Wasserstoff-Aktien: Drama pur bei Nel ASA, Plug Power und Co! – Und eine Entscheidungsschlacht hinter den Kulissen!

Wasserstoff-Aktien spiegeln die Unwägbarkeiten der H2-Branche wider. Daher könnten die Turbulenzen bei Nel ASA, Plug Power und Co noch etwas anhalten.

Auf einen Blick:
  • Absturz der Nel ASA-Aktie: Gibt es Hoffnung?
  • Plug Power-Aktie: Zwischen Trendwende und Kursdebakel – wohin geht die Reise?
  • Das Schicksal der europäischen Elektrolyseure liegt in der Hand von Washington
  • Bloom Energy-Aktie: Weshalb man bei Morgan Stanley auf diesen Titel setzt

Liebe Leserinnen und Leser,

Wasserstoff-Aktien stehen zunehmend unter Druck. Davon zeugen die Kursverläufe von Nel ASA und Plug Power. Deren aktuelle Entwicklung ist dramatischer als jemals zuvor. Doch auch jenseits der Märkte stehen die Zeichen auf Sturm. Denn die Förderung von Wasserstoff ist hart umkämpft. Dabei geht es erneut um Elektrolyseure. Mehr dazu im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.

Schicksalstage für Nel ASA, Plug Power und Co: Vom einstigen „Börsenhighflyer“ zum Penny Stock. Also einer Aktie, die unterhalb der 1 Euro Marke angekommen ist. Für Nel ASA ist das ein ziemlicher Absturz. Den man sich auch nicht mehr schönreden sollte, wie einige Beobachter mahnen. Doch ganz aufgeben sollte man die Aktie vielleicht auch noch nicht.

Lichtblick für Nel ASA?

Darauf macht eine Analyse der Finanz- und Trading-Plattform „stock3“ aufmerksam. Denn mit etwas gutem Wille lasse sich bei der – zugegeben – dramatischen Kursperformance der Nel ASA-Aktie vielleicht doch noch eine kleine positive Nachricht entdecken: Denn bei der Nel ASA-Aktie könnte sich die erste Panik-Verkaufswelle erschöpft haben, so die These.

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Anders ausgedrückt: Wer die Aktie jetzt unbedingt loswerden wollte, hat das wohl schon getan. Das wiederum könnte den Abwärtssog des Wasserstoff-Titels etwas verlangsamen. Genau diesen Effekt glaubt der Analyst am gestrigen Donnerstag bereits beobachtet zu haben. Denn Nel ASA habe zwar mit einem deutlichen Minus abgeschlossen. Doch das Tief sei schon mal tiefer gewesen.

Kursperformance

laufendes Jahr-37,95 %4,28 €
1 Woche-4,79 %4,28 €
1 Monat-9,04 %4,28 €
3 Monate-20,54 %4,28 €
6 Monate-20,83 %4,28 €
1 Jahr-49,92 %4,28 €
3 Jahre-77,61 %4,28 €
5 Jahre-45,91 %4,28 €

Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie

Ein schwacher Trost, der auf die Dauer kaum weiterhelfen dürfte. Denn Nel ASA bräuchte einen echten Befreiungsschlag. Doch dergleichen ist in der Penny-Stock-Zone ungleich schwerer auszuführen als oberhalb dieser Marke. Denn Penny Stocks sind für Spekulanten äußerst attraktiv. Darauf haben auch wir bereits im Newsletter Wasserstoff Briefing hingewiesen.

Auswirkungen des US-Inflation Reduction Acts

Daher glauben auch einige Beobachter, dass sich die Abwärtsbewegung bei Nel ASA eher noch verstärken könnte. Vom Unternehmen selbst kommen derzeit kaum relevanten News, Stand: Freitagmittag. Dafür informiert man über die diversen Kanäle über die Fortschritte der hauseigenen Wasserstofftechnologie und der Expansion in den USA.

Außerdem über die Auswirkungen des US-Inflation Reduction Acts (IRA) auf die Ausrichtung des Unternehmens Nel ASA. Damit hätten wir – neben den Kursturbulenzen – eine weitere Parallele zum Hauptkonkurrenten Plug Power. Auch die Plug Power-Aktie hat schon mal erfolgreichere Tage erlebt, wobei die Einschätzungen am heutigen Freitag recht uneinheitlich daherkommen.

Plug Power-Aktie: Wie geht es weiter?

