Volkswagen-Aktie: Lieber ohne Umwege!

Volkswagen bringt die Marke Scout zurück und will damit in Nordamerika per Direktvertrieb neue Erfolge erzielen. Die Börse reagiert sehr verhalten.

Auf einen Blick:
  • Volkswagen kündigt neue Fahrzeuge der 2021 übernommenen Marke Scout an.
  • Ab 2027 sollen die Modelle per Direktvertrieb zu den Kunden gelangen.
  • Die Pläne sorgen bisher nicht unbedingt für Begeisterung.

Volkswagen kündigte in dieser Woche neue Modelle der Marke Scout für den nordamerikanischen Markt an. Dort erfreuten sich die Pick-ups vor allem in den 1970er und 1980er Jahren über große Beliebtheit. Volkswagen übernahm die Marke vor rund drei Jahren und will ihr nun offenbar neues Leben einhauchen.

Doch nicht nur wagen die Wolfsburger damit einen Vorstoß auf den sehr umkämpften Pick-up-Markt in den USA. Sie machen sich im Vorfeld auch schon Gedanken um die Margen, welche im Konzern zuletzt eher für Enttäuschung sorgten. Händler sollen bei Scout vollständig umgangen werden, stattdessen setzt man bisherigen Angaben zufolge exklusiv auf den Direktvertrieb.

Eifert Volkswagen Tesla hinterher?

Ein Stück weit nimmt sich Volkswagen damit Tesla zum Vorbild, wo der Direktvertrieb seit jeher Normalität ist. Dass sich das lohnen kann, zeigten erst kürzlich recht beeindruckende Zahlen des US-Konkurrenten. Allerdings zweifeln die Märkte dann doch eher daran, ob VW mit seinem neuen Ansatz ähnliche Erfolge gelingen werden.

Volkswagen Aktie Chart

Die Reaktionen auf die Ankündigungen fielen an der Börse mehr als verhalten aus. Die Volkswagen-Aktie gab am Freitag um 0,7 Prozent bis auf 92,28 Euro nach, vielleicht auch unter dem Eindruck schwacher Zahlen von Mercedes-Benz. Doch so oder so ist von Begeisterungsstürmen auf Seiten der Käufer leider nicht immer nichts zu sehen.

Die Sonne geht im Osten auf

Es ist grundsätzlich erfreulich, dass sich Volkswagen nach neuen Chancen umsieht. Nicht übertünchen lassen sich damit aber die großen Probleme, welche der Konzern derzeit auf dem chinesischen Markt hat. Um die Börsianer wieder auf die eigene Seite ziehen zu können, muss der Konzern in Fernost wieder für frisches Wachstum sorgen oder wenigstens den Schrumpfkurs der jüngeren Vergangenheit beenden können.

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