DATAGROUP profitiert von seinem Fokus auf die Zukunftstechnologien Künstliche Intelligenz (KI), Cyber Security und Cloud-Services. Wir haben nachgefragt.
Bei DATAGROUP, einem der führenden deutschen IT-Service-Unternehmen, brummt das Neugeschäft. „Durch unser IT-Outsourcing-Geschäft machen wir auch in Krisenzeiten gute Geschäfte, weil die Kunden mit IT-Outsourcing den anhaltenden Fachkräftemangel umgehen können, technologisch immer auf neuestem Stand sind und zudem auch ihre Kostenstruktur optimieren können“, erläutert der Vorstandsvorsitzende Andreas Baresel im Interview mit der Finanztrends-Redaktion. Und auch der Ausblick fällt dank der führenden Position in den Bereichen KI, Cyber Security und Cloud-Lösungen positiv aus: „Wir können heute schon sagen, dass 2024/2025 ein gutes Jahr für uns wird.“
Finanztrends: Herr Baresel, wie wichtig ist die digitale Transformation für Datagroup?
Andreas Baresel: Die Digitale Transformation ist sehr wichtig für uns, denn sie ist das zentrale Thema für unsere Kunden. Viele Unternehmen begreifen die Digitale Transformation als Chance, ihre Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln und sich im Wettbewerb Vorteile zu verschaffen.
Einer aktuellen Studie von Lünendonk zufolge hat für 43 Prozent der Unternehmen derzeit vor allem die Modernisierung ihrer Systemlandschaft eine hohe Priorität. Und fast drei Viertel der Unternehmen sehen den Einsatz von modernen Technologien als größten Treiber der Modernisierung. Deshalb entwickeln wir unser Serviceportfolio in diese Richtung ständig weiter und haben uns auf die Zukunftstechnologien Künstliche Intelligenz (KI), Cyber Security und Cloud-Services fokussiert.
Finanztrends: Und wie kann Datagroup mit seiner Digitalisierungskompetenz punkten?
Andreas Baresel: Große Bedeutung erhalten dabei auch unsere Beratungsleistungen. Laut einer Studie der Computerwoche fürchten mehr als 40 Prozent der Befragten insbesondere die Komplexität der Cloud-Migration. Hier können wir mit unserer Digitalisierungskompetenz bei der Erarbeitung einer Roadmap wie bei Planung und Umsetzung des Transformations-Prozesses wertvolle Hilfe leisten.
Finanztrends: Das laufende Geschäftsjahr von Datagroup gilt als Übergangsjahr. Wo stehen Sie dabei und wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf des am 30. September zu Ende gegangenen vierten Quartals 2023/2024?
Andreas Baresel: Bis jetzt sind wir mit unserer geschäftlichen Entwicklung sehr zufrieden, denn wir verzeichnen von Quartal zu Quartal steigende Umsätze. Das zeigt, dass unser Geschäftsmodell auch und vielleicht gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen funktioniert. Und genau das unterscheidet uns vom Wettbewerb:
Durch unser IT-Outsourcing-Geschäft machen wir auch in Krisenzeiten gute Geschäfte, weil die Kunden mit IT-Outsourcing den anhaltenden Fachkräftemangel umgehen können, technologisch immer auf neuestem Stand sind und zudem auch ihre Kostenstruktur optimieren können. Ich gehe davon aus, dass unser Umsatz auch im vierten Quartal weiter gestiegen sein wird, weswegen ich an dieser Stelle nochmals unsere Guidance für das Gesamtjahr bestätigen möchte.
Finanztrends: Mit den letzten Quartalszahlen haben Sie über ein starkes Neugeschäft berichtet. Hat sich diese Entwicklung fortgesetzt? Ab wann schlagen sich diese neuen Orders in Umsatz und Ertrag nieder?
