Lieber Leser,
die EZB (Europäische Zentralbank) möchte jetzt mit anderen Zentralbanken zusammen neues staatliches Digitalgeld herausgeben. Eine Währungsreform der ganz anderen Art, vor der ich Sie nur warnen kann.
EZB arbeitet mit Zentralbanken zusammen
Die EZB möchte dafür mit Zentralbanken in England, Schweden, Japan, Kanada sowie der Schweiz zusammenarbeiten. Zudem arbeitet die EZB mit der „BIZ“ zusammen, der „Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ)“, die tatsächlich aber die zentrale Bank oder Zentralbank der wichtigen Zentralbanken ist.
Die Partner wollen angeblich auf die Facebook-Ankündigung reagieren, zusammen mit anderen Unternehmen wie Uber oder auch Spotify eine Kryptowährung namens Libra herauszugeben. Allerdings sprangen die Zahlungsdienstleister Mastercard, Visa oder Paypal schon wieder ab. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Denn diese Unternehmen müssen nicht nur den Druck aus den USA fürchten, sondern stehen auf der anderen Seite in einer Front mit den westlichen Regierungen, wenn es um die Abschaffung von Bargeld geht. Die Zahlungsdienstleister wollen die Nutzung von Kreditkarten und Co. fördern und beliefern Regierungen mit immer neuen Argumenten gegen „Bargeld“. Zudem möchte die „FED“, die Zentralbank der USA, ohnehin keine Kryptowährung entwickeln.
Wenn jetzt die staatlichen Zentralbanken eine eigene Währung herausgeben wollen, dann ist dies nichts anderes als eine Währungsreform. Die neue Währung wird dann in Konkurrenz etwa zum Euro stehen und sukzessive das alte Papiergeld ablösen. Das Ganze findet unter dem Deckmantel der Anpassung an die neuen Rahmenbedingungen am Markt statt.
Tatsächlich würde eine staatlich verwaltete Kryptowährung am Ende nur die möglichst vollständige staatliche Kontrolle bringen. Der Staat und die Zentralbanken definieren eigenmächtig, welche Währung sie als solche anerkennen und welche Währung zur Auszahlung in der Haupt-Papiergeld-Währung – also dem Euro – führen kann. Mutmaßlich ist es die eigene EZB-Kryptowährung, während der Bitcoin oder entsprechende Alternativen nicht anerkannt würden.
Damit aber ist die grundsätzliche Idee der Kryptowährungen ad absurdum geführt: Die Kryptowährungen sollen gerade zu einem anonymen, aber transparenten Geschäftsgebahren beitragen. Staaten und Zentralbanken, die nicht nur die Geldmenge kontrollieren, sondern auch die Eigentümer des Geldes kennen werden und deren Verhalten also kontrollieren können, reiben sich die Hände.
Die neue staatliche Währung wäre in meinen Augen die Einladung, die Kontrolle über Geldeigentum und -verwendung wieder zu erlangen. Anonyme Handlungen und Freiheit gegenüber staatlicher Willkür wären die alte Zukunft, die wieder auflebt. Demgegenüber weisen freie Währungen wie der Bitcoin noch immer die Chance auf einen Wettbewerb zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Geld. Schlecht, so sehen es viele Kritiker, ist Geld, wenn es kein anderes Vertrauen als bloß die gesetzlichen Annahmepflichten kennt. Gut sei Geld, wenn die Menschen es nutzten. Wenn der Staat bzw. die Zentralbanken neues Geld schaffen, dürften die nächsten freien Währungen bald wieder Geschichte sein. Die unglückliche Geschichte nicht gedeckten staatlichen Geldes setzt sich fort….
Abschließend allerdings noch mein Hinweis: Ich persönlich nehme an, dass sich auch Bitcoin und Co. dauerhaft nicht durchsetzen. Noch immer nehmen die Händler vor Ort die Kryptowährung einfach nicht an. Wer hier investiert, spekuliert.