Wasserstoff-Aktien: Die Mischung macht’s!

Liebe Leserin, lieber Leser, viele Anleger zittern derzeit und blicken sorgenvoll in Richtung Fed, so ist zu lesen. Der Grund dafür: Die US-Notenbank

Liebe Leserin, lieber Leser,

viele Anleger zittern derzeit und blicken sorgenvoll in Richtung Fed, so ist zu lesen. Der Grund dafür: Die US-Notenbank kommt zu ihrer nächsten Sitzung zusammen und berät über ihre künftige – vermutlich strengere – Geldpolitik. Einige Vertreter der Fed hätten eine schnellere Zinserhöhung und eine baldige Reduktion der Bilanz bereits angedeutet, schreibt das „Handelsblatt“.

Das sei in der Regel eher schlecht für die Aktienmärkte, heißt es weiter. Daher mache sich mit Blick auf die morgige (Mittwoch) Pressekonferenz von US-Notenbankchef Jerome Powell dazu eine gewisse Anspannung breit. Anleger von Wasserstoff-Aktien haben diesen zusätzlichen Thrill gar nicht nötig. Die Gefühlslage zwischen Hoffen und Bangen ist ihnen aktuell nur allzu gut bekannt.

Wasserstoff-Aktien reagieren besonders empfindlich

Zumal Wasserstoff-Aktien besonders empfindlich auf solche Nachrichten seitens der Fed reagieren. Das haben die letzten Wochen gezeigt. Machen wir es daher kurz: Nel ASA – derzeit mit Verlusten gemeldet. Plug Power – startete angeschlagen in die Woche. Ballard Power – bietet aktuell – also am Dienstagvormittag ebenfalls Verlustmeldungen.

Zusammenfassende Chartbetrachtungen klingen daher entsprechend düster, gerade was die drei genannten prominenten Player Nel ASA, Plug Power und Ballard Power angeht. Von einem „bitteren Kursdebakel“ ist da die Rede. Auch in der Einzelbetrachtung fällt die Bewertung kaum positiver aus. Einzig im Hinblick auf Ballard Power lässt sich ein Hauch von Optimismus erkennen.

Langfristige Investitionsmöglichkeiten

Vor diesem Hintergrund mochten die Analysten-Prognosen der US-Bank JPMorgan im gestrigen Newsletter Wasserstoff Briefing etwas überraschen. Schließlich erwarten diese einen Boom bei der Wasserstoffnutzung und daher auch gute Zeiten für Wasserstoff-Aktien, wenn auch nicht sofort. Tatsächlich liegt die Betonung hierbei auf „langfristige Investitionsmöglichkeiten“.

Auf der aktuellen Empfehlungsliste von JPMorgan für Wasserstoff-Aktien finden sich laut Börsenmagazin „Der Aktionär“ neben Plug Power, Hyzon Motors und Bloom Energy auch Beijing SinoHytec und Doosan Fuel Cell. Die beiden Letztgenannten wollten wir uns noch einmal etwas genauer ansehen.

„Pionier der chinesischen Wasserstoffenergieindustrie“

Bei Beijing SinoHytec (Abkürzung: SinoHytec) handelt es sich um ein chinesisches High-Tech-Unternehmen auf staatlicher Ebene, das sich auf Forschung und Entwicklung sowie Industrialisierung von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Motoren spezialisiert hat. Laut Unternehmensprofil sieht man sich als „Pionier der chinesischen Wasserstoffenergieindustrie“.

Eine der jüngsten Unternehmensnews beschäftigt sich mit einem Joint Venture zwischen Toyota und SinoHytec, datiert vom März 2021. Es wurde für Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellen gegründet, so die entsprechende Meldung auf dem Portal „electrive.net“. Das neue Gemeinschaftsunternehmen soll in Peking sitzen und Toyota Sinohytec Fuel Cell (FCTS) heißen.

Koreanischer Brennstoffzellenspezialist

Doosan Fuel Cell ist ein in Korea ansässiges Unternehmen. Es konzentriert sich hauptsächlich auf die Herstellung und den Verkauf von Brennstoffzellen zur Stromerzeugung. Es produziert Brennstoffzellen-Netze, die in Stromerzeugungsanlagen eingesetzt werden. Darüber hinaus bietet das Unternehmen langfristige Wartungs- und Reparaturdienste an.

Das Unternehmen beschäftigt sich auch mit der Konstruktion von Brennstoffzellensystemen, der Entwicklung von Steuerungen, der Entwicklung von Brennstoffvorbehandlungssystemen, der Entwicklung von Stacks und Peripheriegeräten. Kürzlich unterzeichneten Doosan Fuel Cell und Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) eine gemeinsame Absichtserklärung.

Ausbau des globalen Stromerzeugungsmarktes

Ein Ziel der Vereinbarung ist demnach die gemeinsame Entwicklung lokaler grüner Wasserstoff-Brennstoffzellenprojekte für die dezentrale Stromerzeugung. Oder wie es weiter heißt: „Die beiden Unternehmen planen, ihre Betriebs- und Wartungskapazitäten zu nutzen und so Hand in Hand ihren Anteil am globalen Stromerzeugungsmarkt auszubauen.“

Zu diesem kurzen Blick nach Asien und auf die Aktivitäten von Wasserstoff- und Energie-Unternehmen passt eine aktuelle Einschätzung der „WirtschaftsWoche“. Dort hat man sich am vergangenen Wochenende mit dem Potenzial der fünf größten Wasserstoffaktien beschäftigt. Gemeint sind damit übrigens Plug Power, Ballard Power, Ceres Power, Nel ASA und ITM Power.

Wasserstoff: Revolution der Energiewende

Ausgangspunkt neben dem „volatilen Wasserstoff-Sektor“ einerseits ist die umweltpolitische Großwetter-Lage andererseits. Denn Wasserstoff traue man weltweit zu, die Energiewende zu revolutionieren: Im Vergleich zu Wind- und Sonnenstrom sei er einfach zu speichern und zu transportieren. Wird er mittels Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, ist er zudem klimaneutral.

„Diese Perspektive für eine umweltfreundliche Energieversorgung elektrisiert Regierungen weltweit“, schreibt die WirtschaftsWoche. Deutschland, Frankreich, China, Japan, die USA – sie alle würden die Branche mit Milliarden überschütten, in der Hoffnung auf schnelle Forschungsfortschritte, Technologieführerschaft und letztlich einen Milliardenmarkt.

Wasserstoff-Aktien sind weiterhin im Spiel

Diese Hoffnung treibt natürlich auch die Börse an. Und lässt die ein oder andere Bewertung daher aktuell möglicherweise zu hoch ausfallen. Anders ausgedrückt: Wasserstoff-Aktien sind nach wie vor im Spiel. Aber sowohl ihr Potenzial als auch ihr Risikofaktor haben es in sich. Ausschließlich auf Wasserstoff-Aktien sollte man daher derzeit wohl nicht.

Unter den Wasserstoff-Aktien selbst gibt es darüber hinaus erhebliche Unterschiede. Das gilt auch hinsichtlich der Beurteilung seitens der Analysten. Morgen werden wir uns daher u. a. mit Ceres Power und ITM Power beschäftigen.

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