten Auftrag in der Unternehmensgeschichte. Für Bristol & Bristol sollen gleich 3.000 Einheiten der HydraGEN HG-2-Einheiten ihren Weg nach Guyana finden. Das verhalf der lange Zeit vernachlässigten Dynacert-Aktie zu einem dringend benötigten Höhenflug. Zeitweise konnten die Kurse sich am Montag um 40 Prozent verbessern und auch am Dienstag waren im frühen Handel grüne Vorzeichen zu bewundern. Zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels notierte der Titel bei sportlichen 0,18 Euro und damit rund 75 Prozent höher als noch vor fünf Tagen.
Es scheint also noch etwas Leben in dem Pennystock zu stecken. Dass das Ganze im Wasserstoff-Segment nicht noch höhere Wellen geschlagen hat, dürfte am Ansatz von dynaCERT liegen. Der sieht nämlich nicht vor, ganze Fahrzeugflotten komplett auf Wasserstoff umzustellen. Stattdessen kommt das Ganze eher als additiv zum Einsatz, um bedarfsgerecht CO2-Emissionen zu senken. Einen Vorteil hat das Ganze aber: im Gegensatz zu den Luftschlössern vieler anderer Unternehmen ist die Technologie verfügbar und kann in größeren Mengen hergestellt werden.
Nel ASA lässt wieder nach
Bisher weniger als erhofft wirkte sich die Beilegung des Schuldenstreits in den USA auf die Kurse von Wasserstoff-Aktien aus. Am Montag reichte es zwar bei den meisten Titeln noch für grüne Vorzeichen. Die Zugewinne wurden am Dienstagmorgen aber zu weiten Teilen schon wieder kassiert. So auch bei der Aktie von Nel ASA, die bis zum Vormittag um 2,5 Prozent auf 1,22 Euro nachgab. Charttechnisch begibt die Aktie sich damit wieder einmal in bedenkliche Gefilde.
Schon seit Längerem verzweifeln die Bullen lediglich an dem Versuch, Nel endlich in höhere Kursregionen zu befördern. Nachdem es über Wochen nicht mit dem Sprung über die Marke bei 1,30 Euro geklappt hat, scheint das Papier sich immer weiter in die Tiefe zu orientieren. Das Eis wird dünner und schon bei 1,20 Euro wartet der wohl wichtigste Support auf die Bullen. Gehalten werden konnte jener vor rund vier Wochen nur dank sehr erfreulicher Quartalszahlen. Sollte die Linie einmal mehr fallen, wäre das keine gute Nachricht für die Aktionäre.
Der Blick nach Übersee
Dass der wahrscheinlich abgewendete Zahlungsausfall in den USA nicht noch mehr Spuren hinterlässt, liegt wohl auch daran, dass es noch an der letzten Gewissheit fehlt. Erst am Mittwoch steht die Abstimmung im Kongress an und erst dann werden wir auch wissen, ob die Politik sich tatsächlich einigen kann. Bis dahin bleibt eine gewisse Ungewissheit bestehen und vor diesem Hintergrund scheinen die Bullen sich dann doch noch eher bedeckt zu halten.
Interessant wird der Blick in Richtung USA auch aufgrund des ersten Handelstags in dieser Woche. Am Montag blieben die Börsen aufgrund des Memoral Day geschlossen. Es fehlten da wichtige Vorgaben vor allem für Wasserstoff-Titel aus Nordamerika. Das dürfte heute nachgeholt werden, wenngleich noch offen ist, ob sich dies als förderlich oder doch eher negativ erweisen wird.
Plug Power kriegt die Kurve nicht
Auftrieb könnte weiterhin auch die Plug Power-Aktie gut vertragen, die es sich unterhalb der 8-Euro-Marke bequem gemacht hat. Seit einigen Tagen blieben neue Negativrekorde zwar aus und ab und an versuchten die Käufer sich auch einmal an einer Gegenbewegung. Sonderlich nachhaltig war das bisher noch nicht. Auch fast schon euphorische Kursziele seitens der Analysten helfen da nicht mehr weiter.
Bei manchem Anleger führt das sogar zum genauen Gegenteil. In den sozialen Medien mehren sich kritische Stimmen zu den Analysteneinschätzungen und zumindest manche Aktionäre werden das Gefühl nicht los, an der Nase herumgeführt zu werden. Ob an solchen und anderen Vorwürfen etwas dran sein könnte, das lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen. Doch solange eine solche Stimmung wahrnehmbar ist, sind das keine gute Voraussetzungen für die angeschlagene Plug Power-Aktie.
Ballard Power im grünen Bereich
Den einen oder anderen Wasserstoff-Titel gibt es dann doch noch, der auch in diesen schweren Tagen mit grünen Vorzeichen punkten kann. Da wäre etwa die Ballard Power-Aktie, welche heute Morgen um immerhin 0,4 Prozent zulegen konnte. Zumindest auf Monatssicht ergibt sich mit Zugewinnen von knapp acht Prozent ein einigermaßen freundliches Bild. Von einer Rallye lässt sich hier aber leider auch nicht reden.
Es wird spannend zu sehen sein, was der morgige Tag bereithalten mag und ob mit den dann anstehenden Neuigkeiten vielleicht die eine oder andere Sorge im Wasserstoff-Segment zerstreut werden kann. Darüber werden dann wieder die Kollegen berichten, denn ich verabschiede mit an dieser Stelle aus meiner Vertretung für das Wasserstoff-Briefing. Dennoch drücke ich Anlegern beide Daumen dafür, dass es möglichst bald wieder zu schöneren Tagen im Sektor kommen wird. Das Potenzial dafür ist definitiv vorhanden. Es scheint nur etwas an der Zuversicht zu fehlen, was angesichts der vielen Krisen vielleicht auch nachvollziehbar ist.
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