Vonovia hat am Mittwoch mit einem kräftigen Plus von sich reden gemacht. Die Notierungen sind dabei in den ersten Stunden auf dem Börsenparkett um über 6 % aufwärts gerutscht. Dies ist angesichts der vorhergehenden Talfahrt durchaus ein Zeichen. Dennoch hat die Immobilienbranche offenbar auch an den Aktienmärkten weiterhin Probleme.
Vonovia: Plötzlich und unerwartet
Der Kursgewinn kam mehr oder weniger unerwartet. Die Notierungen haben dabei vorher vier Tage lang verloren, am Vortag – dem Dienstag – noch mehr als -6 %. Vielleicht, so lässt sich spekulieren, sind die Beschlüsse der Ampel-Regierung in Deutschland eine Hilfe.
Die bestehenden Heizsysteme, sofern sie auf Gas beruhen, müssen den Koalitionsplänen nach anders als erwartet nicht zwingend ausgetauscht werden, wenn die alte Heizung ausgebaut werden muss. Vielmehr können auch H2-Ready-Systeme mit einem Anteil an grünem Wasserstoff genutzt werden, so dass die Infrastruktur im Haus erhalten bleibt. Dies ist für Wohnungsbauunternehmen bzw. die enormen Bestände auch von Vonovia mutmaßlich nicht ganz unerheblich.
Insgesamt jedoch leidet der Immobilienmarkt in Deutschland derzeit an einem kleinen Einbruch. Unter anderem die hohen Zinsen verringern das Interesse an Immobilien. Dies kann theoretisch zu einer Neubewertung auch von Vonovia führen. Im Aktienkurs und dessen Verlauf seit Jahresanfang zeigt sich denn auch die entsprechende Skepsis am Markt.
Der Kurs gab, wie die Entwicklung seit 1. Januar zeigt, um fast 25 % nach. Die Notierungen haben in einem Jahr sogar -61 % eingebüßt und reflektieren dabei sicherlich auch, dass Vonovia 2024 einen Verlust in Höhe von über 3 Milliarden Euro erwarten lässt. Die ungünstige Stimmung ist daher kein Zufall – trotz des Gewinns vom Mittwoch.
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