Warner Bros. Discovery ist eines der bekanntesten Medienhäuser der Welt – mit TV-Sendern wie CNN, HBO und dem Streamingdienst Max im Portfolio. Nach der Fusion mit Discovery 2022 kämpft das Unternehmen seither mit einer Mischung aus ambitionierter Strategie, operativer Belastung und hoher Schuldenlast. Doch das Management rund um CEO David Zaslav bleibt unbeirrt und verfolgt seinen Plan.
Streaming läuft – alles andere klemmt
Während viele Bereiche von WBD schwächeln, liefert das Streaminggeschäft positive Impulse. Die DTC-Sparte (Direct-to-Consumer) rund um Max konnte im letzten Jahr die EBITDA-Ergebnisse verdoppeln. Inzwischen zählt die Plattform weltweit rund 117 Millionen zahlende Kunden – Tendenz steigend. Besonders im Ausland wächst Max deutlich schneller als in den USA, was neue Potenziale erschließt. Bis 2026 will man auch in Deutschland, Italien und Großbritannien präsent sein.
Klar ist: Der Erfolg von Max ist der Grundstein für den Turnaround. Schon heute liefert die DTC-Sparte rund 14 % des gesamten EBITDA – Tendenz weiter steigend.
Kinofilme in der Dauerkrise
In den Lichtspielhäusern läuft es dagegen eher düster. Nach dem Corona-Schock konnten sich viele Studios nicht erholen – auch WBD nicht. Fehlende Blockbuster, mäßige Qualität und ein gescheitertes Hybridmodell (gleichzeitiger Kino- und Streamstart) haben das Filmgeschäft geschwächt.
Nun ruhen viele Hoffnungen auf dem kommenden Superman-Film, der noch 2025 erscheinen soll. Branchenkenner sind allerdings skeptisch – auch frühere Superman-Produktionen waren keine garantierten Milliardengeschäfte. Weitere geplante Projekte wie eine neue Harry-Potter-Serie könnten mittelfristig jedoch wieder für Fantasie sorgen.
Fernsehgeschäft: Werbegelder bröckeln, NBA-Rechte weg
Die klassische TV-Sparte – früher das Rückgrat des Konzerns – verliert an Bedeutung. Das Problem: Cord Cutting schreitet voran, also das Kündigen traditioneller TV-Abos zugunsten von Streaming. Folge: sinkende Werbeerlöse und Reichweitenverluste. Besonders schmerzt der Verlust der NBA-TV-Rechte in den USA, die Amazon wegschnappte.
Positiv: Mit dem Rückzug aus der NBA spart WBD über 1,4 Milliarden US-Dollar an Lizenzkosten – und fokussiert sich auf profitablere Inhalte. Dennoch bleibt die TV-Sparte mit rund 48 % Umsatzanteil weiterhin entscheidend.
Gaming floppt – Studios geschlossen
Auch im Gaming-Bereich läuft es schlecht. Flops wie Suicide Squad oder MultiVersus zwangen WBD dazu, mehrere Entwicklerstudios zu schließen. Die Neuausrichtung lautet nun: weniger, dafür hochwertigere Games. Ob dieser Strategiewechsel langfristig fruchtet, ist offen. Klar ist nur: Die Konkurrenz schläft nicht – und Titel wie Grand Theft Auto oder Call of Duty setzen die Messlatte hoch.
Der Schuldenberg drückt
Mit rund 39 Milliarden Dollar langfristiger Verbindlichkeiten gehört WBD zu den am stärksten verschuldeten Medienkonzernen weltweit. Zwar wurde bereits über 16 Milliarden Dollar abgebaut, doch das Ziel liegt erst bei einer Leverage Ratio von 3x EBITDA. Aktuell steht man noch bei 4x – also ein weiter Weg.
Gleichzeitig kostet die Schuldenlast jährlich rund 2 Milliarden an Zinszahlungen. Das dämpft nicht nur die Gewinne, sondern schränkt auch künftige Investitionen ein.
Bewertung: extrem günstig – aus gutem Grund?
An der Börse notiert die Aktie aktuell bei 8,11 Dollar – weit unter dem Einstandspreis früherer Investoren wie John Malone. Ein DCF-Modell ergibt (unter konservativen Annahmen) einen fairen Wert von über 45 Dollar. Doch viele Analysten bleiben zurückhaltend. Der Grund: Unsicherheit über Filmgeschäft, Schuldenabbau und TV-Sparte. Hinzu kommt die Frage, wie tragfähig das Streamingwachstum langfristig ist.
Zwischenbilanz: Phase zwei beginnt jetzt
Nach zwei Jahren Umstrukturierung hat das Management endlich die Infrastruktur geschaffen, um die geplante Strategie umzusetzen. Die Hoffnung: Nun beginnt Phase zwei – der operative Aufschwung. Gelingt es WBD, Max weiter zu skalieren, die Schulden zu drücken und aus der IP-Bibliothek (Harry Potter, DC, HBO) neue Hits zu formen, dürfte die Aktie erheblich an Wert gewinnen.
Doch es bleibt ein Ritt auf der Rasierklinge – mit vielen Abhängigkeiten: vom Kinoerfolg bis zur Stabilität im Streaming. Wer hier einsteigt, braucht Geduld und starke Nerven. Aber: Die Chance ist da.
Warner Bros. Discovery (A)-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Warner Bros. Discovery (A)-Analyse vom 19. April liefert die Antwort:
Die neusten Warner Bros. Discovery (A)-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Warner Bros. Discovery (A)-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 19. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Warner Bros. Discovery (A): Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...