Wacker Chemie, ein weltweit führender Chemiekonzern mit Fokus auf Spezialchemikalien und Polysilicium, hat die Zahlen für das dritte Quartal 2024 präsentiert. Trotz stabiler EBITDA-Ergebnisse verlor die Aktie um 1,88 % auf 82,87 EUR. Vor allem gesunkene Umsätze und Herausforderungen in wichtigen Geschäftsfeldern beeinflussten die Entwicklung. Im Folgenden werden die wesentlichen Kennzahlen und Entwicklungen des Quartals detailliert analysiert.
Leichter Umsatzrückgang bei stabilen Margen
Wacker Chemie verzeichnete im dritten Quartal 2024 einen Umsatzrückgang um 6 % auf 1,43 Milliarden Euro. Dieser Rückgang ist auf niedrigere Verkaufsvolumina und schwache Preise in bestimmten Segmenten, insbesondere im Bereich Polysilicium, zurückzuführen. Dennoch konnte das Unternehmen die EBITDA-Marge leicht von 10,0 % im Vorjahr auf 10,6 % verbessern, was die Effizienz der Produktionsprozesse und ein gutes Kostenmanagement widerspiegelt.
Wacker Chemie Aktie Chart
Herausforderungen im Polysilicium-Segment
Ein besonders auffälliger Aspekt des Berichts ist der starke Umsatzrückgang im Polysilicium-Segment, das um 39 % auf 209 Millionen Euro fiel. Vor allem Unsicherheiten im Zusammenhang mit Solarzöllen in den USA und schwache Absatzpreise in China belasteten das Geschäft. Die EBITDA-Marge in diesem Bereich blieb mit 14 % stabil, allerdings konnte der Gewinn hier nicht gesteigert werden, was auf ein schwieriges Marktumfeld hinweist.
Wachstum bei Silikonen
Im Gegensatz dazu zeigte das Silikone-Segment eine erfreuliche Entwicklung. Der Umsatz stieg um 8 % auf 727 Millionen Euro, was vor allem auf starke Spezialproduktverkäufe zurückzuführen ist. Das EBITDA in diesem Bereich konnte im Vergleich zum Vorjahr um 111 % auf 109 Millionen Euro gesteigert werden. Dies zeigt, dass Wacker Chemie in diesem Segment eine starke Marktstellung besitzt und von einer soliden Nachfrage profitiert.
Stagnation im Polymer-Segment
Das Polymer-Geschäft hatte mit einem Umsatzrückgang von 7 % auf 365 Millionen Euro zu kämpfen. Ein wesentlicher Faktor war die geringe Nachfrage aus China und Europa. Hinzu kam ein Lieferengpass für Ethylen, der zu Produktionsausfällen führte. Die EBITDA-Marge sank entsprechend auf 12,6 %, was im Vergleich zu den 19 % des Vorjahres eine deutliche Verschlechterung darstellt.
BioSolutions im Aufwind
Im Bereich BioSolutions konnte Wacker Chemie ein Umsatzwachstum von 29 % auf 100 Millionen Euro erzielen. Besonders stark zeigte sich das Geschäft mit BioPharma-Produkten, das durch neue Kapazitäten und die erste vollständige Quartalsabrechnung für die deutsche Pandemie-Vorbereitungsgebühr profitierte. Das EBITDA stieg auf 14 Millionen Euro, was auf eine erfolgreiche Expansion in diesem Bereich hindeutet.
Steigende Nettoverschuldung
Ein wesentlicher Punkt, der Investoren besorgt haben dürfte, ist der starke Anstieg der Nettoverschuldung auf 772 Millionen Euro in den ersten neun Monaten, verglichen mit 164 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Dies ist hauptsächlich auf hohe Investitionen und Dividendenausschüttungen zurückzuführen, was die Liquidität des Unternehmens belastet. Der Netto-Cashflow war entsprechend negativ und betrug -99 Millionen Euro.
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