Liebe Leserin, lieber Leser,
im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing lesen Sie, wie erfahrene Geldmanager aktuell die Wasserstoffwerte einordnen. Wir nehmen Bloom Energy in den Fokus, weil Finanzexperten hier einen „potenziellen Überflieger“ entdeckt haben. Außerdem berichten wir über die neue Liebe des VW-Konzerns zum Wasserstoff. Spoiler: Nein, um ein Wasserstoffauto geht es dabei nicht.
„Wer gestern auf den Boom der Wasserstoffwirtschaft gesetzt hat, hat keinen Grund, es heute nicht mehr zu tun – Russlandkrise hin oder her.“ Mit diesen Worten fassen die Autoren der „WirtschaftsWoche“ in einem aktuellen Artikel u. a. die „Krisenstrategien der besten Börsenprofis“ zusammen.
Kein Grund zur Panik
Ein Fazit des Beitrags: Gerade die erfahrenen Geldmanager, die schon einige Börsen-Schocks erlebt haben, rieten dazu, jetzt die Ruhe zu bewahren. Denn „die Geschichte zeigt, dass die Börsen politische Schocks schnell überwinden“, zitiert das Wirtschaftsmagazin etwa den Vermögensverwalter Jens Ehrhardt, Gründer von DJE Kapital in Pullach.
Für Neueinsteiger und Normalanleger mag die jetzige Situation etwas beängstigend sein. Aber im Grund zeichne sich ein wiederkehrendes Muster ab: Plötzlich sei die Stabilität futsch. Das Handfeste fehle. Geschäftsmodelle erschienen fraglich, Bewertungen obsolet. Kurzfristspekulanten und Arbitragegewinnler hätten Hochkonjunktur, Normalanleger hingegen ein erhöhtes Stresslevel.
Nachhaltigkeit ist das dominierende Thema
Bei der Bewertung der Top-Geldmanager, für die die „WirtschaftsWoche“ ein Ranking erstellt hat, habe sich vor allem ein Vorgehen herauskristallisiert: das Durchblicken der aktuellen Krise, das Konzentrieren auf die großen Trends und das langfristige Ordnen ihrer Depots. Für Hendrik Leber, Chef der Frankfurter Vermögensverwaltung Acatis, gehört dazu unbedingt das Thema Wasserstoff.
Der Geldmanager, so heißt es weiter, gehe enorm ins Detail, wenn es gelte zu prüfen, wie nachhaltig Konzern arbeiten. Nachhaltigkeit sei übrigens das derzeit dominierende Thema in der Szene. Leber habe die Herstellungsprozesse bei Stahl, Aluminium, Düngemittel und Zement aufgedröselt, um herauszufinden, wo sich Wasserstoff als Energielieferant nutzen ließe.
Das stärkt den Wasserstoff-Trend
Er hält Wasserstoff demnach für eine Lösung der Klimaprobleme. Das häufige Gegenargument der langen Transportwege lässt er nicht gelten. Denn zugegeben, man müsse Wasserstoff zwar aus sonnigen Ländern importieren, doch für den Import von Öl und Gas habe man auch immer weiter Wege in Kauf genommen.
Dass Deutschland sein Energieabhängigkeit von russischem Gas und Öl schnell reduzieren müsse, dürfte seiner Ansicht nach den Wasserstoff-Trend stärken. Mit seiner Wasserstoffbegeisterung liege Leber vielleicht Jahre vor der großen Welle, schreibt dazu die „WirtschaftsWoche“. Doch gerade als Pionier sei er mehrfach erfolgreich gewesen, Stichworte: BionTech, Bitcoin und CO2-Zertifikate.
ITM Power, Plug Power und Bloom Energy
Bei der Wasserstoffproduktion setze Lebers Vermögensverwaltung Acatis übrigens auf ITM Power, Plug Power und Bloom Energy, heißt es weiter. Also Unternehmen, die Elekrolyseure zur Wasserstoffproduktion verkaufen. – Wir erinnern uns: Dem Markt für Elektrolyseure haben Analysten wiederholt Milliardengewinne prophezeit. –
Hinzukomme außerdem Fortescue Metals. Ein Unternehmen, das auch grünen Wasserstoff herstelle und damit etwa Covestro beliefere. Gegen etwaige Risiken und Gefahren für die Börsenkurse habe Leber Optionen gekauft, die Verluste zu Gewinnen machen, hieß es abschließend. Je stärker die Kurse fielen, desto besser sei er abgesichert, habe Leber dazu erklärt.
