Liebe Leserin, Lieber Leser,
im Wasserstoff-Segment hängt die Stimmung derzeit derart tief, dass es oft schon als gute Neuigkeit gefeiert wird, wenn erwartete Schreckensszenarien etwas weniger dramatisch als befürchtet ausfallen. Genau das ließ sich kürzlich auch bei Ballard Power beobachten. Am Donnerstag öffneten die Kanadier ihre Bücher und allzu viel Grund zur Freude gab es dabei auf den ersten Blick nicht.
Wieder einmal schloss der Brennstoffzellenexperte ein Jahr mit herben Verlusten ab. Je Aktie wurden jene auf 0,16 US-Dollar beziffert. Die Analysten hatten sich zwar auf Verluste fest eingestellt. Gehofft wurde aber auf ein Minus von lediglich 0,13 Dollar je Anteilsschein. Auch bei den Umsätzen konnte Ballard Power für keine positiven Überraschungen sorgen. Immerhin konnte das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr (-0,17 Dollar je Aktie) aber minimal verbessert werden. Das scheint den Aktionären auszureichen, um die Aktie etwas in die Höhe zu manövrieren.
Stellantis lässt nicht locker
Um immerhin 4,1 Prozent konnte die Ballard Power-Aktie am gestrigen Donnerstag zulegen und den Kurs damit bis auf 1,28 Dollar anheben. Hoffnung macht, dass das Unternehmen einen rigorosen Sparkurs verfolgt und damit die Verluste im laufenden Jahr vielleicht noch mehr beschränken kann. Zudem gab es kürzlich frische Auftragseingänge zu vermelden. Grundsätzlich scheint man also auf dem richtigen Weg zu sein.
Ballard Power Aktie Chart
Bei Stellantis dürfte es hingegen einige Zweifel daran geben, ob die Wasserstoffstrategie noch vertretbar ist. Entgegen dem allgemeinen Trend hält der Konzern an Wasserstoff-Autos fest und die Tochter Opel enthüllte nun in München beim Schaufenstertag: Wasserstoff-Mobilität die neueste Generation des Vivaro mit Wasserstoffantrieb. „Bald“ soll jener bestellbar sein und mit Preisen ab 71.500 Euro 40 Prozent günstiger als sein Vorgänger sein.
Vergebliche Liebesmüh?
Auf der eigenen Webseite stellt Stellantis die durchaus vorhandenen Vorteile des Fahrzeugs in den Vordergrund. Lokal soll ein emissionsfreier Betrieb bei hohen Reichweiten und kurzen Tankstopps möglich sein. Daran ist kaum zu rütteln. Fraglich ist aber, ob alle potenziellen Abnehmer überhaupt einen Tankstopp einlegen können. Denn Tankstellen für Wasserstoff-Pkw wurden und werden derzeit eher zurückgebaut. Mangels Nachfrage konzentrieren sich viele Anbieter verstärkt auf Lkw bei ihren Tankstationen.
Wasserstoff-Autos an sich befinden sich ebenfalls auf dem absteigenden Ast. In Deutschland gingen im vergangenen Jahr nicht nur die Zulassungszahlen, sondern der tatsächliche Bestand zurück. Ob Opel nun für die große Wende sorgen kann, darf wahrscheinlich dezent bezweifelt werden. Für Optimisten ist es aber allemal ein positives Signal, dass noch nicht jeder Autobauer das Thema schon beerdigt hat.
Nel ASA kann sich nicht halten
Es fehlt jedoch weiterhin an echter Euphorie in Sachen Wasserstoff, und das längst nicht nur mit Blick auf entsprechende Autos. Auch sonst gelingt es allenfalls punktuell, den leidgeplagten Bullen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. So etwa bei Nel ASA, wo der Einsteig von Samsung E&A in dieser Woche für massive Aufwertungen sorgte. Allerdings ist noch unklar, ob dadurch auch das operative Geschäft beflügelt wird. Da lassen sich viele Anleger nicht lange bitten und nehmen die seltene Gelegenheit für Gewinnmitnahmen wahr. Der Kurs ließ gestern bereits nach und purzelte heute Morgen um weitere 7,7 Prozent bis auf 0,26 Euro zurück. Gestern Morgen gab es zeitweise noch Kurse oberhalb von 0,30 Euro zu bewundern.
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