Die restriktive Geldpolitik der Zentralbanken im Kampf gegen die Rekordinflation hat Aktienmärkte im vergangenen Jahr in eine scharfe Korrektur geschickt. Zusätzlich belastet wurden die Börsen durch geopolitische Krisen wie den Ukraine-Krieg, der die Inflation weiter angekurbelt hat, sowie Lieferkettenprobleme als Folge der Corona-Pandemie. Schaut man sich die großen Aktienindizes an, sind seit Oktober aber deutliche Erholungstendenzen erkennbar.
Angesichts rückläufiger Inflationsdaten und eines abnehmenden Preisdrucks nimmt der Markt dabei vor allem das Ende des Zinserhöhungszyklus vorweg und preist dies in den Aktienkursen ein. Zusätzlich getragen wurde der Aufschwung von der Wiederöffnung Chinas nach der Rücknahme der Corona-Restriktionen und der Abkehr von der Null-COVID-Politik. Das hat die Märkte im Januar kraftvoll nach oben getrieben. Seit den Hochs von Anfang Februar sind aber zusehends Bremsspuren in den Kurscharts erkennbar.
Neue Inflations- und Zinssorgen bremsen Märkte aus
Einerseits wurden die Märkte dabei von besser als erwarteten Wirtschaftsdaten und damit verbunden neuen Inflations- und Zinssorgen gebremst, andererseits scheint sich der wirtschaftliche Aufschwung in China nicht so rasch zu vollziehen wie ursprünglich erwartet. Zuletzt wurden die Börsen auch noch von der drohenden Bankenkrise in den USA durchgerüttelt.
In dieser Hinsicht hat sich die Lage nun aber scheinbar wieder etwas beruhigt, nachdem der Kollaps der Silicon Valley Bank und die Notübernahme der Credit Suisse noch unschöne Erinnerungen an die Finanzkrise von 2008 geweckt hatten. Sollte sich die Verunsicherung der Anleger aber in Wohlgefallen auflösen und die Bankenkrise vorbei sein, ehe sie begonnen hat, könnte dies für Aktien am Ende des Tages sogar positive Effekte haben.
Fed hebt Leitzins erneut um 25 BP an
Schließlich ist davon auszugehen, dass die Zentralbanken ihren restriktiven Zinskurs beenden und zu einer vernünftigen Geldpolitik zurückkehren, um die Finanzinstitute vor weiteren Schäden zu bewahren. Am Mittwoch hat die US-Notenbank den Leitzins wie bereits Anfang Februar nur um 25 Basispunkte angehoben. Es ist ein klarer Fingerzeig, dass die XXL-Erhöhungen der Vergangenheit angehören und der Zinszyklus seinem Ende entgegensteuert.
Mit einem ETF kann man Geld, Zeit und Risiko sparen
Für Aktien ist dies ein klares Zeichen, dass die Erholung weitergehen kann, auch wenn der Markt zunächst mit Abgaben reagiert. Wer das Risiko eines Einzelinvestments scheut und sein Geld lieber breit gestreut in mehrere Unternehmen investieren möchte, könnte über den Kauf eines ETFs nachdenken. Börsengehandelte Indexfonds bilden einen zugrundeliegenden Index ab und können günstig über die Börse erworben werden. Wer in einen ETF investiert, verfolgt eine passive Anlagestrategie und spart dabei Geld und Zeit.
Der Kostenvorteil liegt darin begründet, dass keine hohen Gebühren für das aktive Management eines Fonds erhoben werden. Schließlich bildet ein ETF nur einen zugrundliegenden Index ab. Dagegen verfolgt der aktive Managementansatz das Ziel, durch Stockpicking über- und unterbewertete Aktien zu identifizieren und den Markt auf diese Weise zu schlagen. Statistisch gesehen sind die Erfolgsaussichten aber eher gering, über einen längeren Zeitraum schneiden passive ETF-Strategien zumeist besser ab als aktive Anlagestrategien.
Themen-ETF mit Fokus Wasserversorgung
Anstatt in einen bestimmten Markt eines Landes zu investieren (ETF auf DAX oder S&P 500), können Anleger auch in bestimmte Themenbereiche investieren. Ein Themenschwerpunkt ist beispielsweise die weltweite Wasserversorgung, die angesichts des Klimawandels und aufgrund von zunehmenden Dürrephasen und Extremwetter immer wichtiger wird.
Hinzu kommt, dass der Bedarf an Wasser angesichts der fortschreitenden Industrialisierung und der weltweit wachsenden Bevölkerung immer größer wird. Gleichzeitig führen diese Entwicklungen zu einer stärkeren Verunreinigung und Gefährdung von Wasserquellen. Um eine funktionierende Wasserversorgung zu gewährleisten, braucht es Lösungen von Unternehmen, die sich auf diese Bereiche spezialisiert haben.
iShares Global Water ETF
Einer von nur wenigen Indexfonds, der sich dieses eminent wichtigen Themas angenommen hat, ist der iShares Global Water ETF. Der zugrundeliegende Index, der physisch repliziert wird, ist der S&P Water Global Index. Dieser investiert in insgesamt 43 Positionen, gut diversifiziert in die Bereiche Wasserversorgung und Infrastruktur sowie Wasserausrüstung und Materialien.
Der ETF verwaltet derzeit ein Vermögen von rund zwei Milliarden Dollar, es gibt ihn als thesaurierenden und ausschüttenden Fonds. Ausschüttungen finden halbjährlich statt. Eine Position darf maximal zehn Prozent des ETFs ausmachen, sofern das Hauptgeschäftsfeld dem Wassersektor zuzuordnen ist. Betätigt sich ein Unternehmen nur anteilig im Wassergeschäft, ist die Position auf maximal fünf Prozent beschränkt.
American Water Works Co Inc. ist größte Einzelposition
Aktuell stellt der US-Wasserversorger American Water Works Co Inc. die größte Einzelposition mit einem Gewicht von 7,62 Prozent dar. Dahinter folgt die Wasseraufbereitungsfirma Xylem mit einem Anteil von 7,1 Prozent sowie die United Utilities Group, einem Wasserversorgungs- und –entsorgungsunternehmen, mit einem Gewicht von 6,4 Prozent. Die zehn größten Positionen des Fonds machen zusammen 52,50 Prozent des ETFs aus.
Geographisch gesehen entfällt der Löwenanteil des Fondsvermögens auf die USA mit einem Anteil von 58 Prozent. Dahinter folgen Großbritannien (15 Prozent) und die Schweiz (8 Prozent). Der Fonds hat seit der Auflegung im Jahr 2007 einen Wertzuwachs von rund 254 Prozent erzielt. In diesem Jahr läuft es mit einem Minus von 0,1 Prozent aber noch nicht so rund. Seit Mitte Februar ist der ETF nach einem guten Jahresauftakt wieder deutlich gefallen.
Langfristig ein sehr solides Investment
Langfristig stellt der iShares Global Water ETF mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,65 Prozent p.a. aber ein gutes Investment dar. Auf Sicht von drei Jahren hat der ETF knapp 78 Prozent zulegen können. Im Fünf-Jahres-Zeitraum fällt das Plus angesichts des Corona-Crashs im Frühjahr 2020 mit gut 74 Prozent etwas geringer aus. Auf Sicht von zehn Jahren erzielte der ETF eine Rendite von gut 178 Prozent.
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