Eigentlich fand der Einstieg des Volkswagen-Konzerns bei Rivian viel Beifall. Dies vor allen auf Basis der Hoffnung, dass mit dem Einstieg beim Elektroauto-Produzenten aus den USA die eigenen Probleme in der eMobility-Strategie besser gelöst werden könnten. Dies ungeachtet der Tatsache, dass Rivian bislang nur Geld verbrannt hat und dringend auf weitere Milliarden-Dollar-Spritzen angewiesen ist.
Insgesamt will Volkswagen bis zu 5 Mrd. Dollar bei Rivian investieren. Die neue Zusammenarbeit wird dabei über ein Joint Venture organisiert, über das Volkswagen Zugang zu Rivians Software-System erhält. So weit, so gut.
Was wird mit der eigenen Software-Sparte Cariad?
Doch jetzt kommen Medienberichte heraus, dass der Deal in Wolfsburg nicht nur gefeiert wird, sondern für neue Unruhe sorgt. Das betrifft insbesondere Volkswagens eigene Software-Sparte Cariad. Zugegeben: In der Sparte gab es zuletzt Entwicklungs-Rückschläge wie auch Budgetüberschreitungen. Doch wie jetzt die Financial Times berichtete, war der Sparten-Chef Peter Bosch, der im letzten Jahr extra dafür eingestellt wurde, um Cariad wieder auf Vordermann zu bringen, an den Beteiligungsgesprächen zwischen Volkswagen und Rivian sowie bezüglich der Joint-Venture-Gründung nicht beteiligt.
Jetzt wird darüber spekuliert, dass Cariad hat, die vor vier Jahren gegründet worden war und in die Volkswagen derzeit schon fast 12 Mrd. Euro steckte, in das Joint Venture integriert werden soll. Was im Fall des Falles wohl so interpretiert werden muss, dass Volkswagen die Software-Entwicklung in Deutschland faktisch aufgibt und nach Amerika gibt.
Volkswagen Aktie Chart
Volkswagen Aktie hat ein Vertrauensproblem
Diese Spekulationen reihen sich geradezu nahtlos ein in die aktuellen Turbulenzen, in die Volkswagen durch seine unbedingte Fokussierung auf Elektromobilität, sicher im Vertrauen auf die deutsche Bundesregierung, aber dennoch selbstverschuldet, geraten ist. Für die Aktie von Volkswagen sind das alles keine guten Nachrichten und natürlich fragt sich hier faktisch jeder Investor, wie die Aktie vor solch einem Hintergrund wieder Vertrauen und Wert zurückgewinnen kann.
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