Liebe Leserin, lieber Leser,
was haben SFC Energy und und der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler gemeinsam? Die Antwort darauf bekommen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing. Außerdem erfahren Sie, worum es bei der „Hochlaufphase der Wasserstoffwirtschaft“ geht und welche Rolle sie bei der Energiewende spielt.
Von den üblichen Ausschlägen im Kursverlauf einmal abgesehen, ist es derzeit an der Front der prominenten Pure Playern unter den Wasserstoff-Aktien relativ ruhig. Das kann sich natürlich schnell und jederzeit wieder ändern, denn wir erinnern uns: Der Wasserstoff-Sektor gilt als volatil.
SFC Energy und Schaeffler im Fokus
Doch wir wollen heute die Gelegenheit nutzen und uns mit zwei Playern beschäftigen, die noch ein wenig im Schatten von Nel ASA, Plug Power, Ballard Power oder auch ITM Power stehen. Daher zurück zur Eingangsfrage: Was haben SFC Energy und die Schaeffler Gruppe gemeinsam? Nun, zum Beispiel tauchen beide nicht im aktuellen Ranking der meistgesuchten 100 Top-Aktien auf.
Das könnte sich ändern. Denn beide können als Wasserstoff-Aktien gelten und sollten schon allein deshalb mehr Beachtung bekommen. So handelt es bei der SFC Energy AG um „einen führenden Anbieter“ (O-Ton Unternehmenswebsite) von Wasserstoffoff- und Methanol-Brennstoffzellen für stationäre und mobile Hybrid-Stromversorgungslösungen mit Hauptsitz in Brunnthal bei München.
Großauftrag für SFC Energy
Erst kürzlich machte das Unternehmen mit einem Großauftrag von sich reden: Demnach erhielt SFC Energy einen Auftrag der International Security Group (ISG). Die ISG bestellte 170 sogenannte EFOY Pro 2800 Brennstoffzellen. Sie sollen in Kamerasystemen zur Baustellenüberwachung zum Einsatz kommen.
Laut Pressemitteilung entfaltet die EFOY Pro 2800 als dezentrale und mobile Energiequelle bei dieser Anwendung ihr volles Potenzial. Mit einer maximalen Leistung von 125 Watt (W) und einer maximalen Ladekapazität von 250 Amperestunden (Ah) pro Tag versorge sie die Endgeräte dauerhaft und leistungsstark mit umweltfreundlichem Strom, hieß es.
Aufwind für die SCF Energy-Aktie?
Beide Partner hoben daneben auch die Zeit- und Kostenersparnis, die durch den Deal möglich sei, hervor. Der Großauftrag blieb in den Finanzmedien nicht unbemerkt. Wahlweise war daraufhin von der „SFC Energy-Aktie in Lauerstellung“ bzw. von einem möglichen Aufwind für die Aktie die Rede.
Am heutigen Donnerstag legt SCF Energy mit einer weiteren Auftragsmeldung nach: Demzufolge habe sich SFC Energy mit dem langjährigen Kunden Oneberry Technologies aus Singapur auf die Lieferung von von 150 EFOY-Brennstoffzellen in zwei Tranchen geeinigt. Sie sollen bei Systemen der Umweltüberwachung und bei Sicherheitsanwendungen zur Anwendung kommen.
Meilenstein für Schaeffler
Neben der Freude beider Seiten über die Fortsetzung der Geschäftsbeziehungen verweist man bei SFC Energy auf den „absolut aufstrebenden Markt für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“.
Einer Formulierung, der man der Schaeffler AG sicherlich zustimmen würde. Wie so viele Industrie- und Energie-Konzerne verfügt Schaeffler über eine Wasserstoffstrategie. D. h. vor allem im Bereich der „CO2-effizienten Antriebe“ setzt man explizit auf Wasserstofftechnologie. Und im Rahmen der Wasserstoffstrategie konnte man jüngst „einen weiteren Meilenstein“ verkünden:
Schaeffler weckt Erwartungen
Demnach hat das Unternehmen mit der Hydrogenious LOHC Technologies GmbH und dem Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HIERN) eine Kooperation vereinbart. Deren Ziel sei die Entwicklung einer Wasserstoff-Brennstoffzelle, die mit einem flüssigen organischen Wasserstoffträger (LOHC) betrieben wird.
LOHC steht dabei für „Liquid Organic Hydrogen Carrier“. Im Endeffekt soll durch die Nutzung von LOHC der Betrieb von Brennstoffzellen einfacher, sicherer, kostengünstiger und nachhaltiger werden. Und sind nicht zuletzt Kooperationen wie diese sowie eine konsequente „Diversifizierung des Sortiments“, die Schaeffler und sein Wertpapier interessant machten, meinen einige Beobachter.
Schaeffler: Ein künftiger Wasserstoff-Champion?
Hervorzuheben sei daher die aussichtsreiche Positionierung der Schaeffler-Aktie, hieße es etwa beim Portal „The Motley Fool“. Die Wasserstoffwirtschaft biete unzählige Chancen. Diese ergreife Schaeffler in überdurchschnittlichem Maße und bringe sich entlang der Wertschöpfungskette in Stellung. Fazit: Schaeffler habe das Zeug zum zukünftigen Wasserstoff-Champion.
„Wertschöpfungskette“ ist übrigens das passende Stichwort für Dr. Sopna Sury. Sie ist Chief Operating Officer Hydrogen bei der RWE Generation SE. Dabei handelt es sich um eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des RWE-Konzerns, in der länderübergreifend die Aktivitäten der konventionellen Stromerzeugung zusammengefasst sind.
„Hochlaufphase der Wasserstoffwirtschaft“
Sury hat im „Handelsblatt“ einen Gast-Kommentar zum Thema „Zukunft Wasserstoff“ verfasst. Darin plädiert sie – wenig überraschend – für einen zügigen Ausbau der Wasserstoffwirtschaft. Entscheidend dabei sei Pragmatismus seitens der Politik. Denn für perfekte Regulierungen – also Regulierungen, die alle Vorbehalte und Bedenken miteinbeziehe, – sei keine Zeit mehr.
Stattdessen müsse man die „Hochlaufphase der Wasserstoffwirtschaft“ nutzen und den Rahmen schaffen, der Investitionsentscheidungen an allen Stationen der Wertschöpfungskette ermögliche. Gerade weil eine sichere und bezahlbare Energieversorgung unverzichtbar sei, müsse alles getan werden, um die Energiewende zu beschleunigen.
Acht Milliarden Euro Fördergelder
In diesem Zusammenhang erinnerte Sury auch an die acht Milliarden Euro Fördergelder, die Deutschland für Wasserstoff-Projekte in Aussicht gestellt habe. Wir betonen diesen Umstand, um noch einmal zu verdeutlichen, dass Wasserstoff nicht nur als Trend-Thema an der Börse eine Rolle spielt, sondern längst auch ein Faktor in der Realwirtschaft ist.
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