Liebe Leserin, Lieber Leser,
rund 1,5 Milliarden Euro hat Bosch bereits in Wasserstoff investiert. Erst vor anderthalb Jahren wurde das Budget um eine weitere Milliarde Euro aufgestockt. Doch nicht jedes Investment scheint sich zu lohnen. Im Bereich der stationären Brennstoffzellen seht das Unternehmen keine Zukunft mehr. Zwar habe es durchaus Nachfrage gegeben, etwa für den Einsatz in Rechenzentren. Dafür waren die eigenen Lösungen aber zu klein und weitere Forschung scheint man nicht verfolgen zu wollen.
Ganz verabschiedet von Wasserstoff hat sich Bosch damit noch lange nicht. Der Fokus verschiebt sich jedoch und es wird nun verstärkt an Elektrolyse-Komponenten gefeilt. Bosch wird es wahrscheinlich verkraften. Größere Fragezeichen kommen beim Partner Ceres Power auf, von dem man sich mit der Strategie-Änderung zu verabschieden gedenkt. Der eigene Vertreter im Aufsichtsrat wurde bereits zurückgerufen und die Beteiligung wird nur noch als Finanzinvestment angesehen, für welches ein Käufer gesucht werde.
Ceres Power im freien Fall
Ceres Power verliert damit seinen größten und wichtigsten Partner, was an der Börse natürlich nicht unbemerkt bleibt. Bereits in der vergangenen Woche stürzte der Aktienkurs ins Bodenlose und von einer Erholung ist bisher nichts zu sehen. Gerade noch 0,81 Euro standen heute Mittag auf der Anzeigetafel. Das ist ein neues 5-Jahres-Tief und nur die Hälfte dessen, was noch vor einem Monat für einen Anteilsschein gezahlt wurde.
Ceres Power Aktie Chart
Dass Brennstoffzellen für Rechenzentren weiterhin interessant sind, das stellte vor einiger Zeit PowerCell Sweden unter Beweis. Allerdings ist die Euphorie über einen entsprechenden Großauftrag an der Börse auch schon wieder weitgehend verflogen. Bis auf über 4 Euro konnte der Aktienkurs im September zulegen. Übriggeblieben sind davon aktuell noch 2,90 Euro und im Jahresvergleich lässt sich mit etwas Wohlwollen Stillstand auf niedrigem Niveau feststellen.
Es geht nicht voran
Der Grund für den Ausstieg von Bosch liegt darin begründet, dass der Markt sich nicht so schnell wie erhofft entwickelt. Die Serienproduktion im großen Stil hätte eigentlich schon längst laufen sollen, doch es fehlt an den entsprechenden Aufträgen. Dieselbe Stimmung zieht sich an der Börse durch den gesamten Sektor. Die Chancen von Wasserstoff sind wohlbekannt. Bisher konnte aber noch niemand unter Beweis stellen, dass diese in absehbarer Zeit auch wirklich genutzt werden können.
Bei Nel ASA macht man sich stattdessen Sorgen darum, dass schon morgen der nächste Beweis für die schleppende Entwicklung erbracht werden könnte. Dann nämlich stehen wieder einmal Quartalszahlen an und zumindest ich kann mich nicht daran erinnern, wann dies zuletzt ein freudiges Ereignis war. Dementsprechend stellen die Anteilseigner sich auf die nächste Schlappe ein. Der Kurs gab heute Morgen um rund zwei Prozent auf 0,19 Euro nach und verabschiedete sich damit für den Moment wieder von der Marke bei 0,20 Euro.
Die Flaute setzt sich fort
Auch die latente Aussicht auf weitere Förderungen durch die neue Bundesregierung, die Wasserstoff sehr wahrscheinlich freundlich gegenüberstehen dürfte, kann über die allgemeine Lethargie an den Märkten nicht hinweghelfen. Ungeduldig warten die Börsianer weiter auf wirklich überzeugende Wachstumssignale im Sektor, frische Auftragseingänge und echte Anzeichen für Fortschritte. Solange es daran mangelt, ist an eine größere Erholung leider kaum zu denken.
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