Andreas Baresel: Der Shift unserer Geschäftsstrategie hin zu mehr organischem als anorganischem Wachstum und die neue Vertriebsstruktur mit unserer Bereichsvorständin Alexandra Mülders zahlen sich für uns inzwischen voll aus. Das Neukundengeschäft ist auch aktuell weiter stark und die Pipeline gut gefüllt. Bis das Neukundengeschäft zu Umsätzen führt, vergehen bei uns im Durchschnitt neun Monate. Diese sogenannte Transitionsphase benötigen wir je nach Umfang des beauftragten Serviceportfolios für die Migration der Systeme sowie Aufsetzen von Serviceprozessen und -organisation.
Finanztrends: Was sind generell Ihre Perspektiven für das gerade angelaufene Geschäftsjahr 2024/2025?
Andreas Baresel: Was unser organisches Wachstum angeht, bin ich sehr optimistisch. Unser Auftragseingang von heute ist der Umsatz von morgen – nach den eben schon erwähnten neun Monaten Transition. Wir können daher heute schon sagen, dass 2024/2025 ein gutes Jahr für uns wird. Sprich: Der Auftragseingang wird sich auch im kommenden Geschäftsjahr nach und nach in den Quartalsumsätzen niederschlagen.
Datagroup Aktie Chart
Finanztrends: Datagroup ist in der Vergangenheit mit einer sehr aktiven Akquisitionsstrategie aufgetreten. Aktuell steht eher das organische Wachstum im Fokus. Wie sind diesbezüglich die weiteren Pläne?
Andreas Baresel: Wir sehen mit den sehr guten Auftragseingängen unsere neue Strategie bestätigt, und wollen weiter eher organisch als anorganisch wachsen. Trotzdem werden wir günstige Gelegenheiten für strategisch sinnvolle Zukäufe wahrnehmen, wenn sie zur schnelleren Weiterentwicklung unseres Geschäfts beitragen können. Sei es durch zusätzliche Expertise in den Bereichen Digitalisierung und technologische Entwicklung, die Verbesserung unserer regionalen Präsenz oder durch ein für uns interessantes Kundenportfolio.
Finanztrends: Welche generellen Herausforderungen sehen Sie für Datagroup in den nächsten Jahren?
Andreas Baresel: Die IT-Landschaft ist immer schon in schnellem Wandel. Technologisch am Puls der Zeit zu bleiben und Kunden stets ein zeitgemäßes Angebot machen zu können, ist für uns als Full Service IT-Dienstleister essenziell – gerade bei der Digitalen Transformation. Laut Computerwoche spielt hier für mehr als 70 Prozent der Befragten der Aspekt der Cloud Security eine wichtige oder sogar entscheidende Rolle. Deshalb haben wir bereits stark in Zukunftstechnologien wie KI, Cyber Security und Cloud-Lösungen investiert und werden dies auch weiterhin tun.
Finanztrends: Und dies wird auch von Kundenseite honoriert?
Andreas Baresel: Erst Ende Juli haben wir unsere strategische Partnerschaft mit der Messe München verlängert und um Dienstleistungen im Bereich Cyber Security erweitert. Ein neuer Kunde sind auch die Hochschulen Nordrhein-Westfalen, für die Cyber Security ebenfalls ein ganz wichtiges Thema ist und die uns mit Security Operation Center (SOC)-Services beauftragt haben.
Finanztrends: Das Thema KI haben Sie bereits angesprochen. Was erhoffen Sie sich von Ihren Investitionen in diesem Zukunftsbereich?
Andreas Baresel: KI setzen wir vor allem für die Produktivitätssteigerung unserer IT-Serviceproduktion ein, in dem wir über unsere eigene Technologieplattform HIRO IT-Services automatisieren und Mitarbeitende von Routineaufgaben entlasten. Lag die Anzahl unserer monatlich automatisiert abgearbeiteten Aufgaben im April noch bei unter 1.000, so ist sie bis August auf über 10.000 gestiegen. Das stimmt mich sehr optimistisch, dass KI für uns zum echten Game Changer werden kann.
Herr Baresel, vielen Dank für das Interview!