Nach Monaten mit wenig Glanz rücken amerikanische Solarhersteller wie First Solar plötzlich wieder ins Rampenlicht. Der Auslöser: drastische US-Strafzölle auf asiatische Konkurrenzprodukte. Anleger reagieren prompt – und schicken die Aktienkurse steil nach oben.
Zölle als Schutzschild: US-Hersteller bekommen Rückenwind
First Solar mit Sitz in Arizona zählt zu den wenigen großen Solarherstellern, die noch in den USA produzieren. Lange stand das Unternehmen im Schatten chinesischer Konkurrenten, deren Produkte durch staatliche Subventionen und Billigproduktion auf dem Weltmarkt kaum zu schlagen waren. Doch nun ändert sich das Kräfteverhältnis.
Das US-Handelsministerium hat endgültige Strafzölle auf Solarmodule aus Malaysia, Thailand, Vietnam und Kambodscha verhängt. Der Vorwurf: Dumping und illegale Subventionen. Die Spanne reicht – je nach Unternehmen – von knapp 15 % bis zu über 3.500 %. Besonders heftig trifft es chinesisch gesteuerte Hersteller, die in Südostasien fertigen und von dort aus in die USA liefern.
Eine neue Preisrealität: Chinas Module plötzlich teuer
In der Vergangenheit boten asiatische Anbieter Module schon für rund 10 US-Cent pro Watt an – First Solar verlangt mehr als das Dreifache. Bisher war der Preisunterschied ein Nachteil, jetzt könnte er zum Vorteil werden. Durch die hohen Strafzölle dürften die Preise für chinesische Ware steigen – und damit amerikanische Produkte wettbewerbsfähig machen.
Tim Brightbill, Anwalt der US-Herstellerallianz, bezeichnete die Entscheidung als „wegweisend“. Und tatsächlich: Die Aktien von First Solar legten nach der Nachricht zweistellig zu. Auch kleinere US-Produzenten wie T1 Energy oder Maxeon profitierten.
First Solar Aktie Chart
Renaissance der US-Solarindustrie?
Dass der amerikanische Solarsektor wieder Boden gutmacht, ist kein Zufall. Bereits die Inflation Reduction Act der Biden-Regierung hatte mit Steuergutschriften Milliardeninvestitionen in neue Werke angeschoben. In den letzten Monaten gingen mehrere neue Modul- und Zellfabriken in Betrieb.
Die Strafzölle könnten nun den zweiten Schub auslösen – indem sie die Nachfrage nach heimischen Produkten zusätzlich ankurbeln. Dabei spielt auch Donald Trump eine indirekte Rolle: Während seine Regierung für Verunsicherung rund um Klimasubventionen sorgt, stärkt sie gleichzeitig mit ihrer protektionistischen Linie die US-Produktion.
Nicht alle profitieren – Versorger und Installateure unter Druck
Die Kehrseite: Energieversorger, die bislang auf günstige Module aus Asien setzten, stehen nun vor höheren Einkaufspreisen. Das könnte Projekte verteuern und den Margendruck bei Solarinstallateuren erhöhen. Kurzfristig profitieren also vor allem die Produzenten, nicht unbedingt die gesamte Solarbranche.
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