Liebe Leserin, Lieber Leser,
die weitere Entwicklung in Sachen Wasserstoff bleibt noch immer im Dunkeln verborgen. Schon jetzt lässt sich aber wohl sagen, dass es im Laufe des Jahres noch spannend werden dürfte. Bereits Anfang Februar steht hierzulande eine Marktabfrage von Infrastrukturanbietern an, die sich extra zu diesem Zweck zusammengeschlossen haben. Im Zeitraum vom 7. Februar bis zum 22. März soll bei Großverbrauchern mit einer Anschlussleistung von wenigstens 10 Megawatt in Erfahrung gebracht werden, wie deren Bedarf nach Strom, Gas und auch Wasserstoff ausfällt.
Aufbauend auf der Befragung, an der sich hoffentlich möglichst viele Unternehmen beteiligen werden, könnten interessante Aussichten für den Wasserstoffsektor zutage treten. Den Börsianern bietet sich mit eben solchen Befragungen eine Möglichkeit, einen etwas konkreteren Blick auf die weitere Entwicklung im Sektor zu erhalten.
Wasserstoff-Aktien: Der Blick ins Ungewisse
Bisher kommen Wasserstoff-Aktien mit großen Versprechen daher, welche in den letzten Jahren aber leider nicht ansatzweise eingelöst werden konnten. Der aktuelle Stand ist, dass Investitionen dank gestiegener Zinsen immer teurer geworden sind, während der ganz große Schwung bei der Nachfrage noch auf sich warten lässt. Tatsächlich sind gerade fehlende Auftragseingänge ein entscheidender Faktor dafür, dass es mit den Kursen in den letzten Monaten im hohen Tempo abwärtsging.
Doch selbst wenn es Anzeichen für eine steigende Nachfrage geben sollte, so wäre damit allein die Wende noch nicht geschafft. Wichtig wird auch sein, die Kosten zu senken, damit sich der Einsatz des alternativen Kraftstoffs für Unternehmen wenigstens halbwegs rechnet. Dafür sind Betreiber aber auch auf staatliche Förderungen angewiesen. Diesbezüglich wird es mit Blick auf die US-Wahlen im November noch einmal richtig spannend. Denn sollte Donald Trump erneut ins Weiße Haus einziehen, kündigte er bereits an, Investitionen in grüne Technologie zurückzufahren und stattdessen wieder vermehrt in fossile Energieträger zu investieren.
Plug Power zeigt sich bewegungsfreudig
Es könnte eine ziemlich chaotische Zeit auf uns zukommen. Plug Power ist aber schon längst einen Schritt weiter. Die Spekulanten haben bei der Aktie des US-Unternehmens allem Anschein nach sämtliche Hemmungen fallen lassen. Die Kurse bewegen sich derzeit munter hin und her und konnten am Montag ohne erkennbaren Grund um 11,5 Prozent bis auf 3,79 US-Dollar zulegen.
Plug Power Aktie Chart
Neuigkeiten gab es um das Unternehmen keine zu vernehmen und sowohl die angekündigte Kapitalerhöhung als auch ein Kredit durch die US-Energiebehörde und die Produktionsaufnahme in einer Anlage in Georgia dürften eigentlich bereits eingepreist sein. Umso mehr drängt sich der Verdacht auf, dass bei der Aktie heftig spekuliert wird. Da dabei auch die Leerverkäufer ein gehöriges Wörtchen mitzureden haben werden, ist dem spontanen Kurssprung nicht über den Weg zu trauen. Zumal jener die Verluste seit Jahresbeginn noch immer nicht ausgleichen kann und die fundamentale Lage noch immer recht deprimierend ausfällt.
Nel ASA kann nicht punkten
Weniger Bewegung gibt es derzeit bei Nel ASA zu sehen wo die Kurse sich um die Marke bei 0,46 Euro festgebissen haben. Das Papier bleibt im Kurskeller hängen, was aktuell auch nicht weiter verwunderlich ist. Aus Richtung der Analysten hagelt es momentan negative Aussichten. Zuletzt meldete JPMorgan frische Zweifel an und monierte einen weitgehenden stillstand bei der Auftragsdynamik in Europa. Das reicht als Argument aus, um das Kursziel von zuvor 11,40 NOK auf nun nur noch 6,40 NOK zu senken. Letzteres entspricht umgerechnet 0,57 Euro.
Damit erkennen die Börsenprofis also zumindest noch ein minimales Aufwärtspotenzial und positionieren sich damit etwas optimistischer als mancher Kollege. Dazu passt auch die Empfehlung, die weiterhin auf „Neutral“ lautet. Anderswo wird der Nel ASA-Aktie bereits eine klare Verkaufsempfehlung erteilt. Den einen oder anderen Strohhalm gibt es noch, an den die Anlegerinnen und Anleger sich in diesen schwierigen Tagen klammern können.
Überall das gleiche Bild
Bei JPMorgan hat man das Thema Wasserstoff noch längst nicht abgeschrieben, aber wohl interessantere Aktien ausgemacht. Namentlich erwähnt wird ITM Power, wo der Chart derzeit aber nicht sehr viel besser aussieht. Am Montag ging es für den Titel um 4,6 Prozent auf nur noch 0,53 Euro in die Tiefe. Bereits bei 0,51 Euro lauert das 52-Wochen-Tief. Dennoch reicht es für eine Kaufempfehlung, auch wenn das Kursziel deutlich von zuvor 1,80 Pfund (ca. 2,11 Euro) auf nun nur noch 1,30 Pfund (ca. 1,52 Euro) reduziert wurde.
Wer da nach interessanteren Alternativen Aussicht hält, wird leider kaum fündig werden. Abwärts ging es zu Wochenbeginn für die allermeisten Wasserstoff-Aktien. Thyssenkrupp Nucera war da mit Aufschlägen von 0,6 Prozent noch mehr oder minder die Ausnahme. Die Freude über solche Zugewinne dürfte sich aber in Grenzen halten. Denn mit 15,01 Euro notierte die Aktie gestern bei Handelsschluss 15,15 Prozent tiefer als noch zu Jahresbeginn. Selbst mit viel Wohlwollen lässt sich da keine nachhaltige Aufwärtsbewegung erkennen.
Die Anleger brauchen Klarheit
Es lässt sich derzeit viel darüber spekulieren, wie gut oder schlecht es um den Wasserstoff-Bereich bestellt sein mag. Doch genau hier liegt ein Stück weit der Hund begraben. Wonach die Anteilseigner dürsten, das sind einigermaßen verlässliche Aussichten für weiteres Wachstum in der Zukunft. Hübsche Versprechen allein reichen nicht mehr aus, schon allein aufgrund der finanziell immer düstereren Lage vieler Unternehmen. Für den Moment lässt sich auf handfeste Informationen zu einer möglichen Wende allerdings weiterhin nur hoffen.
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