Charttechnisch eine einfache Sache. Die Volkswagen-Aktie verläuft ebenso wie die BMW-Aktie oder die Continental-Aktie im Abwärtstrend. Es sind allesamt Verlierer-Aktien, die schon vor längerer Zeit diverse Verkaufssignale geliefert haben und so in keinem Depot vertreten sein müssten. Aktuell befinden sich diese drei Werte an historischen Unterstützungslevels – so die VW-Aktie an den Tiefs aus den Jahren 2015 und 2020. Die Conti-Aktie ist auf dem Niveau von 2011 zurückgefallen – zudem werden die Tiefs 2020 und ein Niveau von 2022 getestet. Die BMW-Aktie ist recht dynamisch auf die Tiefs 2022 zurück gekommen.
Unterstützungen in den Auto-Aktien historisch – eine Chance?
So könnte unter charttechnischen Aspekten es nun interessant werden, ob sich die bisherigen Muster – ein Kauf an den Unterstützungszonen – wiederholt und so eine Chance für Anleger darstellt. Doch ohne klare Bodenbildung und tragfähige Formationen in den Kursverläufen der genannten Aktien ist das aktuelle Risiko weiterer Tiefs noch nicht ausgeräumt. Die Unterstützungen sind nicht „in Beton gehauen“ – und weitere Tiefs könnten Panikverkäufe sowie Absicherungsgeschäfte auslösen. Zudem auch fundamental noch keine echte Aufhellung zu erwarten ist. Denn die Autobranche befindet sich gegenwärtig in einem intensiven Transformationsprozess, der sowohl strukturelle als auch externe Herausforderungen für die kommenden Jahre mit sich bringt. Zwar ist ein wesentlicher Grund für den jüngsten Kursrutsch bei BMW und Continental ein Problem mit den Bremssystemen von Conti. So musste BMW Millionen von Fahrzeugen zurückrufen – mit enormen Kosten ist dieser Rückruf verbunden. Das Unternehmen war so gezwungen, die Gewinnprognosen zu senken. Doch auch BMW und Conti stecken im Transformationsprozess – mit ungewissem Ausgang.
Volkswagen Aktie Chart
Schwache Automärkte und starke chinesische Konkurrenz
So kämpft auch Volkswagen mit sinkenden Absatzzahlen und hohen Kosten verbunden mit dem Umstieg auf E-Autos. Die Hauptmärkte in Europa und den USA schrumpfen – und auch wenn China weiter wächst – dort erstarkt die Konkurrenz. Nicht zuletzt aufgrund der Unterstützung der chinesischen Behörden. Einst hat China die Solarindustrie übernommen – nun wird der Automarkt ins Visier genommen. Trotzdem sind manche Analysten für die deutsche Autoindustrie noch optimistisch gestimmt. Eine starke Markenposition von VW oder die strategischen Investitionen in die E-Mobilität von BMW werden dabei genannt. Doch die für die deutschen Autobauer und Zulieferer schwierige Phase dürfte noch Jahre anhalten – mit viel Unsicherheit für Anleger. Kurzfristige Erholungen in den Werten dürften so eher auf Widerstand treffen – so gilt auch grundsätzlich: Solange die Abwärtstrends intakt sind, wären Erholungen auf Verkaufssignale zu beobachten. Neue Tiefs hingegen könnten nochmals zu Panikverkäufen führen.
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