Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien können gerade vor Kraft kaum laufen. Oder täuscht der Eindruck? Wie steht es wirklich um Nel ASA, Plug Power und Co? Darum geht es im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing. Denn der Mega-Trend Wasserstoff ist populärer denn je. Davon profitieren in erster Linie die bekannten Player. Doch auch SFC Energy startet derzeit richtig durch.
Auch wenn es im Norden nichts Neues gibt und Nel ASA mit eigenen Unternehmensnews geizt, läuft es insgesamt gut für die Nel ASA-Aktie. Daran haben wohl die Meldungen rund um das Wasserstoff-Abkommen zwischen Deutschland und Kanada ihren Anteil. Denn im Zuge der Berichte über die daraus resultierenden Wasserstoff-Kooperationen fiel auch der Name Nel ASA.
Nel ASA: Davon profitiert die Aktie
Demnach soll Nel ASA Elektrolyseure für ein neues – natürlich wegweisendes! – Wasserstoff-Projekt liefern. Das hat das kanadische Unternehmen EverWind Fuels mitgeteilt. Davon dürfte die Nel ASA-Aktie profitieren. Auch wenn dazu bisher weder Umsatzzahlen noch Gewinnziffern vorliegen. Womit wir dank des Stichworts „Umsatzzahlen“ bei SFC Energy wären.
Dass es sich lohnt, die SFC Energy-Aktie im Auge zu behalten, schreiben wir schon seit längerem. Denn der Wasserstoffspezialist aus Brunnthal bei München liefert zuverlässig News in Form von Aufträgen und Kooperationen. Logisch, dass sich das dann auch irgendwann in guten Zahlen niederschlägt: Am gestrigen Mittwoch meldete SFC Energy u. a. ein beschleunigtes Wachstum.
SFC Energy glänzt
Diese frischen Zahlen gab es bei der Veröffentlichung der vorläufigen Halbjahreszahlen von SFC Energy. Dabei betonte man denn auch besonders die aktuelle Umsatz- und Auftragsentwicklung: Demnach erwirtschaftete SFC Energy im ersten Halbjahr 2024 einen konsolidierten Umsatz in Höhe von TEUR 38.159 nach TEUR 31.132 im Vorjahreshalbjahr.
Mit einem Wachstum von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr sei die Entwicklung sehr erfreulich, hieß es weiter. Und das trotz der fortdauernden Lieferengpässe und der angespannten gesamtwirtschaftlichen Situation. Im zweiten Quartal 2024 konnte SFC laut vorläufigen Zahlen beim konsolidierten Umsatz um 43 Prozent auf TEUR 20.253 (Q2/2021: TEUR 14.148) zulegen.
SFC Energy bestätigt Jahresprognose 2024
Dank einer starken Nachfrage im ersten Halbjahr 2024 hätten sich die Auftragseingänge erhöht. Demzufolge habe die gute Auftragslage zu einem Anstieg des Bestandes von gut 57 Millionen Euro auf 65,2 Millionen Euro geführt. Auch wenn es sich nur um vorläufige Zahlen handelt und die gesamte Halbjahresbilanz für den 13. September geplant ist, gibt man sich selbstbewusst:
„Wir bestätigen unsere Jahresprognose 2024.“ So lautete die zentrale Botschaft des CEOs von SFC Energy, Peter Podesser. Diese gehe von einem konsolidierten Umsatz von EUR 75 Millionen bis EUR 83 Millionen, einem EBITDA bereinigt in einer Bandbreite von EUR 6,0 Millionen bis EUR 9,1 Millionen und einem EBIT bereinigt von EUR 1,6 Millionen bis EUR 2,9 Millionen aus.
Hausse bei der SFC Energy-Aktie
An der Börse sind die vorläufigen Zahlen von SFC Energy im Verlauf des gestrigen Tages sehr gut angekommen: Es ist bereits von einer Hausse der SFC Energy-Aktie die Rede. Daher fragen sich die Beobachter, wie hoch hinaus die SFC-Energy-Aktie denn noch will, und ob das jetzt so weiter geht. Wir hingegen fühlen uns bestätigt:
Die Kursperformance der SFC Energy-Aktie
SFC Energy mag noch ein vergleichsweise kleiner Player im Wasserstoff-Sektor sein und auf Wachstum angewiesen. Doch mit seinem Unternehmensprofil, als Entwickler, Produzent und gloabler Händler von Systemen für die stationäre und mobile netzferne Energieversorgung auf der Basis von Wasserstoff- und Direktmethanol-Brennstoffzellen, besetzt SFC ein wichtiges Segment.
Wasserstoff-Aktien: Zweikampf der Giganten
Hinzu kommt, dass sich der Wasserstoff-Sektor durch eine hohe Dynamik auszeichnet. Die Technologie-Führerschaft innerhalb der Wasserstoff-Branche ist noch zu vergeben. Welche Elektrolyseur-Technik sich beispielsweise durchsetzt, steht noch nicht fest. Das heißt im Umkehrschluss: Kleine innovative Player haben durchaus noch Chancen, sich zu etablieren.
Das betonen wir immer wieder. Aber womöglich täuscht dieser Eindruck ein wenig und ist zu sehr vom Potenzial des Wasserstoffs geleitet. Denn ein aktueller Beitrag der „WirtschaftsWoche“ kommt für die Wasserstoff-Aktien zu einem anderen Befund: Es sieht demnach immer mehr nach einem Zweikampf zwischen den Giganten Nel ASA und Plug Power aus.
Nel ASA und Plug Power ziehen davon
Zitat: „Nachdem die Aktien der großen Branchenakteure unterm Strich lange nahezu synchron liefen, bewegen sie sich seit Jahresbeginn auseinander. Der US-Brennstoffzellenspezialist Plug Power und der norwegische Elektrolyseur-Pionier Nel Asa ziehen der Konkurrenz an der Börse davon.“
Beide Aktien lägen auf Jahressicht bezogen im Plus. Bei den Konkurrenten Ballard Power und Ceres Power sei es hingegen rund 30 Prozent abwärts gegangen. Und ITM Power liege sogar 46 Prozent im Minus. Dafür gibt es Erklärungen: Etwa die, dass es sich bei Nel ASA und Plug Power um die wirklich Großen in der Wasserstoff-Branche handelt.
Wasserstoff-Aktien: Zwischen den Stühlen
Nel ASA sei der Marktführer im Elektrolyseur-Geschäft. Plug Power sei das einzige Unternehmen unter den Pure Playern, dem auf absehbare Zeit Nettogewinne winken würden. Interessant ist auch die Beobachtung zur Aktionärsstruktur bei den Wasserstoff-Titeln: Sie zeige, dass Großinvestoren wie Blackrock, Vanguard und State Street Nel ASA und Plug Power favorisieren.
Generell rät man zur Vorsicht bei Wasserstoff-Aktien: Einerseits spüle die Energiewende Wasserstoff-Aktien verständlicherweise gerade nach oben, Stichwort: Wachstumsprognosen. Andererseits blieben Risiken wie negativer Cashflow und Nettoverschuldung bestehen, Stichwort: Zinsrisiko.
Das deckt sich dann wieder mit unserer generellen Haltung: Wasserstoff-Aktien sind ein spannendes Investment. Wasserstoff-Aktien haben Potenzial. Doch Anleger brauchen gute Nerven und sollten einen langfristigen Anlagehorizont anpeilen. Überdies empfiehlt es sich immer, bei den „Hoffnungswerten“ genau hinzuschauen.
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