Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien haben Potenzial. Davon sind einige Analysten immer noch überzeugt. Daher könnte man die Turbulenzen bei Nel ASA, Plug Power und Co als eine vorübergehende Schwächephase bewerten. Denn Wasserstoffprojekte haben weltweit Konjunktur. Mehr dazu lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Der Bedarf ist gigantisch: Die Welt will und braucht Wasserstoff, wenn sie ihre ehrgeizigen Klimaschutz-Pläne umsetzen will. Denn eine Energiewirtschaft ohne fossile Brennstoffe steht dabei ganz oben auf der Agenda. Das hat dazu geführt, dass rund um den Globus gigantische Wasserstoff-Projekte an den Start gegangen sind. Oder sich kurz davor bzw. in der Planung befinden.
Nel ASA-Aktie: Lebenszeichen aus der Penny Stock-Zone
Deshalb hat sich das auf Wasserstoff-Themen spezialisierte Portal „HydrogenInsight“ die bisher 11 größten weltweit angekündigten Wasserstoff-Projekte einmal genauer angesehen. Doch bevor wir uns damit detaillierter beschäftigen ein Blick auf die beiden bekanntesten „Sorgenkinder“ im Wasserstoff-Sektor: Nel ASA und Plug Power.
Und siehe da, es gibt sie doch noch: So hat etwa der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel ASA am gestrigen Donnerstag zarte Lebenszeichen ausgesendet. Denn nach gefühlt unendlicher langer Zeit und einem insgesamt verlustreichen Jahr konnte die Aktie Gewinne erzielen. Der Titel ist um 6,09 Prozent nach oben geschossen und konnte damit zumindest an der 1 Euro-Marke kratzen.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Der kleine feine Höhenflug setzte sich am frühen Freitagmorgen zunächst fort. Dann jedoch zeigte die Aktie erneut einen eklatanten Schwächeanfall. Sie rutschte erneut unter 0,95 Euro und hat weiter zu kämpfen. Daher kann von einer Stabilisierung des Kurses oder gar nachhaltigen Erholung nicht die Rede sein. Dennoch gibt es weiterhin Analysten, die an das Potenzial der Aktie glauben.
Plug Power-Aktie: Wichtige Marke erreicht
Darauf deuten Empfehlungen und Angaben zum Kurspotenzial hin. Denn die gerade hochlaufende Wasserstoffwirtschaft dürfte nicht plötzlich wieder verschwinden, sondern eher für steigende Nachfrage sorgen. Dazu gehören Elektrolyseure und Brennstoffzellen. Betankungsanlagen und Wasserstoffnetze. Davon sollte Player wie Nel ASA und Plug Power profitieren.
Die Plug Power-Aktie steht übrigens aktuell gar nicht so schlecht da. So konnte sie am frühen Freitagmorgen noch vom „mächtigen Aufschlag“, wie es ein Kollege formuliert hat, am gestrigen Donnerstag profitieren. Denn da ist die Aktie um fast 5 Prozent nach oben geschossen. Das ist wichtig, denn nun bewegt man sich wieder oberhalb der 8 Euro-Marke.
Wasserstoffwirtschaft: Investitionen sind nötig
Eine solche Kursentwicklung dürften Chartanalysten erfahrungsgemäß positiv bewerten, heißt es. Hinsichtlich der Plug Power-Aktien zeigen sich viele Analysten ohnehin die meiste Zeit erstaunlich optimistisch – trotz der jüngsten Kursturbulenzen. Für die positiven Ausschläge bei Nel und Plug am gestrigen Donnerstag führen Beobachter das mögliche Ende der Zinsanhebungen ins Feld.
Denn Finanzierung und Investitionen sind weiterhin wichtige Knackpunkte für das Gelingen der Wasserstoffwirtschaft. Daher sind Wachstumsunternehmen wie die Pure Player Nel ASA und Plug Power auf Subventionen der öffentlichen Hand, aber auch auf privates Kapital angewiesen. Letztgenanntes dürfte nur fließen, wenn Profite wahrscheinlich sind.
Weltweit ehrgeizige Wasserstoffprojekte
Bei der eingangs erwähnten Liste der 11 größten bisher angekündigten grünen Wasserstoff-Projekte, des Portals „HydrogenInsight“ hat man sich auch die voraussichtlichen Kosten angesehen. Wobei gerade bei diesem Aspekt häufig die Angaben fehlen. Man hat übrigens 11 Projekte aufgelistet, weil es einen Gleichstand auf dem zehnten Platz gegeben habe, teilt das Portal mit.
Ausgangspunkt und Hauptaspekt des Rankings ist demnach die geschätzte Wasserstoff-Jahresproduktion. Es geht wie gesagt um Projekte, die man angekündigt hat. „HydrogenInsight“ schreibt hierzu: „Diese Projekte sind zweifellos sehr ehrgeizig, und es bestehen immer noch erhebliche Zweifel daran, ob eines von ihnen wie geplant durchgeführt werden kann.“
Unabdingbare Faktoren: Wind, Sonne und sehr viel Land
Einige Vorhaben seien demnach so gewaltig, dass sie eher wie unmögliche Träume als realistische Vorschläge erschienen, heißt es weiter. Interessant finden wir jedoch vor allem die geographische Verteilung der Projekte: So sind Kanada, Ägypten, Australien und Mauretanien mit jeweils zwei Projekten auf der Liste vertreten. Der Rest verteilt sich auf Oman, Mosambik und Kasachstan.
Daraus zieht man bei „HydrogenInsight“ einen bemerkenswerten Schluss, den man vielleicht im Hinterkopf behalten sollte, wenn man über die Aufteilung des Wasserstoffmarktes in Regionen nachdenkt. So müssen laut Kommentar zum Ranking grüne Wasserstoffprojekte dieser Größenordnung nicht nur an Orten mit starkem Wind und/oder Sonnenschein entstehen.
Wasserstoffwirtschaft: Chancen für alle
Es sei stattdessen auch zu bedenken, dass sehr viel Land nötig sei, um die erforderliche Menge an Windturbinen und/oder Sonnenkollektoren unterzubringen. Das wirft neue Fragen auf, ob und wie sich all die ambitionierten Wasserstoffpläne umsetzen lassen. Wir sehen ja in Deutschland, dass es bereits einer nationalen Kraftanstrengung bedarf, Windenergie vom Norden in den Süden zu leiten.
Nun ist es sicherlich verständlich, dass sowohl Entwickler als auch Investoren die Skalierung der Wasserstoffprojekte im Blick haben. Denn es geht nicht mehr nur um Genehmigungen, sondern um die Realisierung im industriellen Maßstab. Andererseits gibt es in der Wertschöpfungskette der H2-Wirtschaft viele neuralgische Punkte, an denen man sich auch als kleinerer Player etablieren kann.
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