Liebe Leserin, Lieber Leser,
wer vor der Wahl von Donald Trump vor negativen Folgen im Bereich der erneuerbaren Energien warnte, der tat dies vollkommen zu recht. Denn die neue US-Regierung verliert nicht viel Zeit dabei, ihre neue politische Linie durchzuziehen. Dazu gehören nicht nur vermehrte Abschiebungen, Androhungen von Einfuhrzöllen und Begehrlichkeiten von neuen Territorien. Auch beim Thema Wasserstoff macht sich ein neuer Wind bemerkbar.
Die Trump-Administration hat Medienberichten zufolge das H2Hub-Programm für 90 Tage auf Eis gelegt, welches eigentlich beim Aufbau von Wasserstoff-Hubs im ganzen Land tatkräftig unterstützen sollte. Nun schein offen zu sein, ob das Ganze überhaupt noch weiterverfolgt wird. Es ist nur ein weiteres von vielen Anzeichen dafür, dass in den USA mindestens für die nächsten vier Jahre fossile Brennstoffe voll und ganz im Vordergrund stehen werden.
Zeitenwende in Europa?
Im Gegensatz dazu scheinen sich in Europa momentan einige Kräfte zu formieren, die Wasserstoff endlich spürbar nach vorne bringen wollen. Gestern beschäftigten wir uns mit Plänen von Schottland, Deutschland im großen Stil mit Wasserstoff zu versorgen. Hierzulande meldete sich nun Bundeskanzler Olaf Scholz zu Wort. Gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“ betonte er einmal mehr die Bedeutung der CO2-neutralen Stahlproduktion. Er ist sich aber auch im Klaren darüber, dass dafür nicht über Nacht die erforderlichen Wasserstoffmengen bereitstehen werden.
Konkret gefragt danach, ob er sich als Übergang vorstellen könne, für die Erzeugung von Wasserstoff auch französischen Atomstrom einzusetzen, antwortete Scholz mit einem klaren „Ja“. Nun hat das noch nicht viel zu heißen. Es deutet aber einen gewissen Paradigmenwechsel an. Wasserstoff bleibt für Europa ein wichtiges Thema und um dringend benötigte Kapazitäten zu erhalten, scheint die Politik sich auch auf Kompromisse einlassen zu wollen.
Nel ASA bastelt am Ausbruchsversuch
Ob Olaf Scholz in dieser Sache in vier Wochen noch Entscheidungsgewalt haben wird, das bleibt momentan noch abzuwarten. Dennoch macht sich an den europäischen Märkten etwas frischer Wind bemerkbar. Das bekam beispielsweise ITM Power zu spüren, wo der Kurs heute Morgen um knappe sechs Prozent zulegen konnte. Das britische Unternehmen konnte dabei auch von einem neuerlichen Auftragseingang profitieren.
So etwas gab es bei Nel ASA zwar nicht zu sehen. Dennoch ging es mit dem abgestürzten Kurs sogar noch steiler aufwärts. Bis zum Handel am Mittag legte das Papier um 10,4 Prozent zu und erreichte damit die nicht ganz unwichtige Marke von 0,20 Euro. Zumindest auf den ersten Blick sieht das schon fast nach einem Ausbruchsversuch aus. Es bleibt aber abzuwarten, ob die gute Stimmung sich auch verfestigen können wird. In den letzten beiden Jahren war dies bei ähnlichen Aufschlägen leider nie der Fall.
Eine einmalige Chance?
Unter Druck geriet derweil die Aktie von Plug Power, mit der es gestern um 6,25 Prozent auf 1,95 US-Dollar in die Tiefe ging. Zum ersten Mal seit rund acht Wochen notiert das Papier damit wieder unterhalb von 2 Dollar. Hinter diesen Kursbewegungen könnten sich Anzeichen für Chancen verstecken. Mit der Kehrtwende in der US-Energiepolitik ergeben sich für Europa umso mehr Gelegenheiten, beim Thema Wasserstoff voranzugehen und eine Vorreiterrolle einzunehmen. Das könnte sich potenziell über Jahrzehnte hinaus auszahlen. Offen bleibt aber, ob die Politik fähig und willens ist, diese Chance wahrzunehmen und sich auf damit verbundene Herausforderungen einzulassen.
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