Liebe Leserin, Lieber Leser,
die meisten Beobachter sind sich einig darüber, dass Wasserstoff für die großen Autobauer vergebliche Liebesmüh ist. Für den Einsatz in Pkw scheint der Kraftstoff zu selten und zu teuer zu sein. Dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändern wird, scheint aktuell eher unwahrscheinlich zu sein. Dennoch gibt es einige Unternehmen, die an ihren Wasserstoffplänen festhalten. Dazu gehört auch BMW, wo Wasserstoff schon in den kommenden Jahren nicht nur bei neuen Modellen eine größere Bedeutung erhalten soll.
Das Unternehmen kündigte heute Morgen auf seiner eigenen Webseite an, bei seinem Werk in Regensburg auch die komplette Logistik auf Wasserstoff umstellen zu wollen. Ab dem Jahr 2026 sollen Routenzüge und Gabelstapler auf diese Weise betrieben werden. Betreffen soll dies sowohl das Presswerk als auch den Karosseriebau und die Fahrzeugmontage. Im besten Fall soll Wasserstoff bisherige Ansätze vollständig ersetzen.
Schlägt Wasserstoff Strom?
Bemerkenswert ist daran, dass BMW nicht etwa fossile Brennstoffe mit Wasserstoff zu ersetzen sucht. Viel mehr sollen bisher elektrische Lösungen mit Wasserstoff ersetzt werden. Dafür gibt es nach Ansicht des Unternehmens auch gute Gründe. Die Betankung sei einfach und schnell möglich. Dahingegen dauere es bei Flurförderfahrzeugen aktuell noch etwa 15 Minuten, einen Akku zu wechseln. Zudem würden dafür Kräne und entsprechend viel Platz benötigt. Notwendig sei ein solcher Wechsel je Fahrzeug zwei Mal am Tag.
Bis Anfang 2026 soll nun ein zwei Kilometer langes Leitungsnetz entstehen, dazu gesellen sich den Plänen zufolge sechs Wasserstofftankstellen. Auf diesem Wege will sich BMW der noch bestehenden Probleme entledigen. Anlegern kann es wahrscheinlich herzlich egal sein, was genau mit Wasserstoff ersetzt wird, solange der Bedarf steigt und sich damit neue Chancen für den Sektor ergeben. Der kriselnden BMW-Aktie hilft es aber momentan nicht weiter, wie ein kurzer Blick auf den Chart verrät.
BMW Aktie Chart
Minimale Lichtblicke für Plug Power
Unter dem Strich ist das Vorhaben interessant, aber zu klein, um nachhaltige Impulse in der Branche zu hinterlassen. An den Anlegern von Plug Power geht es vollständig vorbei. Dort drückten miese Zahlen und der Wahlerfolg der Republikaner in den USA die Stimmung zuletzt auf einen neuen Tiefpunkt. Die Aktie ist derart angeschlagen, dass selbst überschaubare Zugewinne wie das Plus von 1,6 Prozent am Freitag schon als Erfolg angesehen werden können. Der Kurs steigere sich aber nur auf noch immer unschöne 1,92 US-Dollar.
Minimale Hoffnungsschimmer machten sich mit der Hoffnung auf weiterhin sinkende Zinsen breit, was die Märkte an sich vor dem Wochenende in die Höhe beförderte. Verbunden ist damit die vage Aussicht, dass Plug Power seine Kapitalkosten etwas besser in den Griff bekommen könnte. Wenn es schon an Auftragseingängen und damit frischen Umsätzen im größeren Stil mangelt, scheinen potenziell sinkende Kosten der nächstbeste Strohhalm zu sein, an den sich Anleger klammern können. Doch selbst wenn die Fed urplötzlich drei weitere Zinssenkungen aus dem Ärmel schütteln würde, wären die Aussichten für Plug Power schwierig bis vernichtend. Mindestens über neuerliche Kapitalerhöhungen werden wir uns wohl auch in Zukunft Gedanken machen müssen.
Nel ASA bleibt im Kurskeller
Vielleicht noch etwas dramatischer scheint die Lage bei Nel ASA zu sein, wo in der vergangenen Woche zuverlässig neue Tiefstände markiert wurden. Am Montagmorgen trauten die Bullen sich wieder etwas aus der Deckung hervor und es ging bis zum Vormittag um knappe zwei Prozent bis auf 0,26 Euro aufwärts. Das ist aber kaum weiter der Rede wert. Vor wenigen Tagen noch kämpfte der Titel um Unterstützung bei 0,30 Euro. In den Monaten zuvor entpuppte sich noch jeder Support als Luftnummer. Es fehlt aktuell an Neuigkeiten, die an einer Fortsetzung des generellen Abwärtstrends zweifeln ließen.
Letzterer beförderte den Aktienkurs allein in den letzten sechs Monaten um gut 60 Prozent in die Tiefe. Im 3-Jahres-Vergleich sind Verluste von 86 Prozent zu beklagen. Es gibt immer mal wieder den einen oder anderen Lichtblick. Dass Wasserstoff in Zukunft für manche Bereiche unverzichtbar sein wird, streitet schließlich kaum jemand ab. Doch die Zurückhaltung ist erdrückend und mit jedem Tag scheinen die Zweifel darüber zu wachsen, ob Nel letztlich als Sieger dastehen können wird.
SFC Energy: Zu wenig?
Dass es auch besser geht, zeigte SFC Energy schon das eine oder andere Mal recht eindrucksvollen. Mit seinen Brennstoffzellen erreicht das Unternehmen schon heute recht ansehnliche Gewinne und in Zukunft möchte man weiterhin auf Wachstumskurs bleiben. Es ist kein Geheimnis, dass die Aktie zu meinen persönlichen Favoriten im Segment zählt. Aber es gibt freilich auch andere Stimmen. Etwas skeptisch zeigt sich etwa Warburg Research. Dort werden angesichts des nur geringfügig höheren Auftragsbestands im Vergleich zum Vorjahr zu ambitionierte Umsatzerwartungen für das kommende Jahr angemahnt.
Als Konsequenz wurde das Kursziel von zuvor 29 auf nun nur noch 27 Euro gesenkt. Immerhin bleibt da aber noch immer genügend Aufwärtspotenzial im Vergleich zum Kurs von heute Morgen bei 16,78 Euro- Folgerichtig erhält SFC Energy auch noch immer eine Kaufempfehlung und zumindest in dieser Hinsicht gehen die Börsenprofis mit den Erwartungen meiner Wenigkeit konform.
Wie immer bleibt aber festzuhalten, dass es nie Garantien für Kurssteigerungen geben kann. Gerade bei SFC Energy wurden und werden solide Bilanzen konsequent ignoriert. Die Aktie durchkreuzte vor gar nicht langer Zeit ohne Not die Marke bei 20 Euro und bewegt sich momentan schnellen Fußes auf das 52-Wochen-Tief bei 15,94 Euro zu. Die schwer angeschlagene Stimmung im Segment scheint auszureichen, um die Börsianer in die Flucht zu schlagen und dass sich daran demnächst etwas ändern wird, dafür gibt es tatsächlich keine überzeugenden Indizien.
BMW-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BMW-Analyse vom 25. November liefert die Antwort:
Die neusten BMW-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BMW-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 25. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.