Liebe Leserin, lieber Leser,
„die Herausforderung im Wasserstoffsektor aber ist dessen Kleinteiligkeit. Bislang hat sich noch kein Unternehmen als zentraler Player und Technologieführer hervorgetan.“ – Kommen Ihnen diese Sätze vielleicht bekannt vor? Richtig. Wir haben sie im Dezember 2021 schon einmal sinngemäß im damaligen Newsletter Wasserstoff Briefing wiedergegeben.
Die Aussagen stammen aus einem Bericht des Börsenportals „Finanzen 100“ von Focus Online. Dabei ging es um die Faszination der Wasserstoff-Aktien für Anleger und Aktionäre. Und zugleich um die Unübersichtlichkeit hinsichtlich der Wasserstoff-Akteure sowie die Volatilität des Wasserstoff-Sektors.
Faszination Wasserstoff-Aktien
Diese Aussagen haben auch im Januar 2024 nichts von ihrer Gültigkeit verloren. Der Faszination, die von den Wasserstoff-Aktien ausgeht, können sich natürlich auch die Analysten und Finanzexperten nicht entziehen, Stichwort: Kurspotenzial.
Daher werden wir uns im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing nicht wie gestern angekündigt mit den Aktien von Ceres Power und ITM Power beschäftigen, sondern mit Plug Power und Ballard Power. Denn laut eines Berichts des Finanzportals „Finanzen.net“ sehen Wall Street-Analysten bei den Wertpapieren speziell dieser beiden Unternehmen erhebliches Kurspotenzial.
Der 220 Milliarden Dollar-Markt
Diese Einschätzung kommt nicht von ungefähr. Denn es ist natürlich wieder der Energieträger Wasserstoff selbst, der die Phantasie beflügelt. So verweist der Bericht auf das Magazin Entrepreneur, demzufolge der globale Markt für Wasserstofferzeugung bis 2030 voraussichtlich fast 220 Milliarden US-Dollar erreichen könne.
Daher scheint es geradezu logisch und nahliegend, dass dann auch die Aktien aus der Wasserstoffbranche immer mehr an Relevanz gewännen. Soweit, so plausibel. Das Argumentationsmuster dürfte Interessen an Wasserstoff-Aktien ohnehin bekannt vorkommen. Warum nun aber gerade Plug Power und Ballard Power?
Zuversichtliche Analysten
Darauf geht der Bericht dann im Einzelnen ein. Zur Erinnerung: Das US-amerikanische Unternehmen Plug Power wurde 1997 gegründet. Seit 1999 ist es an der Börse. Wenn man so will ist Plug Power in erster Linie ein Brennstoffzellenanbieter. Das Unternehmen entwickelt und fertigt Wasserstoff-Brennstoffzellen für Anwendungen in der Elektromobilität.
Es beliefert Kunden mit Wasserstoff und konstruiert Anlagen für die Wasserstoffspeicherung sowie Wasserstoff-Zapfanlagen. Dem Bericht zufolge dürften es vor allem die strategischen Partnerschaften mit Airbus und mit Edison Motors sein, die die Analysten zuversichtlich stimmen. Denn schließlich erwähnt man diese explizit.
Hohe Wachstumsraten prognostiziert
Gemeinsam mit Airbus plant Plug Power demnach grünen Wasserstoff zu Dekarbonisierung des Flugverkehrs und des Flughafenbetriebs einzusetzen. Gemeinsam mit Edison Motors plant Plug Power demnach die Entwicklung eines Elektrostadtbusses, der mit Wasserstoff-Brennzellen betriebenen wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wall Street-Analysten sich im Hinblick auf Plug Power für das laufende Geschäftsjahr 2024 äußerst zuversichtlich zeigen und von hohen Wachstumsraten ausgingen. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten für die Plug Power-Aktie liegt demnach bei 48,29 US-Dollar.
Vielversprechende Projekte am Start
Hinsichtlich der Ballard Power-Aktie fallen die Zahlen nicht ganz so hoch aus: Für das Geschäftsjahr 2024 würden die Analysten ein Umsatzwachstum von rund 25 Prozent erwarten, heißt es. Das Kursziel für die Ballard Power-Aktie liege bei 19,76 US-Dollar.
Dafür, dass die Ballard Power-Aktie Stand Schlusskurs vom 25. Januar 2024 an der NASDAQ derzeit 9,50 US-Dollar kostet, wäre das eine durchaus erfreuliche Entwicklung. Ausschlaggebend für den Optimismus der Analysten dürften auch hier die „vielversprechenden Projekte“ sein, die Ballard Power, übrigens ebenfalls ein Brennstoffzellenanbieter, vergangenes Jahr initiierte.
Wasserstoff beflügelt die Phantasie
Dazu zählt etwa das dreijährige Projekt mit dem Baumaschinenhersteller Caterpillar und dem Technologiekonzern Microsoft. Dabei geht es um ein Stromversorgungssystem mit großformatigen Wasserstoff-Brennstoffzellen. Dieses könne eine zuverlässige und nachhaltige Notstromversorgung für Rechenzentren ermöglichen, wie das Magazin Entrepreneur hervorhebt.
Angesichts der zunehmenden Digitalisierung und der daraus resultierenden Abhängigkeit von funktionierenden Rechenzentren ist auch die Faszination dieses Projekts verständlich. Wasserstoff und seine zahlreichen Anwendungen hat also auch im Jahr 2024 das Zeug, Anleger-Phantasien zu beflügeln und Analysten-Prognosen zu befeuern.
Brennstoffzelle oder Elekrolyseur?
Doch Wasserstoff-Aktie ist nicht gleich Wasserstoff-Aktie. Darauf weist ein Bericht des Börsenmagazins „Der Aktionär“ hin. Darin zitiert das Magazin den JP Morgan-Analysten Patrick Jones. Dieser würde derzeit Brennstoffzellenanbietern wie eben Plug Power gegenüber Anbietern von Elektrolyseuren wie Nel ASA oder Green Hydrogen Systems den Vorzug geben.
Das ist um so erstaunlicher, da einige Finanzexperten gerade beim Markt für Elektrolyseure von enormen Wachstumsraten ausgehen. Doch Jones relativiert das laut Bericht: Seiner Ansicht nach dürfte deren Nutzung in der Industrie bis Mitte des Jahrzehnts unter 20 Prozent bleiben. Damit rücke die Gewinnschwelle in weite Ferne, so die Begründung.
Umkämpfter Wasserstoff-Sektor
Sicherlich ist damit das letzte Wort hinsichtlich Wasserstoff-Aktien wie der von Nel ASA noch nicht gesprochen. Aber es legt den Finger in die Wunde vieler kleiner, spezialisierter Wasserstoff-Unternehmen: Ambitionierte Projekte und Aussichten auf Wachstum allein reichen nicht aus, um auf die Dauer mitzuhalten.
Die Unternehmen sollten auch so schnell wie möglich profitabel wirtschaften. Denn der Kampf um die Marktmacht und Technologieführerschaft im Wasserstoff-Sektor sowie um die Gunst zukunftsorientierter Investoren hat gerade erst begonnen.
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