Wasserstoff-Aktien: Alstom muss nachbessern, PowerCell Sweden kämpft um Unterstützung und Nel ASA bastelt am Ausbruch!

Alstom muss Wasserstoffzüge für die Taunusbahn auf Vordermann bringen und im Zuge dessen wohl mit hohen Kosten rechnen.

Auf einen Blick:
  • Die Taunusbahn wechselt zum Wochenende wieder auf Dieselzüge.
  • Fehleranfällige Wasserstoffzüge wandern zum Hersteller Alstom zur Generalüberholung.
  • Das beschreibt die Stimmung im Segment erstaunlich gut.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

vor wenigen Jahren noch herrschte im Wasserstoffsegment regelrecht Goldgräberstimmung. Viele Unternehmen konnten es kaum erwarten, auf den Zug aufzuspringen und sich damit Zukunftschancen zu sichern. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) wollte sogar gleich die weltweit größte Flotte von Wasserstoffzügen an den Start bringen. Losgehen sollte es schon vor gut zwei Jahren.

Allerdings musste das Ganze immer wieder nach hinten verschoben werden. Der französische Zughersteller Alstom konnte die Fahrzeuge nicht rechtzeitig liefern. Später wurde dies zwar nachgeholt. Es kam aber zu mehreren Pannen. Schon vor einer Weile tauschte der RMV daher einzelne Züge wieder gegen Dieselloks. Ab dem kommenden Freitag sollen die Wasserstoffzüge vorerst vollständig aus dem Taunusnetz verschwinden.

Alstom muss seine Hausaufgaben erledigen

Zu diesem Schritt sah sich der RMV gezwungen, nachdem die Probleme einfach nicht aufhören wollten. Nun mietete der Verkehrsverbund für das gesamte laufende Jahr Dieselloks an, welche die Wasserstoffzüge zunächst ersetzen sollen. Letztere wandern zurück zum Hersteller, der die Technik nun auf Vordermann bringen soll. Die Kosten dafür trägt laut RMV Alstom selbst.

Novo Nordisk Aktie Chart

Die Geschichte beschreibt recht gut die Stimmung, welche momentan im Wasserstoffsegment allgemein herrscht. Von der einstigen Aufbruchstimmung ist leider wenig übriggeblieben. Stattdessen richten die Blicke sich auf immer neue Herausforderungen, hohe Kosten und zum Teil abgebrochene Projekte. So gut die Vorstöße auch manches Mal gemeint sein mögen. Sie erweisen sich oftmals als nicht umsetzbar, nicht wirtschaftlich oder schlicht nicht vollständig durchdacht.

Wunden lecken bei Wasserstoff-Aktien

Das bedeutet zwar nicht, dass nun alle mit Wasserstoff auf dem Holzweg wären. Doch lässt sich zumindest unterstellen, dass manches Projekt etwas unüberlegt auf den Weg gebracht wurde und die Verantwortlichen vielleicht lieber noch einige Hausaufgaben erledigt hätten. Auf der anderen Seite wird aber auch gerne gemosert, dass es mit dem Hochlauf von Wasserstoff zu langsam vorangehe. Letztlich gibt es wohl kaum einen Ansatz, mit dem alle zufrieden wären.

So oder so geht es hier und dort zurück ans Reißbrett. Das sorgt an der Börse freilich nicht für die beste Stimmung. Einigermaßen gut schlug sich bis zuletzt noch die Aktie von PowerCell Sweden, nachdem es im Herbst einen ansehnlichen Großauftrag zu vermelden gab. Die damaligen Kursgewinne haben sich aber schon wieder weitgehend in Luft aufgelöst. Heute Morgen standen eher müde 2,75 Euro auf dem Ticker. Auf Jahressicht ist ein Verlust von 23 Prozent zu beklagen. Eher mühsam kämpfen die Bullen darum, zumindest nicht auch noch die letzten Unterstützungen aus der Hand zu geben.

Wagt Nel ASA den Turnaround?

Bei Nel ASA waren die Anleger schon einen Schritt weiter. Ende vergangenen Jahres gab es nach miserablen Zahlen in schneller Folge neue Allzeit-Tief zu sehen. Nachdem die Aktie sich nun seit einer Weile still verhielt, wagten die Käufer in dieser Woche einen Schritt nach vorne. Kursgewinne von rund zehn Prozent hievten den Kurs wieder auf rund 0,20 Euro. Genau hier wird heute nun darum gekämpft, einen Boden auszubilden. Es wäre die Minimalvoraussetzung, um an einen Turnaround auch nur denken zu können. Möglich wird ein solcher letztlich aber nur sein, wenn es auch auf fundamentaler Seite wieder gute Neuigkeiten gibt.

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