Liebe Leserin, lieber Leser,
nach einem kurzen Blick auf die bekanntesten Pure Player unter den Wasserstoff-Aktien, wenden wir uns heute etwas ausführlicher einigen sogenannten Blended Playern zu. Darunter befinden sich zum Beispiel Thyssenkrupp mit der Konzern-Tochter Nucera und die von der Mercedes-Benz Group (ehemals Daimler) abgespaltene Lkw-Sparte Daimler Truck.
Die bekanntesten Pure Player unter den Wasserstoff-Aktien: Damit sind im aktuellen Ranking der meistgesuchten Aktien Nel ASA, Plug Power und – mit etwas Abstand dahinter – Ballard Power und ITM Power gemeint. Nach einem ersten medialen Überblick lässt sich dazu Folgendes sagen: Es gilt im Grunde das, was seit Wochen gilt: mit Kursschwankungen muss man stets rechnen.
Wasserstoff-Aktien: „Vom Kurssprung bis zum Crash“
Die einzig erkennbar Konstante scheint daher die Volatilität des Wasserstoff-Sektors zu sein. Oder wie es ein Kollege erst kürzlich im Hinblick auf die ITM Power-Aktie so treffend formulierte: „Die Stimmung an den Märkten tendiert derzeit dazu, jeden Tag aufs Neue durchgemischt zu werden.“
Und daher lasse sich „vom nächsten imposanten Kurssprung bis hin zum Crash“ gegenwärtig nichts so richtig ausschließen. Das gelte vor allem, solange es an der Nachrichtenfront ruhig bleibe, hieß es weiter. Und da sich das gelegentlich im Laufe eines Tages ändern kann, beschäftigen wir uns heute im Hinblick auf die Pure Player nur mit Nel ASA.
Nel ASA: Neue Kennzahlen im Februar
Denn von Nel ASA gib es Neuigkeiten oder genauer: Demnächst sind von Nel ASA wieder Neuigkeiten zu erwarten. So berichtet etwa das Finanzportal „finanzen.net“, dass Nel ASA voraussichtlich für Donnerstag, 17. Februar 2024, zu einer Finanzkonferenz einladen werde. Dabei kämen dann die Zahlen zum am 31. Dezember 2021 abgelaufenen Quartal zur Sprache.
Das hat die Analysten auf den Plan gerufen. Diese habe hinsichtlich der Bilanz ihre Einschätzungen dazu abgegeben. Erstes Stichwort: EPS. Demnach gingen 4 Analysten von einem durchschnittlichen Verlust von 0,112 NOK je Wertpapier aus. Im letzten Jahr habe Nel ASA noch 0,900 NOK je Aktie eingenommen. Zweites Stichwort: Umsatz. Ihr zeigen sich zumindest 6 Analysten optimistisch.
Analysten erwarten Umsatzsteigerung
Ihrer Prognose zufolge dürfte Nel ASA im abgelaufenen Jahresviertel im Schnitt 240,8 Millionen NOK Umsatz gemacht haben. Sollte das zutreffen, so wäre das eine Umsatzsteigerung von 5,14 Prozent im Vergleich zum Ergebnis des Vorjahres. Denn zum damaligen Zeitpunkt habe Nel ASAs Umsatz bei 229,0 Millionen NOK gelegen.
Hinsichtlich des jüngst abgelaufenen Geschäftsjahres gingen die Schätzungen von 17 Analysten demnach im Schnitt von einen Verlust je Aktie von minus 0,870 NOK aus, gegenüber 0,920 NOK je Aktie im Vergleichszeitrum. Beim Umsatz würden demzufolge 18 Analysten im Durchschnitt 811,4 erwarten.
Auch das entspräche dann einer Steigerung, denn im entsprechenden Vergleichszeitraum habe der Umsatz bei 652,0 Millionen NOK gelegen, hieß es abschließend. Spannend ist an der Finanzkonferenz von Nel ASA allerdings nicht nur, ob die Prognosen der Analysten zutreffen oder gar übertroffen werden können, sondern immer auch ob es zusätzliche Unternehmens-News gibt.
„Wichtig für die Transformation zur Wasserstoff-Gesellschaft“
Denn wie wir häufiger schon hinsichtlich des Wasserstoff-Sektors sehen konnten, interessieren nicht nur die Kennzahlen, sondern auch weitsichtige Geschäftsstrategien. Diese können sich sowohl als lukrative Deals, ambitionierte Projekte als auch als kluge Kooperationen darstellen. Damit kommen wir nun wie angekündigt zu einigen Blended Playern unter den Wasserstoff-Aktien.
Kurz zur Erinnerung: „Blended Player sind Unternehmen, die sehr wichtig für die Transformation zur Wasserstoff-Gesellschaft sind, aber noch andere Geschäftsfelder bedienen“, so definiert man es auf der Plattform für nachhaltiges Investment „Grünes Geld“.
Thyssenkrupp: Neuigkeiten zur Wasserstofftochter Nucera
Bei einem Blended Player könnte es sich zum Beispiel um einen Industrie-Gase Anbieter wie Linde handeln. Auch Automobil-Hersteller wie Hyundai oder Toyota zählten dazu, die als erste serienmäßig Wasserstoff-Fahrzeuge produziert hätten, heißt es weiter.
