Wasserstoff-Aktien: Bittere Pille für Nel ASA und auch bei Plug Power und Co. lässt gute Laune weiter auf sich warten

Nel ASA informiert über die Stornierung eines wichtigen Auftrags und verprellt damit die Aktionäre, während die Stimmung bei anderen Wasserstoff-Aktien nicht besser wird.

Auf einen Blick:
  • Nel ASA verliert einen Auftrag aus den Niederlanden.
  • Die Anleger quittieren dies mit einem veritablen Kurscrash.
  • Auch sonst sind Wasserstoff-Aktien derzeit wenig gefragt.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

Wasserstoff-Aktien haben derzeit ein ganz grundsätzliches Problem. Zwar spricht kaum jemand den Titeln ihr massives Zukunftspotenzial ab. So langsam würden die Börsianer aber gerne handfeste Fortschritte sehen. Eine ganze Reihe von Titeln leidet darunter, dass es nicht genügen Auftragseingänge zu verzeichnen gibt und gerade Großaufträge viel zu selten hereintröpfeln. Über Wasser hält sich der eine oder andere vielleicht noch mit der Überzeugung, dass entsprechende Neuigkeiten nur eine Frage der Zeit sein könnten.

Für den Moment müssen aber erst einmal bittere Pillen geschluckt werden. Nel ASA sorgte am Dienstag für Aufsehen, und das leider nicht in positiver Hinsicht. Statt endlich einen neuen Auftrag verkünden zu können, informierten die Norweger über die Stornierung einer Lieferung von Elektrolyseuren an HyCC in den Niederlanden. Die Order wurde zwar noch nicht bei den Einnahmen verbucht. Sie war aber Teil des Auftragsbestands und mit einem Volumen von rund zwölf Millionen Euro nicht eben unerheblich.

Die Nel ASA-Aktie stürzt in die Tiefe

Der Grund für das Zurückziehen des Partners ist recht banaler Natur. HyCC hat ein mit den Elektrolyseuren im Zusammenhang stehendes Projekt nach hinten verschoben. Jenes soll nun frühestens Anfang 2028 an den Start gehen. Zuvor war das vierte Quartal 2025 als Starttermin angedacht. Folglich werden Elektrolyseure erst zu einem späteren Zeitpunkt benötigt.

Damit ergibt sich auch die Aussicht darauf, dass der Auftrag in den kommenden Jahren nachgeholt wird. Darauf lässt auch schließen, dass Nel und HyCC ihre Partnerschaft grundsätzlich fortsetzen wollen. Für Optimisten ist das Ganze also noch lange kein Weltuntergang. Ihre maßlose Enttäuschung können die Aktionäre dennoch nicht verbergen.

1T
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

Die Nel ASA-Aktie reagierte am Mittwochmorgen mit massiven Verlusten. Um rund 13 Prozent ging es in den Morgenstunden abwärts, womit auch vorherige Supportzonen sich in Wohlgefallen aufgelöst haben. Mit 0,53 Euro wurde (mal wieder) ein neues 52-Wochen-Tief markiert. Aus diesem Loch herauszukriechen, könnte sich als eine große Herausforderung erweisen.

Ganz schlechtes Timing

Auch wenn sich darüber streiten lässt, ob der „verlorene“ Auftrag wirklich eine Hiobsbotschaft darstellt, so könnte das Timing kaum schlechter sein. Denn es sind gerade fehlende Auftragseingänge, welche seit Monaten Verkaufsdruck auf die Nel ASA-Aktie ausüben. Dass die Orderbücher nun auch noch an Volumen abgeben, erwischt die Anleger auf dem völlig falschen Fuß.

Umsatz pro Quartal für Nel ASA

Quartal
Mio. €
Vorjahr
30.06.24
332
-28,82 %
31.03.24
387
9,09 %
31.12.23
501
35,51 %
30.09.23
359
105,14 %
30.06.23
467
169,48 %
31.03.23
355
79,91 %
31.12.22
369
56,76 %
Umsatzentwicklung von Nel ASA

Da hilft es auch wenig, dass RBC Capital Markets die Kaufempfehlung für Nel ASA kürzlich bekräftigte und den Verkauf von Everfuel als positiven Faktor in den Vordergrund stellt. Das spielt an den Märkten momentan schlicht eine Nebenrolle, während die Anteilseigner ungeduldig auf handfeste Indizien warten, welche perspektivisch den Weg in die schwarzen Zahlen eröffnen könnten.

