Liebe Leserin, lieber Leser,
warum Plug Power plötzlich wieder ein Thema an der Börse ist, lesen Sie im heutigen Wasserstoff Briefing. Möglicherweise interessiert Sie außerdem, was die Schaeffler-Gruppe aus Herzogenaurach mit Wasserstoff zu tun hat. Und am Ende gibt es eine Quizfrage zum Thema Wasserstoff.
Tja, so schnell kann es gehen. Denn jeder, der die Börse beobachtet, dürfte es mitbekommen haben: Die Plug Power-Aktie ist plötzlich wieder ein Thema für den Handel. So beendete das Wertpapier des US-Brennstoffzellenherstellers die vergangene Woche mit einem satten Plus. Und es sieht derzeit ganz danach aus, als setze sich der positive Trend der Aktie in dieser Woche fort.
Plug Power-Aktie: Auf einem guten Weg?
Denn mittlerweile ist unter den Beobachtern der Finanzmärkte schon von einer „kleineren Rallye“ die Rede. Auch charttechnisch betrachtet sieht man die Plug Power-Aktie auf einem guten Weg. Dafür könnten vor allem zwei Nachrichten des Unternehmens verantwortlich sein: Dabei bezieht sich die eine auf die Auftragslage von Plug Power, die andere auf die Einstufung durch Analysten.
So hat Plug Power – wie in der vergangenen Woche bereits berichtet – mit einer aussichtsreichen Kooperation von sich reden gemacht, Stichwort: Eroberung des asiatischen Marktes. So ist Plug Power schon vor Monaten ein Joint Venture mit der südkoreanischen SK Group eingegangen. Am vergangenen Mittwoch hat das nun konkrete Formen angenommen:
Plug Power: Ausbau der Wasserstoffwirtschaft in Asien
Wie beide Unternehmen mitteilten, hat man die Zusammenarbeit nun feierlich besiegelt. Demnach ist geplant, bis 2024 eine Gigafactory „mit einer Massenkapazität“ in Südkorea aufzubauen. Dabei geht es laut Anlegermagazin „Der Aktionär“ um den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft in Asien. Denn auch in dieser Region der Welt ist die Nutzung von Wasserstoff ein Zukunftsthema.
Eine weitere Meldung des Anlegermagazins vom gestrigen Montag schien die Börsianer zudem förmlich zu elektrisieren: Dabei ging es um die Einstufung der Plug Power-Aktie durch die Analysten der britischen Bank Barclays. Diese haben demnach ihre Verkaufsempfehlung für die Wasserstoff-Aktie aufgegeben, hieß es. Das Kursziel von 27,00 Dollar bleibe jedoch unverändert.
Ein Big Player könnte sich erholen
Die Einstufung der Plug Power-Aktie von „Underweight“ auf „Equal-Weight“ bei Beibehaltung des Kursziels deute auf eine gewisse Zurückhaltung der Analysten. Laut eines Zitats der Finanznachrichten-Website „TheStreet“ erwartet man bei Barclays, dass der Analysten-Tag von Plug Power am 14. Oktober „eine gewisse Dynamik entfachen könnte“.
Zugleich habe man die „schwächeren Fundamentaldaten“ im Blick. Mit anderen Worten: Die Plug Power-Aktie steht unter Beobachtung. Ihr positiver Trend könnte sich durchaus bestätigen, aber sicher ist das keineswegs. Daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn hier das Wort „spekulativ“ fällt. Aber immerhin: Ein Big Player unter den Wasserstoff-Aktien könnte sich bald erholen.
Nel ASA weiterhin im Auge behalten
Falls Sie jetzt Nachrichten über Nel ASA vermissen: Keine Sorge, wir behalten sowohl die Nel ASA-Aktie als auch das Unternehmen weiterhin im Auge. Zumal gerade Nel ASA im Hinblick auf Kooperationen und die Beteiligung an Großprojekten immer wieder für einen „Newsflow“ sorgt.
