Liebe Leserin, Lieber Leser,
erst gestern beschäftigten wir uns mit First Hydrogen und den Avancen des kanadischen Unternehmens, künftig Wasserstoff mithilfe kleiner Kernreaktoren, sogenannter SMTs, herzustellen. Es scheint, als würde dieser Ansatz auch in Südkorea seine Anhänger haben. Denn wie bei „Der Aktionär“ zu lesen ist, verfolg Samsung C&T einen eben solchen Ansatz. Entstehen soll zunächst eine Pilotanlage, über einen genauen Zeitplan scheint es noch keine Informationen zu geben.
Erfreulich ist das Ganze vor allem für Nel ASA, denn die Norweger sollen die Elektrolyseur-Ausrüstung für das Vorhaben liefern. Geordert wurde dem Bericht zufolge eine Leistung von zehn Megawatt. Der Auftragswert wurde auf fünf Millionen Euro beziffert. Immerhin kann Nel damit überhaupt mal wieder einen Auftragseingang verbuchen, noch dazu von einem sehr namhaften Partner. Es scheint aber zu wenig zu sein, um bei den Aktionären schon für Freudensprünge zu sorgen.
Es tut sich nicht viel bei der Nel ASA-Aktie
Die Aktie von Nel ASA reagierte kaum weiter und landete heute Morgen schon wieder im roten Bereich. Bei 0,25 Euro scheint sich nicht mehr allzu viel zu tun. Das 52-Wochen-Tief von Ende November wurde in den letzten Tagen zwar nicht mehr erreicht. Rückenwind ist aber auch nicht ansatzweise festzustellen. Es bleibt damit beim Abwärtstrend, der sich auch bei Samsung C&T beobachten lässt. Dort standen heute 124.200 Won auf der Anzeigetafel und damit gut zehn Prozent weniger als noch vor sechs Monaten.
Samsung C&T Aktie Chart
Es gibt Anzeichen dafür, dass im Wasserstoffsegment nach diversen Rückschlägen ein Umdenken stattfindet. Es wird immer weniger starr an der Idealvorstellung von grünem Wasserstoff aus Wind- und Sonnenenergie festgehalten. Stattdessen rücken Übergangslösungen ins Rampenlicht. Solche sollen letztlich auch dabei helfen, die Preise zu senken und damit die wohl größte Hürde für eine größere Nachfrage aus der Welt zu schaffen. Ob es auch gelingen wird, bleibt aber natürlich fraglich.
Wasserstoff aus Altholz
An Ansätzen zur Herstellung von Wasserstoff mangelt es nicht. Das Fraunhofer Institut will ab Anfang des kommenden Jahres zusammen mit Hochschulen aus der Schwarzwaldregion ein Verfahren testen, bei dem Wasserstoff aus Holzabfällen und Verschnitt entstehen soll. Zu diesem Zweck soll das Ausgangsmaterial zunächst aufwendig gereinigt werden. Bei diesem Prozess werden Zuckerverbindungen gelöst, welche dann von bestimmten Bakterien in Wasserstoff und CO2 umgewandelt werden. Das dabei entstehende CO2 soll in einem zweiten Schritt von Mikroalgen verarbeitet werden, wobei als Ergebnis ebenfalls Wasserstoff stehen soll.
Das Ganze klingt alles andere als unkompliziert und auch nicht unbedingt günstig. Der Ertrag scheint auch eher überschaubar zu sein. Aus einem Kilogramm Altholz sollen 50 Liter Wasserstoff entstehen, was etwa fünf Gramm entsprechen würde. Dank des hohen Energiegehalts soll aber ein alter Dachbalken ausreichen, um ein Auto 100 Kilometer weit zu befördern.
Die Experimentierphase geht weiter
Ob das Konzept auch in der Praxis wie gewünscht funktionieren wird, muss sich erst noch zeigen. Es scheint aber, als hätten wir die Experimentierphase bei Wasserstoff noch lange nicht verlassen. Zwar ist es spannend, die Entwicklungen im Bereich und teils doch sehr unorthodoxe Ansätze mitzuverfolgen. Aus Anlegersicht ist es aber doch etwas entmutigend. Denn solange nicht einmal bei der Herstellung Konsens über den besten Ansatz besteht, muss von einem Durchbruch im Massenmarkt wohl nicht einmal geträumt werden.
Letzterer scheint sich weiterhin in weite Ferne zu verschieben. Immerhin konnten die Märkte den Schock nach der US-Wahl vor vier Wochen mittlerweile einigermaßen verdauen. Viele Wasserstoff-Aktien haben sich wieder etwas gefangen, aber noch immer nicht richtig erholt. Es bleibt dabei, dass die Kurse häufig nur noch ein Schatten ihrer selbst sind und vergangene Rekorde in unerreichbare Ferne gerückt zu sein scheinen.
Geht noch was bei Plug Power?
Plug Power ist da leider keine Ausnahme. Zuletzt konnte der Titel sich die 2-Dollar-Marke zurückerobern und auch recht stabil oberhalb davon notieren. Doch auch mit einem Schlusskurs von 2,30 US-Dollar am Montag müssen seit Jahresbeginn noch Verluste von knapp 49 Prozent verzeichnet werden. Es bleibt bei dem US-Konzern die Frage im Raum, ob und wie lange er überhaupt noch auf eigenen Beinen stehen kann. Die Liquidität war in diesem Jahr schon das ein oder andere Mal ein ernsthaftes Problem.
Eine Lanze für die Bullen gebrochen haben nun immerhin die Analysten der Investmentbank H.C. Wainwright. Dort wurde die Kaufempfehlung für Plug Power kürzlich bestätigt. Zwar wurde das Kursziel drastisch zusammengestaucht. Allerdings lag es zuvor auch bei astronomischen 18 Dollar. Nun werden fünf Dollar in Aussicht gestellt und damit noch immer mehr als das Doppelte des letzten Schlusskurses.
Optimismus ist selten geworden
So viel Optimismus im Segment ist derzeit schon richtig erfrischend. Den Anlegern fällt es aber sichtlich schwer, sich vollständig darauf einzulassen. Das ist nachvollziehbar, lagen viele Analysten mit ihren vorherigen Kurszielen doch gründlich daneben. Da bleibt das ungute Gefühl, dass sie auch jetzt vielleicht etwas zu zuversichtlich sein könnten.
Andererseits mussten Wasserstoff-Aktien nun schon derart viele Rückschläge und schlechte Neuigkeiten verdauen, dass in den Kursen auch manches Horrorszenario eingepreist sein dürfte, das nie eintreten wird. Gut möglich also, dass der Wendepunkt zumindest in greifbare Nähe gerückt ist. Nach den katastrophalen Kursentwicklungen der jüngeren Vergangenheit spricht aus Anlegersicht aber wenig dagegen, mit Zukäufen zu warten, bis aus einer hypothetischen Wende auch ein tatsächliches Comeback geworden ist. Die Renditechancen fallen bei einem solchen Ansatz zwar nicht maximal hoch, aber noch immer sehr ansehnlich aus und die Risiken werden umso geringer.
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