Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien machen den Anlegern aktuell wenig Freude. Doch es wäre zu früh, den Wasserstoff-Boom wieder abzusagen. Denn Nel ASA, Plug Power und Co starten jetzt erst richtig durch. Das gilt zumindest für Nel ASA. Was man beim norwegischen Wasserstoff-Spezialisten der negativen Marktstimmung entgegensetzt, lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Die Party ist erstmal vorbei. Die Katerstimmung ist allenthalben spürbar. Denn der „Champagner“ der Energiewende – sprich: Wasserstoff – weist in der praktischen und kommerziellen Anwendung dann doch einige Tücken auf. Das stellt besonders die Pure Player unter den Wasserstoff-Unternehmen vor Herausforderungen.
Nel ASAs Herausforderungen
Und lässt auf Seiten der privaten Investoren zunächst einmal die Skepsis wachsen. Denn auch sie lieben es, wenn die Risiken bei einer neuen Technologie, überschaubar bleiben. Wenn Subventionen, Erfolgsgarantien und Rechtssicherheit diese abfedern. Dafür hat Nel ASAs CEO Håkon Volldal durchaus Verständnis, erkläre aber auch, wie sich all das auf Nel ASA auswirke.
Am gestrigen Mittwoch hat Nel ASA bekanntlich seine Ergebnisse und Zahlen für das 3. Quartal des laufenden Jahres vorgelegt. Das hat zu hohen Verlusten bei der Nel ASA-Aktie geführt. In den ersten Stunden ist es demnach teils bis über minus 10 Prozent heruntergegangenen. Eine ausreichend befriedigende Erklärung dafür liefern die aktuellen Zahlen jedoch nicht, wie es heißt.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Daher fällt es auch erfahrenen Experten schwer, ein abschließendes Fazit zu ziehen. Denn das ist bei Nel ASA derzeit kaum möglich, wie die tiefergehende Analyse eines Kollegen zeigt. Wenn man mit den Zahlen nicht weiterkommt, muss man sich an die Wörter halten. Im Anschluss an die Bilanzpräsentation hat Nel ASAs CEO Håkon Volldal Fragen der Analysten beantwortet.
Neue Produkte bei Nel ASA
Dabei ist es laut einem Bericht auf dem Portal „HydrogenInsight“ vor allem um das Thema Elektrolyseure gegangen. Für Nel ASAs CEO Volldal bot das die Gelegenheit, einige Dinge klarzustellen und neue Produkte in Aussicht zu stellen. So sieht er beispielsweise nicht die Gefahr eines drohenden Überkapazitätsproblems für grünen Wasserstoff.
Es gebe zwar entsprechende Analystenberichte mit solchen Schätzungen, doch diese gingen häufig an der Realität vorbei und bezögen sich auf die Papier-Version und nicht auf den Betrieb in der Praxis. Oder wie es Volldal formulierte: „Es gibt einen großen Unterschied zwischen der PowerPoint-Kapazität und der tatsächlichen Produktionskapazität von Elektrolyseuren.“
Nel ASA: Chance auf US-Förderung bleibt
Letztlich glaubt er daher, dass Nel ASA mit Expertise und Erfahrung sowie dem Verweis auf bereits funktionierende Projekte eher punkten kann als mit luftigen Visionen zukünftiger Leistungsfähigkeit. Bei der Bekanntgabe der regionalen Wasserstoff-Hubs in den USA, die 7 Milliarden Dollar Fördergeld erhalten, ist Nel ASA bisher leer ausgegangen. Warum?
Auch das konnte Volldal erklären – und relativieren: Man sei an keinem der ausgewählten Zentren beteiligt gewesen. Doch das bedeute nicht, dass Nel ASA nicht in Zukunft einen Vertrag mit Unterstützung von Hub-Geldern gewinnen könne. Hinsichtlich des nur geringen Anstiegs der Auftragseingänge verwies er auf Komplexität und steigendes Gesamtrisiko von Großprojekten.
Schwieriges Marktumfeld für Pure Player
Den Vorwurf, dass Nel ASA bei der Entwicklung neuer Elektrolyseure nicht auf der Höhe sei, konterte der CEO mit dem Verweis auf einen neuen PEM-Stack. Diesen wolle man gemeinsam mit General Motors entwickeln. Auch die Markteinführung eines neuen alkalischen Drucksystems bereite man demnach vor.
Also, läuft demnach doch alles gut bei Nel ASA? Das sicherlich nicht, denn das schwierige Marktumfeld mit steigenden Energiepreisen und steigenden Zinssätzen macht Nel ASA natürlich ebenso wie den anderen Wasserstoff-Playern zu schaffen. Zumal bei der Wasserstoff-Branche auch noch Genehmigungsverfahren und öffentliche Finanzierung eine Rolle spielen.
Plug Power: Anspannung vor den Zahlen
Womit wir bei Plug Power wären. Auch die Aktie von Plug Power gerät in diesen Tagen immer wieder in Turbulenzen. Zwar geht es hier um andere Unterstützungsmarken und Haltelinien als bei PennyStock Nel ASA. Doch die Befürchtung, dass auch die Quartalszahlen des US-amerikanischen H2-Spezialisten „erhebliches Enttäuschungspotenzial“ bergen, wie ein Kollege schreibt, ist groß.
Sicherlich, noch schneidet Plug Power an den Börsen besser ab als Nel ASA. Doch es wäre vermutlich günstig, wenn man die Bekanntgabe des Zahlenwerks am 9. November mit konkreten Auftragsmeldungen verbinden könnte. Auch von Ballard-Power gibt es Anfang November frische Zahlen: Die Präsentation der Ergebnisse zum 3. Quartal ist für Dienstag, 7. November, geplant.
Ballard Power-Aktie: Schwer einzuschätzen
Als Brennstoffzellen-Spezialist agieren die Kanadier durchaus auf einem Markt mit Wachstumsprognosen. Bei den ausgewählten Wasserstoff-Zentren in den USA rechnet man sich Chancen aus. Kanada selbst hat den Anspruch, sich als Wasserstoff-Supermacht zu etablieren. Von daher sollte auch Ballard Power von Subventionen profitieren.
Jüngst hat die Aktie eine etwas überraschende Kauf-Empfehlung seitens der HSBC bekommen. Prompt ging es für den Kurs erstmal Richtung Norden. Doch die Freude hielt nicht an. Auch die Ballard Power-Aktie präsentiert sich wie so viele H2-Aktien höchst volatil. Noch schwankender sind höchstens die Urteile der Experten über den Titel. Daher steigt auch hier die Spannung.
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