Bloom Energy: „Vielversprechendes Chartbild“
Apropos Bloom Energy: Die Aktie des Brennstoffzellenherstellers ist in den Fokus der Finanzexperten gerückt. Beim Portal „GodemodeTrader“ bekommt der „spekulative Wert“ am Freitag Bestnoten. Sowohl die jüngste Performance der Aktie bestätige die Einschätzungen der Analysten als auch das weiterhin „vielversprechende Chartbild“ der Bloom Energy-Aktie, hieß es.
Etwas grundsätzlicher hat man sich am Donnerstag auf „Börse Online“ mit dem US-amerikanischen Brennstoffzellenhersteller Bloom Energy auseinandergesetzt. Demzufolge sprächen derzeit mehrere Gründe dafür, dass Bloom Energy im Wasserstoff-Sektor zum „potenziellen Überflieger für die nächsten Jahre“ werden könnte.
Vorteil Bloom Energy
Das sei einmal die Entwicklung des Wasserstoffsektors insgesamt: Aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine dürfte die Preise für Öl und Erdgas weiter steigen. Und genau deswegen dürften Investoren mit neu erwachtem Interesse und großer Aufmerksamkeit auf alternative Energiequellen schauen.
Für Bloom Energy spreche außerdem die strategische Ausrichtung. Denn der Brennstoffzellenhersteller positioniere sich mittlerweile als Komplettanbieter: Von der Wasserstofferzeugung durch Elektrolyseure bis hin zur Verstromung in Brennstoffzellen könne Bloom Energy demnach alles aus einer Hand bieten, hieß es.
Die Milliardenmarke knacken
Darüber hinaus hätten die Geschäftszahlen für 2021 den Aktienkurs beflügelt. Mit dem Jahresumsatz beispielsweise sei es um 22,4 Prozent auf 972 Millionen US-Dollar nach oben gegangenen. Für 2024 peile Bloom Energy demnach einen Umsatz an, der die Milliardenmarke knacken soll.
Und noch ein Pluspunkt aus Sicht des Finanzexperten: Für die Bloom Energy-Aktie spreche auch das Kurs-Umsatz-Verhältnis von drei. Etablierte Branchengrößen wie Plug Power oder Ballard Power seien hier deutlich höher bewertet, hieß es weiter.
Ein künftiger Top-Anbieter für Elektrolyseure?
Wo wir gerade über Milliarden reden: Auch die VW-Tochter MAN Energy will bis 2030 mehr als eine Milliarde Euro Umsatz mit Elektrolyseuren erzielen. Darüber berichtete am Freitag das „Handelsblatt“. Dadurch könne man zu einem der drei größten Anbieter für Elektrolyseure weltweit werden.
Dafür investiere die VW-Tochter 500 Millionen Euro in ihre Tochter H-Tec Systems, einem Elektrolyseur-Spezialisten, schreibt das „Handelsblatt“ und zitiert MAN Energy Solutions-CEO Uwe Lauber: „Wir Wollen den Wasserstoff zu einer zentralen Säule ausbauen.“
Das Vorhaben sei auch konzernstrategisch interessant, heißt es weiter. Denn Volkswagen habe sich laut Industriekreisen eigentlich von MAN Energy Solutions trennen wollen, weil die Sparte nicht mehr zum Kerngeschäft zu passen schien. Doch es habe keinen passenden Käufer gegeben. Nun hingegen bekenne sich der VW-Konzer explizit zu den Wachstumsplänen.
VW: „Schlüsselrolle“ Wasserstoff
Laut VW-Vorstand Gunnar Kilian spielt Wasserstoff demnach auf dem Weg zur Klimaneutralität eine „Schlüsselrolle“. Eine Erkenntnis, die bereits verschiedene Seiten – Wirtschaft, Politik, Analysten – schon des öfteren vertreten haben.
Das sollte hinsichtlich der Wasserstoff-Aktien zuversichtlich stimmen. Kehren wir daher zum Ausgangspunkt des heutigen Newsletters und dem Ratschlag erfahrener Geldmanager zurück: Ruhe bewahren.
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