Dass die Vonovia-Aktie im aktuellen Marktumfeld stark nachgibt, dürfte niemanden ernsthaft überraschen. Allerdings performte der Titel auch schon vor den derzeitigen Zinssorgen, vor der Inflation auf Rekordniveau und sogar vor dem Krieg in der Ukraine nicht unbedingt sensationell. Mit den neuerlichen Kursschwächen begibt der Titel sich nun in bedenkliches Terrain.
Am heutigen Nachmittag unterschritten die Bären nach Abschlägen in Höhe von 2,5 Prozent die Marke bei 40 Euro, welche zuvor noch als wichtigste Unterstützung galt. Bei Entstehen dieses Artikels standen übersichtliche 39,98 Euro auf dem Ticker. Damit ist nicht alles verloren, bis zum 52-Wochen-Tief bei 39,69 Euro ist es allerdings nicht mehr weit.
Quo vadis?
Das steht im krassen Gegensatz zu den Erwartungen der Analysten. Im laufenden Jahr gab es bis auf eine Ausnahme nur Kaufempfehlungen für die Vonovia-Aktie. Die Berenberg Bank zeigt sich am optimistischsten mit einem Kursziel von satten 69 Euro. Damit würde sich aktuell ein Aufwärtspotenzial von über 50 Prozent ergeben.
Doch während die Experten sehr zufrieden auf die Übernahme der Deutsche Wohnen blicken, sehen viele Anleger das Ganze offenbar mit Blick auf die enormen Kosten etwas kritischer. Was genau zu der deutlichen Diskrepanz zwischen Analystenerwartungen und tatsächlicher Kursentwicklung führt, darüber lässt sich nur mutmaßen.
Wurde die Vonovia-Aktie überschätzt?
Am Krieg in der Ukraine kann es nicht liegen, auch Inflation und Zinswende waren bei den Analysen aus März und April bereits berücksichtigt. So steht der Verdacht im Raum, dass die Vonovia-Aktie schlicht falsch eingeschätzt wurde. Entweder haben die Analysten das Papier überschätzt oder die Anleger sind zu zögerlich.
Eine zufriedenstellende Antwort darauf wird es immer erst im Nachhinein geben. So bleibt einem derzeit kaum viel mehr übrig, als die aktuell kritische Phase geduldig abzuwarten und das Beste zu hoffen. Wer die damit verbundenen Risiken scheut, bleibt dafür entspannt auf der Seitenlinie.
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