Liebe Leser,
das Börsenjahr 2018 verlief für die meisten Anleger enttäuschend und viele sind nun verunsichert. Sie sehen die Risiken, die deutlich größer geworden sind. Dass jedem Risiko aber immer auch eine Chance gegenübersteht, wird dabei leicht übersehen. Wie also vorgehen, wenn die Nervosität steigt und die Schwankungen an der Börse zunehmen?
Zunächst einmal hilft es, einen Schritt zurückzutreten und sich zu vergegenwärtigen, dass sich die Finanzmärkte um die Kalenderjahre herzlich wenig scheren. Aus der Rückschau ist es meist völlig egal, ob ein Anleger im November, Dezember oder erst im Januar oder Februar gekauft hat. Entscheidend für die Rendite ist nicht der Zeitpunkt, sondern allein der Kurs zu dem gekauft wurde. Wurde der falsch gewählt, gerät auch das beste Investment leicht zu einem Fiasko.
Weil in einem Bullenmarkt die Flut alle Boote zu heben pflegt und damit auch eine schlechtere Aktienauswahl am Ende zu einer positiven Rendite führt, wird nicht nur die Selektion der Aktien schwieriger. Auch der beliebte Fehler, sich zu sehr in einen Wert zu verlieben und die Position deshalb viel zu groß ausfallen zu lassen, hat in einem Bärenmarkt leicht fatale Konsequenzen.
Eine schlecht ausgewählte Aktie geht in einem intakten Bullenmarkts meist noch als „fußkrank“ durch. Sie humpelt zwar dem allgemeinen Markt nur hinterher, doch in einer Katastrophe endet das Investment zumeist nicht. Ganz anders in einem Bärenmarkt. Jetzt wird aus einer schlechten Aktie sehr leicht ein echter Rohrkrepierer.
Es macht deshalb nicht nur Sinn, der gewählten Strategie weiterhin zu folgen und darauf zu achten, dass sich das eigene Depot nicht zu weit von dieser entfernt. Sehr lukrativ kann auch sein, ganz bewusst auf die zu Unrecht verstoßenen Kinder des Aktienmarktes zu setzen und in diese Firmen durchaus auch mal etwas mehr Geld zu investieren. Diese Strategie kann sehr lukrativ sein, denn früher oder später werden die Anleger ihren Fehler erkennen und kollektiv in die Gegenrichtung stürmen.
Da die Börse immer noch der wirtschaftlichen Entwicklung folgt und diese sich gut über mehrere Quartale antizipieren lässt, kann ein Anleger das Gaspedal in ruhigeren Zeiten durchaus etwas stärker durchtreten und bei aufkommendem Gegenwind das Risiko wieder deutlich zurückfahren, indem die Anzahl und die Größe der Positionen reduziert wird.
Am Ende ist die Welt nicht so negativ wie sie uns manchmal auf dem Höhepunkt der Krise erscheinen will. Anleger, die häufiger die Spur wechseln und sich die Hysterie und Übertreibungen der Börse zu Nutzen machen, können deshalb auch in einem Bärenmarkt immer noch eine ansprechende Rendite erwirtschaften.
Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag und grüße Sie herzlich