Volkswagen drückt auf die Bremse: Laut einem Bericht des „Handelsblatts“ verschiebt der Wolfsburger Autokonzern sein einst als Hoffnungsbringer angekündigtes Elektroauto „Trinity“. Der Medienbericht beruft sich auf interne Strategiepapiere von VW. Darin wird der Produktionsstart des „Trinity“ erst für Ende 2032 angegeben.
Der Elektro-SUV „Trinity“ galt als Lieblingsprojekt des ehemaligen Konzernchefs Herbert Diess. Dieser hatte den Produktionsstart ursprünglich für 2026 vorgesehen. Später musste der Konzern aber zurückrudern und dieses Ziel kassieren. Der Grund: die erheblichen Software-Probleme in Wolfsburg.
Volkswagen reagiert auf hiesige E-Flaute
Neben dem „Trinity“ sollen laut dem „Handelsblatt“ weitere Stromer-Modelle auf die lange Bank geschoben werden. Darunter: der Nachfolger des bereits erhältlichen ID.4. Dem Medienbericht zufolge hängen die Verschiebungen mit der aktuell schwächelnden Nachfrage nach E-Autos zusammen.
Auch im Juli sind die Zulassungszahlen der Stromer etwa in Deutschland deutlich zurückgegangen – um knapp 37 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Neben der hiesigen E-Auto-Flaute führt das „Handelsblatt“ auch die Sparanstrengungen des Autokonzerns sowie die immer noch anhaltenden Software-Probleme an.
Deutsche verlieren Anschluss in China
Zur Einordnung: Volkswagen hatte kürzlich schwache Absatzzahlen für das erste Halbjahr 2024 gemeldet. Vor allem das Geschäft in China macht den Wolfsburgern massiv zu schaffen. Der wichtigste Einzelmarkt wandelt sich derzeit wesentlich schneller in Richtung Elektromobilität. Im ersten Halbjahr 2024 waren nur noch 59 % der dort verkauften Autos Benziner oder Diesel.
In der Folge verlieren die deutschen Hersteller dort mehr und mehr ihre Marktanteile, da die heimischen chinesischen Elektroautos etwa von BYD bei der Bevölkerung bisweilen wesentlich besser ankommen als die westlichen Konkurrenten. Deshalb besteht die Gefahr, dass Volkswagen und Co. aus China langfristig ausgebootet werden könnten, wodurch die Umsätze und Absätze der Konzerne erheblich zusammenschrumpfen würden.
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