Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien profitieren von der weltweiten Unterstützung seitens der Politik. Das macht Nel ASA, Plug Power und Co trotz ihrer Volatilität zu einem attraktiven Investment. Damit sich die Wasserstoffwirtschaft jedoch etablieren kann, gilt es, dicke Bretter zu bohren. Denn die Energiewende hat ihre Tücken. Darüber berichten wir im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Dass man als Anleger von Wasserstoff-Aktien einen langen Atem braucht und Nerven wie Drahtseile, dürfte regelmäßigen Lesern und Leserinnen des Newsletters Wasserstoff Briefing bekannt sein. Auch der aktuelle Blick auf die Börsen-News des heutigen Dienstags stimmt generell nicht gerade optimistisch, Stichwort: Bankencrash in den USA.
Pure Player: Abhängig von der Zinspolitik
Nun sind Nel ASA, Plug Power und Co davon erkennbar wohl noch nicht direkt betroffen. Doch kalkulatorisch betrachtet hätten die Wasserstoff-Titel durchaus Federn gelassen, wie ein Kollege erläutert. Technologie- und Wachstums-Unternehmen sind nun mal von einer moderaten Zinspolitik abhängig und davon, dass Investoren bereit sind, Kapital bereitzustellen.
Da dürften denn auch die Pure Player unter den Wasserstoff-Unternehmen gegenüber den Blended Playern sozusagen strategisch im Nachteil sein. Denn die Letztgenannten verfügen häufig noch über andere profitable Geschäftsfelder. Angesichts dieser Betrachtung hält sich die Plug Power-Aktie gerade erstaunlich gut. Zumindest, was die heutige Tagesform bis zur Mittagszeit angeht.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Laut einer vormittäglichen Meldung des Portals „finanzen.net“ hat Plug Power demnach zu den erfolgreicheren Aktien des Tages gehört. Doch wenn man die letzten Tage und Wochen zum Vergleich heranzieht, dann kämpft die Aktie schon seit geraumer Zeit gegen einen Abwärtstrend. Hinzu kommt nun noch – wie oben erwähnt – der momentan eher schwache Gesamtmarkt.
Ballard Power vor den Zahlen
Und auch was die Schlagzeilen in den Finanzmedien angeht, agiert Plug Power da derzeit näher am „Debakel“ und am „Desaster“ als an der Trendwende oder wenigstens einer Erholung. Neben Nel ASA und Plug Power sorgt auch die Ballard Power-Aktie in dieser Woche für Spannung: Denn der kanadische Brennstoffzellen-Hersteller präsentiert seine aktuellen Zahlen.
Am Freitag, 17. März, lädt Ballard Power um 8.00 Uhr (Ortszeit Vancouver) zur Telefonkonferenz. Denn dann veröffentlicht man die Zahlen für das 4. Quartal 2022 und die Betriebsergebnisse für das Gesamtjahr 2022. Am heutigen Dienstag präsentiert sich die Aktie übrigens durchaus in ansprechender Form: So meldete das Finanzportal „finanzen.net“ eine positive Reaktion der Aktie:
Wasserstoffwirtschaft mit guten Prognosen
Demnach zählte sie – zumindest gegen heute Mittag zu den Gewinnern des Tages. Wobei sich der Gesamtverlauf für den heutigen Dienstag schon als ein relativ wildes Zick-Zack-Muster präsentiert. Wahrscheinlich dürfte zudem sein, dass Ballard Power als Pure Player unter den Wasserstoff-Playern sich auch nicht völlig von den Auswirkungen des schwachen Gesamtmarktes abkoppelt.
Dennoch verfügt die Wasserstoffwirtschaft nach wie vor über einige Segmente, denen die Analysten demnach immer wieder ein immenses Wachstums und daher auch enorme Gewinne prognostizieren. Dazu gehört etwa der Markt für Elektrolyseure. Denn diese sind für die Herstellung von grünem Wasserstoff sowie von Wasserstoff insgesamt unverzichtbar.
Elektrolyseure im Fokus
Weil sowohl Nel ASA als auch Plug Power auf diesem Markt aktiv sind, berichten wir regelmäßig über die Entwicklungen auf diesem Geschäftsfeld. Sei es, dass es um die Technologieführerschaft geht. Oder sei es, dass es um die Konkurrenz auf dem weltweit expandierenden Markt geht, Stichwort China bzw. chinesische Elektrolyseure.
Nun könnte es sein, dass bald erneut Bewegung in diesen Markt kommt, zumindest aus europäischer Sicht. Das geht aus einem durchgesickerten Gesetzentwurf hervor, den zuerst die Brüssler Nachrichten-Website „Euractiv“ veröffentlicht hat. Darüber berichtete u.a. das auf Wasserstoff-Themen spezialisierte Portal „HydrogenInsight“.
„Made in Europe“ kommt
Demnach arbeitet die Europäische Kommission an einem neuen Plan, mit dem bis 2030 mindestens 40 Prozent der sauberen Technologien in der EU hergestellt werden sollen. Das soll demzufolge beim Erreichen der Klimaziele helfen. Außerdem will man sich durch diese Vorgaben unabhängiger von Ländern wie China machen.
Für Elektrolyseure sieht die Europäische Kommission demnach vor, dass bis 2030 mindestens 50 Prozent des jährlich in der EU verbrauchten grünen Wasserstoffs von in Europa hergestellten Elektrolyseuren stammen soll. Damit reagiere die EU wohl einerseits auf die Besorgnis europäischer Hersteller von Elektrolyseuren, heißt es:
Reaktion auf US-Subventionen
Elf von ihnen sowie zehn lokale Wasserstoffunternehmen hatten Ende Januar 2024 einen offenen Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geschrieben. Darin forderten sie von der Leyen auf, in die bevorstehenden EU-Wasserstoffsubventionen dringend Anforderungen an das „Made in Europe“ aufzunehmen, um den Sektor vor billigeren chinesischen Modellen zu schützen.
Die neue Vorgabe im Gesetzentwurf, den man am heutigen Dienstagnachmittag vorstellen will, kommt demnach den Elektrolyseur-Herstellern entgegen. Allerdings sei nicht klar, wie sich eine solche Vorgabe durchsetzen ließe, schreibt „HydrogenInsight“. Andererseits sieht man in dem Gesetzentwurf auch eine Reaktion auf den Inflation Reduction Act (IRA) in den USA.
Grüner Wasserstoff: EU macht Tempo
Denn angesichts der US-Subventionen für umweltfreundliche Technologien will man nun wohl auch verstärkt die europäische Industrie unterstützen. Sogenannte „strategische Technologien“ sollen demnach von einem verringerten bürokratischen Aufwand profitieren. Das heißt, die Politik stellt verbesserte Genehmigungsverfahren in Aussicht und erleichtert den Zugang zu Finanzmitteln.
Zu der Liste der „strategischen Technologien“ gehören laut „Euractiv“ „Technologien für erneuerbaren Wasserstoff“. Das kann Wasserstoff-Playern nur recht sein. Und den Anlegern von Wasserstoff-Aktien ebenfalls. Denn es liest sich so, als ob die Subventionen für die Energiewende mit Wasserstoff in einer Hauptrolle bald fließen. Oder man sie zumindest einkalkulieren kann.
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