Der französische Bau- und Infrastrukturkonzern VINCI konnte im dritten Quartal 2024 einen leichten Umsatzanstieg verbuchen. Der Umsatz erhöhte sich um 1,4 % auf 18,53 Milliarden Euro, wobei das vergleichbare Wachstum bei nur 0,3 % lag.
Die Auftragslage zeigt sich robust: Zum 30. September lag der Auftragsbestand bei beeindruckenden 66,8 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 6 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Für das gesamte Geschäftsjahr 2024 bekräftigt VINCI seine Prognose eines Umsatzwachstums sowie eines stabilen Nettogewinns auf dem Niveau von 2023.
Sondersteuer drückt auf die Stimmung
Trotz der soliden Zahlen und der stabilen Prognosen lastet die mögliche Einführung einer Sondersteuer auf Unternehmensgewinne auf VINCI. Das französische Parlament prüft aktuell eine entsprechende Steuer, die für VINCI in diesem Jahr eine zusätzliche Belastung von rund 400 Millionen Euro bedeuten könnte. Für das Jahr 2025 rechnet das Unternehmen mit einer weiteren Belastung von etwa 200 Millionen Euro. Die Aussicht auf diese zusätzlichen Kosten sorgte für Unsicherheit bei Anlegern und führte am Freitag zu einem Kursrückgang der Aktie um etwa 3 %.
Vinci Aktie Chart
Vinci kommt bei Analysten nicht gut weg
Analysten reagierten verhalten auf die Quartalszahlen und den steuerlichen Ausblick. Die Analysten von Stifel betonen, dass VINCI im dritten Quartal die Umsatzerwartungen verfehlt habe, während Harry Goad von Berenberg auf die Auswirkungen der geplanten Sondersteuer hinwies. Er senkte seine Gewinnschätzungen für VINCI in den kommenden beiden Jahren um vier beziehungsweise acht Prozent.
Und die Aussichten?
Obwohl die möglichen steuerlichen Belastungen die Aktie kurzfristig belasten, bleibt die operative Entwicklung von VINCI solide und der Auftragsbestand stark. Langfristig dürfte VINCI von seiner stabilen Marktposition und der günstigen Bewertung profitieren, auch wenn politische Entscheidungen derzeit kurzfristigen Gegenwind bringen.
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