Volkswagen, Deutschlands traditionsreicher Autogigant mit Sitz in Wolfsburg, steckt eigentlich mitten in einer tiefgreifenden Krise – Kostendruck, Stellenabbau und schleppende E-Mobilität prägen das Bild. Umso überraschender: Der Konzern fährt nun an acht Wochenenden in Folge Sonderschichten im Stammwerk. Was steckt hinter diesem Kurswechsel?
Unerwarteter Aufwind im Wolfsburger Werk
Obwohl VW zuletzt mit rückläufiger Auslastung zu kämpfen hatte, wird jetzt kräftig zugelegt: Im Mai, Juni und Juli sind 16 zusätzliche Schichten allein in der Montage geplant, auch Karosserie und Lackiererei legen nach. Der Grund? Die Nachfrage nach klassischen Verbrenner-Modellen wie Golf und Tiguan zieht spürbar an – vor allem in Westeuropa. Im ersten Quartal legte der Absatz der Kernmarke um gut fünf Prozent zu. Laut Vertriebschef Marco Schubert stieg der Auftragseingang in Westeuropa sogar um 29 Prozent.
Verbrenner stützen – während E-Autos schwächeln
Während Werke wie Zwickau oder Emden mit Kurzarbeit kämpfen, laufen die Produktionsbänder in Wolfsburg heiß. Hier dominieren noch Benziner und Diesel – ein Vorteil in Zeiten, in denen viele Kundinnen und Kunden vor hohen Preisen und eingeschränkter Reichweite bei E-Autos zurückschrecken. Das Werk profitiert also vom derzeitigen Rückfall in alte Muster – ironischerweise genau in dem Moment, wo VW eigentlich zum E-Mobilitäts-Vorreiter werden wollte.
Spagat zwischen Sparkurs und Mehrarbeit
Der Konzern hat gerade erst im Dezember 2024 ein umfangreiches Sparprogramm aufgesetzt. Bis 2030 sollen 35.000 Stellen wegfallen, die Produktionskapazität in Wolfsburg von über 900.000 auf unter 600.000 Autos jährlich schrumpfen. Dennoch sollen dieses Jahr wieder bis zu 600.000 Fahrzeuge im Stammwerk vom Band laufen. Während VW also einerseits Personal abbaut, setzt man gleichzeitig auf Sonderschichten. Die widersprüchlichen Signale zeigen: Die Lage ist angespannt, der Balanceakt zwischen Kurzfrist-Erfolg und Langfrist-Strategie kompliziert.
Volkswagen (Vz.) Aktie Chart
China bleibt Problem – trotz Fortschritten bei Software
Parallel zur Sonderproduktion in Wolfsburg präsentierte VW eine neue Fahrassistenz-Software für den chinesischen Markt. Das System, entwickelt im Joint Venture mit Horizon Robotics, soll Fahrfunktionen auf Level 2+ bieten – und später auch autonomes Fahren auf Level 3 ermöglichen. Der Fokus liegt auf Kompaktwagen für preissensible Kunden. Mit dieser Strategie will VW den Rückstand auf chinesische Konkurrenten wie BYD zumindest verkürzen.
Rivian im Visier – neue Wege in den USA?
Ein weiterer Hoffnungsschimmer: Spekulationen um eine mögliche Komplettübernahme von Rivian durch Volkswagen. Das US-Startup bietet moderne Software, E-Modelle und – für VW besonders interessant – moderne Fertigungsstätten in den USA. Eine vollständige Integration könnte nicht nur Skaleneffekte bringen, sondern auch strategische Vorteile im Handelsstreit mit den USA.
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