Uns fällt beim Stichwort Industrie-Konzern derzeit vor allem Thyssenkrupp ein. Der Konzern hat Ende des vergangenen Jahres mit der Gründung seiner Wasserstofftochter Nucera für reichlich Wirbel an der Börse gesorgt. Die Berichte rund um den möglichen Börsengang wie auch die Ambitionen Thyssenkrupps hinsichtlich des Wasserstoffmarktes gaben der Aktie mächtig Auftrieb.
Entscheidung über Börsengang könnte bald fallen
Laut übereinstimmender Finanzmedienberichte könnte der Konzern bereits in den kommenden Monaten über den Börsengang der Wasserstofftochter Nucera entscheiden. Diese gehe aus einem vorab veröffentlichten Redetext von Vorstandschefin Martina Merz zur virtuelle Hauptversammlung des Konzerns am Freitag hervor.
„Unsere Vorzugslösung ist, einen Teil des Geschäfts an die Börse zu bringen, gleichzeitig aber Mehrheitseigner zu bleiben, um so von den Wachstumsaussichten des Geschäfts zu profitieren“, zitierte etwa „Börse Online“ Merz. Eine Entscheidung über einen Börsengang könne demnach bereits in der ersten Jahreshälfte 2024 fallen, hieß es weiter.
Den Wasserstoff-Markt im Visier
Dank Nucera geht man bei Thyssenkrupp davon aus, auf dem umkämpften Wasserstoff-Markt ein gehöriges Wörtchen mitzureden. Oder wie es Merz erklärte: „Wir erwarten, dass sich der Bedarf an Wasserstoff enorm stark entwickeln und bis 2050 versiebenfachen wird.“
Laut „Börse Online“ strebt der Konzern bei einem Teilbörsengang über die Ausgabe neuer Aktien Primary Proceeds von 500 bis 600 Millionen Euro an. Wie viele Aktien auf den Markt gebracht werden könnten, habe der Konzern offengelassen. Der anvisierte Börsengang brächte Merz zufolge noch zwei weitere Vorteile:
Daimler-Truck plant Ladenetz in den USA
Einmal ließe sich der Wert der Wasserstoff-Tochter Nucera verdeutlichen. Zum anderen würde „der Gang an die Börse unsere Bekanntheit als führender Anbieter von Technologie für die Produktion von grünem Wasserstoff zusätzlich deutlich steigern“, so Merz laut Redetext. Die Einnahmen aus dem IPO wolle Thyssenkrupp auch wieder in Nucera investieren.
Nägel mit Köpfen macht derweil auch der Lkw-Hersteller Daimler Truck. Das vom ehemaligen Daimler-Konzern, der sich seit dem 1. Februar 2024 Mercedes-Benz Group nennt, abgespaltete eigenständige Unternehmen plant mit zwei Partnern ein Ladesäulen-Netz in den USA. Das „Handelsblatt“ spricht in diesem Zusammenhang von einem Vorhaben mit Signalwirkung.
Ladesäulen sollen auch Wasserstoff liefern
Dem können wir uns nur anschließen, denn die geplanten Ladesäulen sollen nicht nur Strom liefern, sondern auch Wasserstoff. Zu den Partnern des Joint-Ventures gehören neben Daimler Truck, das US-Investmenthaus Blackrock und die Kraftwerksparte des US-Energieunternehmens Nextera. Details zum Vorhaben hätten die beteiligten Unternehmen Anfang der Woche bekanntgegeben.
Laut Absichtserklärung beträgt die Anschubfinanzierung des Projekts rund 650 Millionen Dollar, umgerechnet etwa 580 Millionen Euro. Sie soll demnach zu gleichen Teilen von den drei Partnern bereitgestellt werden. Der Auftakt sei schon für dieses Jahr geplant. 2024 wolle man die ersten Ladestationen errichten.
CO2-neutralen Transport ermöglichen
Der Schwerpunkt des Netzes soll laut gemeinsamer Mitteilung zunächst auf Ladestationen für batterieelektrische mittelschwere und schwere Nutzfahrzeugen liegen. Danach sollen Wasserstofftankstellen für Brennstoffzellen-Lkw folgen.
Der Ausbau einer Infrastruktur in den USA, die den CO2-neutralen Transport insbesondere für Nutzfahrzeuge ermöglicht, findet laut Handelsblatt-Bericht viel Anklang. Insbesondere bei Experten für Elektromobilität.
Blackrock such nach „grünen Anlagen“
Das Engagement von Blackrock mag hingegen überraschen. Allerdings sollte man sich vor Augen halten, dass das Investmenthaus als einer der größten Vermögensverwalter der Welt dringend nach grünen Anlagen sucht, wie es in dem Bericht heißt. Erst 2021 hätten die US-Amerikaner für einen neu aufgelegten Erneuerbare-Energien-Fonds 4,8 Milliarden Dollar eingesammelt.
Insgesamt wolle der Ableger Blackrock Renewable Power 9,5 Milliarden Dollar in 15 Ländern investieren. Ohne Blackrock zu nahezutreten, kann man sicherlich davon ausgehen, dass ein solches Investment nicht nur altruistischen Motiven entspringt, sondern auch finanziell begründbar ist: Mit erneuerbaren Energien und CO2-Neutralität lässt sich offensichtlich gutes Geld verdienen.
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