Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien machen es den Anlegern derzeit wirklich nicht leicht. Denn aktuell muss man intensiv suchen, um gute News zu Nel ASA, Plug Power und Co zu finden. Dass auch erfahrene Börsianer bei H2-Aktien eine harte Nuss zu knacken haben, zeigt die Uneinigkeit der Analysten bei Nel ASA. Außerdem geht es im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing erneut um Elektrolyseure.
Die Hiobsbotschaften hinsichtlich des Kursverlaufes der Nel ASA-Aktie wollen derzeit kein Ende nehmen. So zumindest liest es sich bei einem ersten Blick über die Nachrichten-Lage: Die aktuelle Performance des Titels alarmiert Beobachter sichtlich und spiegelt sich in pessimistischen Berichten wider. Denn die Skepsis der Anleger scheint mittlerweile zu überwiegen.
Nel ASA: Kursverlauf der Aktie bereitet aktuell Sorge
Charttechnisch ist daher erneut von einem klaren Abwärtstrend die Rede. Auch aktuell lässt sich der Kursverlauf an diesem Dienstagvormittag kaum beschönigen. Hinzu kommt, dass relevante Unternehmensnews weiterhin Mangelware sind. Die letzten wichtigen Aussagen Nel ASAs zu den Expansionsplänen auf dem US-Markt liegen inzwischen mehr als einen Monat zurück.
Doch genau darin sehen einige Beobachter des Wasserstoff-Sektors einen wichtigen Hinweis dafür, dass sich Nel ASA auf dem Weg in eine neue Liga befinde, wie es beim Finanzportal „Researchanalyst“ heißt. Und dass sich die Entwicklung des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten und Pioniers zum Global Player für Nel ASA beschleunige.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Denn durch den Bau einer Gigawatt-Elektrolyseur-Fabrik in Michigan verschaffe sich Nel ASA viele Vorteile. An deren Spitze steht demnach natürlich das von den USA geschnürte Subventionspaket für Klimaschutz und zur Dämpfung der Inflation, also der Inflation Reduction Act (IRA). Denn dieser beinhaltet bekanntlich Steuergutschriften auf grünen Wasserstoff.
Analyst sieht viel Potenzial bei Nel ASAs US-Projekt
Und wer auch immer in den USA solchen produziert, der kommt demnach in den Genuss finanzieller Zuschüsse. Hinzu komme der Zugang zu hochqualifizierten Arbeitskräften und die Zusammenarbeit mit Universitäten, Forschungseinrichtungen und strategischen Partnern, heißt es in der Analyse zu Nel ASA weiter.
All dies dürfte demnach für Nel ASA ausschlaggebende gewesen sein, „eines der größten H2-Projekte der Welt auf den Weg zu bringen“. Nun ja, unserer Erfahrung nach wimmelt es in der Wasserstoff-Branche nur so von „größten Projekten“ und „Meilensteinen für die Wasserstoff-Wirtschaft“. Wichtiger finden wir den berichtigten Hinweis auf die Skalierbarkeit der Projekte.
Nel ASA: Zwei Eisen im Feuer
Wir erinnern uns: Die Skalierbarkeit der Projekte und die Fähigkeit der Player, diese durchführen zu können, sehen Analysten als einen Schlüssel für den Erfolg der Wasserstoffwirtschaft. Es geht dabei um die Marktreife und um die realistische Aussicht auf Gewinne.
Zudem hat Elektrolyseur-Hersteller Nel ASA gleich zwei Technologie-Ansätze am Start: Zum einen gibt es ein ausbaufähiges Konzept zur Herstellung alkalischer Elektrolyseure am Standort Herøya. Zum anderen arbeitet man an einem Konzept für die Ausweitung der Produktion von PEM-Elektrolyseuren.
Elektrolyseure bringen Nel ASA und Plug Power nach vorn
PEM-Elektrolyseure gehören auch zur Kernkompetenz von Plug Power, wenn man so will. Des Öfteren haben wir darauf hingewiesen, dass Elektrolyseure als eine Art Flaschenhals für den Hochlauf der gerade anspringenden Wasserstoffwirtschaft sind. Denn zur Produktion von Wasserstoff sind sie unabdingbar.
Daher prognostiziert man dem Wachstumsmarkt Elekrolyseure denn auch regelmäßig Mega-Margen. Erfreulich daher aus der Sicht der jeweiligen Anleger, dass sowohl Nel ASA als auch Plug Power auf diesem lukrativen Markt mitmischen. Doch auch auf diesem aussichtsreichen Feld gibt es jetzt Dämpfer für Nel ASA, Plug Power und andere Elektrolyseur-Hersteller.
Das sollten Anleger von H2-Aktien beachten
Stichwort: Rohstoffmangel. Bereits in der vergangenen Woche haben wir im Newsletter Wasserstoff Briefing darüber berichtet, dass in manchen Elektrolyseuren seltene und daher teure Edelmetalle – Platin, Iridium – zum Einsatz kommen. Das Thema zieht nun weitere Kreise in den Finanzmedien: Denn auch das sollten Anleger bei ihren Investitionsentscheidungen beachten, wie es heißt.
Doch damit nicht genug: Die Produktion des begehrten Wasserstoffs ist umkämpft. Das sieht man nicht nur daran, dass Unternehmen und Länder um Elektrolyseurer konkurrieren. Man sieht es auch am gewaltigen Innovationsdruck, der in der Wasserstoff-Branche herrscht. Denn es gilt, jede neue Herausforderung zu meistern. Und dabei eventuell Nischen zu besetzen.
Neue chinesische Technologie
Apropos Herausforderung: Wie jetzt bekannt wurde, haben chinesische Wissenschaftler auf einer schwimmenden Offshore-Plattform grünen Wasserstoff direkt aus Meerwasser produziert. Das geht aus einem Bericht auf „HydrogenInsight“ hervor. Man bezieht sich dabei auf eine Studie, die die Forscher Ende November letzten Jahres in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlich haben.
Der Clou dieser neuen chinesischen Technologie besteht demnach nicht darin, dass sie die Entsalzung des Meerwassers überflüssig macht. Denn diese sei selbst relativ kostengünstig, rechnet man vor. Stattdessen bestehe der Clou viel mehr darin, dass der Bau von Entsalzungsanlagen an Land nicht mehr notwendig sein könnte. Denn es gäbe nun eine kostengünstigere Option.
Wasserstoff-Player unter Zugzwang
Damit sind „klassische“ Elektrolyseur-Hersteller wie Nel ASA und Plug Power natürlich nicht aus dem Spiel. Doch es zeigt sich erneut, wie hoch der Innovationsdruck in der Branche ist. Man darf davon ausgehen, dass alle News rund um die Wasserstoff-Technologien den Playern längst bekannt sein dürften. Spannend bleibt es jedoch zu beobachten, ob und wie sie darauf reagieren.
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