Doch neben den Big Playern der Branche wollen wir uns auch immer wieder mit Unternehmen beschäftigen, die man im ersten Moment vielleicht nicht mit Wasserstoff in Verbindung bringt. Oder die auch als ausgewiesener Wasserstoff-Spezialist vielleicht noch keinen so prominenten Namen haben. Was sich aber in Zukunft durchaus ändern könnte.
Schaeffler hat die Zeichen der Zeit erkannt
Nehmen wir Schaeffler als Beispiel für die erstgenannten Unternehmen. Die Schaeffler-Gruppe mit Sitz in Herzogenaurach ist ein börsennotierter deutscher Zulieferer der Automobil- und Maschinenbauindustrie. Dabei denkt man nicht auf Anhieb an Wasserstoff. Doch auch bei Schaeffler hat man die Zeichen der Zeit schon seit längerem erkannt.
So ist das Thema Wasserstoff als sogenanntes strategisches Geschäftsfeld der Sparte Industrial etabliert: „Das enorme Potenzial von grünem Wasserstoff spielt auch in der Schaeffler Roadmap 2025 eine herausragende und zukunftsweisende Rolle“, heißt es dazu etwa auf der Unternehmenswebsite.
Neue Technologien für die Wasserstoff-Herstellung
Schaefflers Vorstand Industrial, Dr. Stefan Spindler, ist zudem Mitglied im Nationalen Wasserstoffrat in Deutschland. In der vergangenen Woche machte das Unternehmen dann mit folgender Meldung Schlagzeilen: „Schaeffler entwickelt neue Technologien für die Wasserstoff-Herstellung.“ Dabei geht es um die Industrialisierung der Wasserelektrolyse.
An diesem Projekt mit dem Titel Wasserstoff-Leitprojekt H2Giga beteiligen sich laut Schaeffler mehr als 130 Institute und Unternehmen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat demzufolge dafür eine Fördersumme von rund 500 Millionen Euro bereitgestellt.
Mach was mit Wasserstoff und rede darüber
Ziel des Projekts ist demnach die Entwicklung von Systemen und Methoden zur serienmäßigen Herstellung von Elektrolyseuren. Dadurch soll der kostbare grüne Wasserstoff leichter verfügbar und somit wettbewerbsfähig werden.
Bei Schaeffler geht man davon aus, aufgrund der Kompetenzen in den Bereichen Material-, Umformungs- und Oberflächentechnologie sowie Elektrochemie bei der Industrialisierung der Wasserelektrolyse eine wichtige Rolle zu spielen. Die Pressemitteilung des Unternehmens dazu entspricht dem Zeitgeist in der Wirtschaft: Mach was mit Wasserstoff und rede darüber.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft“
Womit wir zu unserer abschließenden Quizfrage kommen: „Das Wasser ist die Kohle der Zukunft. Die Energie von morgen ist Wasser, das durch elektrischen Strom zerlegt worden ist. Die so zerlegten Elemente des Wassers, Wasserstoff und Sauerstoff, werden auf unabsehbare Zeit hinaus die Energieversorgung der Erde sichern.“ Wer hat das gesagt?
War es a) Greta Thunberg, b) Elon Musk oder c) Christian Lindner? Die Antwort lautet: d) keiner der drei Genannten. Das Zitat stammt demnach aus dem Roman „Die geheimnisvolle Insel“ des französischen Schriftstellers Jules Verne. Und schöner hätte sich das keine Marketing-Abteilung eines Energie- oder Industrieunternehmens ausdenken können.
Appell an die neue Bundesregierung
Daher verwundert es auch nicht, dass der Technologiekonzern Rheinmetall das Zitat prominent auf seiner Website platziert hat. Denn auch bei Rheinmetall setzt man auf Wasserstoff. Dazu passt übrigens der am gestrigen Montag bekanntgewordene Appell von 69 deutschen Großkonzernen an die neue Bundesregierung:
Darin fordern die Unternemen die Politik auf, endlich Ernst zu machen mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien sowie flankierender Maßnahmen für den Klima- und Umweltschutz. Nicht überraschend ist in dem von der Unternehmerinitiative „Stiftung 2 Grad“ initiierten Schreiben auch von Wasserstoff die Rede. Denn am Wasserstoff kommt wohl in Zukunft niemand mehr vorbei.
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