Die Vulcan Energy-Aktie hat in den letzten Wochen eine beeindruckende Stärke gezeigt. Nachdem der Junior-Lithium-Titel in den Monaten davor eher enttäuschend gelaufen war, ging es für das Papier im Februar deutlich aufwärts – um immerhin +11,6 %.
Und auch im März lief es bislang ziemlich gut. Am Freitag legte Vulcan ein Tagesplus von +8,5 % hin. Am Montag verzeichnete die Aktie zur Mittagszeit einen weiteren Zuwachs von +1,04 % (Stand: 04.03.2024, 12:20 Uhr, Tradegate). Die Aktie ist damit zwar längst nicht zu alten Höchstständen zurückgekehrt. Doch die Börse scheint dem Titel inzwischen wieder mehr Vertrauen zuzusprechen.
Lithiumextraktionsoptimierungsanlage (LEOP): Vulcan Energy ergattert Innovations-Award
Erst kürzlich hatte der Lithiumentwickler Fortschritte rund um Fördergelder vonseiten der EU gemeldet. Am Montag legte Vulcan nun mit einer anderen starken News nach, die das technologische Potenzial des Unternehmens untermauert. Nach eigenen Angaben hat die Karlsruher Firma im Rahmen einer Fachmesse in Offenburg den Ruggero Bertani European Geothermal Innovation Award gewonnen. Konkret wurde die Lithiumextraktionsoptimierungsanlage (LEOP), die zum ersten Mal weltweit grünes Lithium produziert, vom EGEC (European Geothermal Energy Council) zum innovativsten Geothermie-Projekt des Jahres 2024 in Europa gekürt.
Der Award wird alljährlich auf der Messe „GeoTHERM“ verliehen und ehrt jene Unternehmen, die mit innovativen Lösungen, wissenschaftlichen Arbeiten oder konkreten Projekten einen bedeutenden Beitrag im Bereich Geothermie geleistet haben. Dabei werden fünf Kriterien berücksichtigt:
- Originalität
- Innovation
- Zuverlässigkeit
- Emissionsreduktion
- Verbesserungen der Energieeffizienz
Zwei Fliegen mit einer Klappe: klimaschonendes Lithium und Erneuerbare Energie
Die LEOP von Vulcan in Landau soll die ersten Tonnen grünes Lithium in Europa produzieren. Dafür nutzt das Unternehmen das lithiumreiche Thermalwasser aus dem Untergrund des Oberrheingrabens. Dieses wird an die Oberfläche gepumpt und durch Absorption gefiltert. Zudem wird die natürliche Wärme des Untergrundwassers zur Erzeugung von Erneuerbarer Energie (Wärme, Strom, Kälte) verwendet und letztendlich vermarktet. Dadurch will Vulcan die CO2-Bilanz seiner Prozessschritte verbessern, sich ein zusätzliches Geschäftsbein sichern und nicht zuletzt Politik und lokale Bevölkerung von seinen Engagements überzeugen.
„Das Thermalwasser aus dem Oberrheingraben bietet uns die Möglichkeit gleich zwei wichtige Produkte für die grüne Transformation Europas zu gewinnen – Erneuerbare Energie für eine erfolgreiche Wärmewende und klimaneutrales Lithium für die deutsche und europäische Automobilindustrie“, erklärte Vulcan-Gründer Horst Kreuter.
Lithium aus und für Europa: Vulcan plant umfangreiche Hochskalierung
Zur Einordnung: Die Lithiumextraktionsoptimierungsanlage ist vor allem als Testprojekt zu verstehen. Künftig will Vulcan die Produktion über eine kommerzielle Anlage, die in den kommenden zweieinhalb Jahren gebaut werden soll, massiv erhöhen. Nach Inbetriebnahme soll jene erste kommerzielle Phase pro Jahr ausreichend Lithiumhydroxid für rund 500.000 Elektroautos hervorbringen. Zusätzliche Phasen mit weiteren Output-Steigerungen sind ebenfalls angedacht. Vulcan Energy will mit Rückendeckung der Politik einen Beitrag leisten, um Europa beim Batteriemetall Lithium unabhängiger vor allem von China zu machen.
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