Plug Power und ITM Power in Rot

Spuren hinterlassen hat die große Enttäuschung auch bei der Konkurrenz, obschon jene von dem Thema nicht weiter betroffen ist. Eine kleine Erholung bei Plug Power fand bereits am Dienstag ihr jähes Ende. Im späten Handel rutschte der Kurs um gut fünf Prozent in die Tiefe nachdem es zuvor um etwa vier Prozent aufwärts ging. Als Resultat musste ein weiterer Tag mit roten Vorzeichen verkraftet werden. Tags darauf zeigte sich bisher nur wenig Bewegung und bei überschaubaren 3,59 Euro wirkte die Aktie wie festgefroren.

Immerhin hält Plug Power damit ein wenig Abstand zum 52-Wochen-Tief, was sich von ITM Power nur mit viel Wohlwollen behaupten lässt. Die Hoffnung auf eine Trendwende nach einem angekündigten Konzernumbau ist mittlerweile wieder verpufft. Der kurze Ausflug in Richtung 0,70 Euro von Beginn des laufenden Monats ist wie weggeblasen und heute Morgen standen nur noch 0,59 Euro auf dem Ticker. Bereits bei 0,56 Euro lauert das aktuelle Jahrestief.

Wasserstoff-Aktien: Unverhofft kommt oft

Einmal mehr blicken Aktionäre auf tiefrote Vorzeichen bei Wasserstoff-Aktien und die Stimmung scheint immer schlechter zu werden. Hoffnungen auf ein Überschreiten der Talsohle dürften sich momentan in Grenzen halten. Bisher wurden solche stets enttäuscht. Es bleibt aber die grundsätzliche Möglichkeit positiver Überraschungen. So wie in Lothringen, wo laut einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ bei Bohrungen nach Kohlegas unverhofft ein großes natürliches Vorkommen von Wasserstoff entdeckt wurde. Es könnte sich um eines der größten Vorkommen weltweit handeln.

Auf dem Schirm hatte das so ziemlich niemand, da der dortige Wasserstoff nicht einmal Gegenstand der Untersuchungen war. Auch wenn sich daraus keine Impulse für Wasserstoff-Aktien ergeben, so zeigt sich an dem Beispiel, wie schnell sich alles ändern kann. Ob Nel ASA, Plug Power oder ITM Power. All diese Aktien sind potenziell nur eine Meldung über einen (sehr) große Auftrag von einem handfesten Comeback entfernt. Nach den teils brutalen Abwertungen aus dem laufenden Jahr wäre das Erholungspotenzial in einem solchen Szenario umso höher.

Ewig lockt die Hoffnung

Natürlich ist das eine sehr vage und luftige Aussicht, auf der sich kaum ein nachhaltiges Investment begründen lässt. Gerade in schwierigen Zeiten ist es für Anleger aber wichtig, sich die noch immer bestehenden Chancen bei Wasserstoff-Aktien zu vergegenwärtigen. Das enorme Engagement und zuletzt die Abschlusserklärung des Klimagipfels lassen noch immer darauf schließen, dass bei Wasserstoff bisher nur an der Oberfläche gekratzt wurde. Die Unternehmen aus dem Sektor begeben sich mit großen Investitionsschmerzen in Stellung, in Zukunft einen gigantischen und rasant wachsenden Markt zu beackern. Aktionären ist in der aktuellen Phase zweifellos zu erhöhter Vorsicht zu raten. Doch auf lange Sicht sind Wasserstoff-Aktien auch viel zu interessant, um sie einfach zu ignorieren. Das gilt auch dann, sollte die Korrektur im Sektor sich noch eine Weile fortsetzen.

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