So sehen die einen Beobachter bei der Wasserstoff-Aktie erste Anzeichen für eine Erholung und hoffen auf die Wende. Andere jedoch befürchten ein baldiges Kursdebakel der Plug Power-Aktie, Stichwort: neues Jahrestief. Laut Meldung des Finanzportals „finanzen.net“ wiederum gehörte die Plug Power am Freitagvormittag zu den Verlierern des Tages.

Da ist man geneigt, zu sagen: „Suchen Sie sich etwas aus!“ Doch tatsächlich könnte auch die Plug Power-Aktie frische Impulse dringend gebrauchen. Stichwort: Big Orders. Doch auch bei Plug Power ist davon derzeit nichts zu sehen. Stattdessen trommelt man weiter für die vollumfängliche Beibehaltung der Steuergutschriften für die Produktion von grünem Wasserstoff.

Elektrolyseur-Industrie im Fokus

Diese sind bekanntlich ein wichtiger Bestandteil des IRA und für die Wasserstoff-Player von existenzieller Bedeutung. Auch das Schicksal der EU-Elektrolyseur-Industrie könnte letztlich von den US-Wasserstoffvorschriften abhängen. Darauf macht am heutigen Freitag das auf EU-Themen spezialisierte Nachrichtenportal „Euractiv“ aufmerksam.

Demnach tobt zwischen Europa und China derzeit ein Kampf „um die weltweite Vorherrschaft bei der Herstellung von Elektrolyseuren“, wie es heißt. Während China derzeit die billigsten Elektrolyseure der Welt herstelle, sei Europa führend bei innovativen Technologien, die besser geeignet sind, grünen Wasserstoff zu erzeugen.

Dreikampf auf dem Weltmarkt

Hinzu kommen die USA, als weiterer Globalplayer, der seinerseits weltweite Führerschaft in der Wasserstoffproduktion beanspruche. Denn davon sei spätestens seit der Verabschiedung des IRA auszugehen. Wenn man der Argumentation des Berichts folgt, dann haben es auch die USA in der Hand, zu entscheiden, welche Elektrolyseur-Technologie zukünftig den Weltmarkt dominiert.

Bisher würden drei Technologien um die Vorherrschaft auf diesem Markt konkurrieren: Alkalische Elektrolyseure sind billiger und funktionieren am besten ohne Unterbrechung. Protonenaustauschmembran-Elektrolyseure (PEM) sind zwar teurer, können dafür aber flexibler arbeiten. Bei der dritten Variante handelt es sich um Festoxidzellen-Elektrolyseure.

Wasserstoff-Vorschriften: Alle schauen auf die USA

Diese sind Hochtemperatur-Abwärme aus der Industrie angewiesen, um effizient zu sein. China, so heißt es weiter, habe sich auf die billigere alkalische Variante konzentriert. Europa habe sich dagegen für die teuere, aber flexiblere PEM-Variante entschieden.

Sollten sich die USA dafür entscheiden, ihre Wasserstoff-Vorschriften den Standards der EU anzupassen, dann wäre das für die europäischen Unternehmen ein Vorteil. Denn sie hätten einen technologischen Vorsprung, Stichwort Flexibilität. Sollte sich das US-Finanzministerium jedoch für laxere Vorschriften entscheiden, dann dürften chinesische Hersteller profitieren.

Damit ergeben sich rund um die hochlaufende Wasserstoffwirtschaft zwei traditionelle Schlachtfelder: So geht es zum einen weiterhin um Fragen der Finanzierung. Darüber haben wir in der zurückliegenden Woche ebenfalls berichtet. Und zum anderen geht um die Regulierung, um Richtlinien und Definitionen. Die Entscheidung in den USA soll übrigens in Kürze fallen, heißt es.

Bloom Energy-Aktie: Favorit der Analysten

Und wo eben bereits die Rede von Festoxidzellen-Elektrolyseuren gewesen ist, werfen wir noch einen kurzen Blick auf die Bloom Energy-Aktie. Denn wenigsten für diese Wasserstoff-Aktie hat es in der zurückliegenden Woche gute Nachrichten gegeben. Laut Bericht des Börsenmagazins „Der Aktionär“ hat Morgan Stanley diese Aktie als seinen „Top-Pick“ im Bereich „Clean Tech“ genannt.

Begründung: Die Aktie könne gleich von mehreren wichtigen Trends profitieren, etwa der wachsende Nachfrage nach Brennstoffzellen. Außerdem sieht man in den Steuergutschriften für sauberen Wasserstoff aus dem IRA ein weiteres beflügelndes Element. Die endgültige Gestaltung dieser US-Steuergutschriften dürften auch uns daher noch eine ganze Weile beschäftigen.

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