Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien befinden sich im freien Fall. Davon ist auszugehen, wenn man sich die Aktien von Nel ASA, ITM Power und Plug Power ansieht. Denn Nel ASA und ITM Power sind im PennyStock-Bereich angekommen, während Plug Power darauf zusteuert. Daher haben Spekulanten leichtes Spiel. Wie ernst die Lage ist, ist Thema im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Was hat Plug Powers CEO Andy Marsh da wohl geritten, dass er so offen über die aktuellen Herausforderungen für Plug Power gesprochen hat? Als erfahrener Manager muss ihm doch klar gewesen sein, wie die Börse darauf reagiert: Denn seit der Veröffentlichung der Ergebnisse für das 3. Quartal und der Andeutung einer möglichen Zahlungsunfähigkeit geht es für die Aktie bergab.
Plug Power-Aktie: Ein beispielloser Absturz
Und das wirklich in beispiellosem Ausmaß. Nun kann man zwar einerseits sagen, dass die Analysten weiterhin ein üppiges Kursziel für Plug Power vor Augen haben. Denn gemessen an dem aktuellen Wert müsste sich der Titel von Plug Power mehr als verdreifachen, wie es heißt. Andererseits lassen sich die Herabstufungen auf von „Buy“ auf „Neutral“ nicht völlig ignorieren.
Man könnte daher durchaus auch der Meinung sein, dass die Analysten – zumindest die von JPMorgan Chase, Jefferies & Co und Oppenheimer – ein wenig auf Distanz gehen. Interessant sind bei der derzeit prekären Situation von Plug Power wie immer nicht nur die Zahlen, sondern auch die Worte. Beispielsweise Plug Powers Begründung für die Schieflage des Unternehmens:
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Demnach sei die Lage auf dem nordamerikanischen Markt für Wasserstoffversorgung der Grund für Plug Powers Performance. „Die beispiellose Anzahl von Wasserstoffanlagen auf dem Markt, deren Kapazität unter der Nennkapazität liegt, hat zu erheblichen Wasserstoffengpässen geführt, die sich auf Einsatzpläne, Kraftstoffpreise und das System auswirken.“ So lautete die Argumentation.
Zu wenig Wasserstoff
Mit anderen Worten: Plug Power hat im 3. Quartal aufgrund der Unterbrechung der Wasserstoff-Versorgung große Verluste erlitten. Dabei deutete CEO Marsh demnach auch an, dass die Unterbrechung der H2-Versorgung wohl nicht auf Plug Power beschränkt ist. „Es ist kein zusätzlicher Wasserstoff verfügbar“, zitiert ihn ein entsprechender Bericht auf „HydrogenInsight“.
Und weiter heißt es: „Ich habe heute mit jemandem gesprochen, der mir gesagt hat, dass er keinen Wasserstoff bekommen kann“, sagte Marsh laut Bericht. Er habe hinzugefügt, dass ein anderer Lieferant ihm bestätigt habe, dass er weitere Methan-Dampfreformierungsanlagen installiert habe, um Wasserstoff zu produzieren.
Unrealistische Vorgaben
Die Analyse seitens Plug Power ist bei aller Skepsis hinsichtlich der erneut enttäuschenden Zahlen nicht von der Hand zu weisen. Denn dass die Wasserstofftankstellen in Kalifornien „in den letzten Monaten“ kein oder nur in begrenztem Umfang Wasserstoff erhalten haben, hat wohl tatsächlich zu einem Anstieg der Preise an den Zapfsäulen geführte.
Da passt zu der jüngst geäußerten Kritik an Europas Wasserstoffplänen. Deren Vorgaben hinsichtlich der Produktion und des Imports von sauberem Wasserstoff seien „völlig unrealistisch“. Darauf hat William Todts. geschäftsführender Direktor von Transport & Environment (T&E), dem europäischen Verband grüner Verkehrs-NGOs, hingewiesen.
Das Investitionshindernis Nummer eins
Auch die weiterhin hohen Kosten bei der Produktion von sauberem Wasserstoff seien ein Investitionshindernis. Gleichzeitig sind sich Experten darin einig, dass grüner H2 wohl noch ein Jahrzehnt, wenn nicht noch länger staatliche Unterstützung brauche. Wobei dergleichen Förderung in anderen Branchen – erneuerbare Energien, Elektrofahrzeuge – zur Kostensenkung geführt habe.
Was wir uns daher fragen: Ist es angesichts der US-Ambitionen, die führende Wasserstoff-Supermacht werden zu wollen, und das Feld nicht den Chinesen zu überlassen, denkbar, dass man Plug Power vor die Wand fahren lässt? Es ist ja nicht so, dass Plug Power im operativen Bereich gar nichts vorweisen kann. Aufträge, Kooperationen und Zusagen für Förderungen gibt es durchaus.
Eruptionen im Wasserstoff-Sektor: Derzeit unumgänglich?
Nur die Profitabilität steht halt noch aus. Und im Hinblick auf das Erreichen der Gewinnzone hat man zu vollmundige Versprechungen gemacht. Dass die Börse deren Nichteinhaltung bestraft, ist nachvollziehbar. Doch andererseits sind die Eruptionen, die sich grade im H2-Sektor abspielen, womöglich unumgängliche Begleiterscheinungen der hochlaufenden Wasserstoffwirtschaft.
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