Wasserstoff-Aktien: Ballard Power im freien Fall, dunkle Vorahnungen bei Plug Power und auch Nel ASA hat nichts zu lachen!

Frische Zölle und weitere geopolitische Unstimmigkeiten scheinen Wasserstoff-Aktien wie Ballard Power auch das letzte Bisschen an Leben zu rauben.

Auf einen Blick:
  • Die USA führen Einfuhrzölle gegenüber Kanada und Mexiko ein.
  • Den Anlegern von Ballard Power will das nicht schmecken.
  • Auch andere Wasserstoff-Aktien geraten unter Druck.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

nachdem US-Präsident Zölle gegenüber Kanada und Mexiko zunächst nach hinten verschoben hatte, hoffte man an den Märkten noch auf etwas Normalität und Ruhe. Doch damit will Trump leider nicht dienen. Stattdessen ließ er am Montag mitteilen, dass die Einfuhrzölle in Höhe von 25 Prozent doch kommen sollen. Natürlich ließ die Reaktion nicht lange auf sich warten und Kanada erhebt nun seinerseits Zölle für bestimmte Waren, die aus den USA eingeliefert werden. Dasselbe Spiel trägt sich in China zu, wenn auch mit anderen Zahlen.

Trump sorgt mit dem Schritt für weitere Unsicherheit, nachdem zuvor ernüchternde Konjunkturdaten die Stimmung an den US-Börsen schon auf Tauchstation schickten. Schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde auch manche Wasserstoff-Aktie. Ballard Power etwa verlor gestern um knappe neun Prozent an Wert und erreichte bei 1,11 US-Dollar (mal wieder) ein neues 52-Wochen-Tief. Die Sorge ist groß, dass die ohnehin schlecht laufenden Geschäfte durch Zölle noch mehr unter Druck gesetzt werden.

Ballard Power Aktie Chart

Keine Zuversicht bei Plug Power

Zölle scheinen für Plug Power ein tendenziell geringeres Problem zu sein, doch viel Freude hat der US-Konzern mit Donald Trump auch nicht. Dass Letzterer irgendwelche Investitionen in Wasserstoff auch nur entfernt in Betracht ziehen könnte, davon ist eher nicht auszugehen. Wohl auch deshalb blicken die Anleger sehr skeptisch auf die nächsten Zahlen, welche heute nach Börsenschluss erwartet werden. Dass Plug Power nicht unbedingt im Geld schwimmt, darauf wies bereits die letzte Kapitelerhöhung des Unternehmens recht unmissverständlich hin.

In Erwartung an die nächste Enttäuschung schickten die Anleger die Plug Power-Aktie gestern um 6,8 Prozent in Richtung Süden und nachbörslich ging es um weitere 2,7 Prozent abwärts. Damit ist der Titel auf dem besten Wege, heute ebenfalls neue Tiefstände zu erreichen. An den hiesigen Märkten wird dafür schon mal der Boden bereitet. Es mussten im frühen Handel Kursverluste von rund sieben Prozent verkraftet werden und im Tief standen müde 1,38 Euro auf dem Ticker.

Auch Nel ASA muss leiden

Die europäischen Börsen performten in dieser Woche bisher deutlich besser als die Handelsplätze in Übersee. Das ist allerdings vordergründig, wenn nicht gar ausschließlich der verrückten Rallye von Rüstungsaktien zu verdanken. Wasserstoff spielt nicht einmal eine untergeordnete Rolle und so kann Nel ASA leider auf keine Sonderbehandlung hoffen. Ganz im Gegenteil: die schwer angeschlagene Aktie rutschte gestern ebenfalls nach unten und etablierte bei 0,17 Euro ein neues Allzeit-Tief.

Vielleicht befürchten die Anleger, dass schlechte Vorgaben von Plug Power sich hier ebenfalls bemerkbar machen könnten. Zwar haben die Norweger nicht allzu viel mit dem US-Unternehmen zu tun. Doch handelt es sich um die zwei mit Abstand populärsten Pure Player, weshalb zumindest an der Börse die beiden Schicksale miteinander verwoben sind.

Keine Hausse in Sicht

Positiv anzumerken ist bei Wasserstoff-Aktien derzeit, dass wir in den letzten Tagen keine neuen Stornierungen zu sehen bekamen und auch sonst Hiobsbotschaften dankenswerterweise ausblieben. Die Dinge scheinen ihren Gang zu gehen, dies aber in einem eher gemächlichen Tempo. Die Börsen lassen sich davon nicht begeistern und blicken stattdessen auf den nächsten Megatrend. Da es zudem an positiven Meldungen fehlt, scheinen Wasserstoff-Aktien weiterhin etwas unterzugehen. Ob nun berechtigt oder unberechtigt, das sei dahingestellt.

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