Vertex-Aktie: Warum der Kurssturz?

Es läuft nicht gut für die Vertex-Aktie. Nachdem das Papier des Pharmakonzerns bereits gestern aufgrund der Zinsaussichten der US-Notenbank um fast fünf Prozent einbrach, geht es heute im europäischen Handel um über elf Prozent bergab. Was steckt hinter dem Kurssturz von Vertex?

Ernüchternde Studienergebnisse

Auslöser des heutigen Kursrutsches der Vertex-Aktie war die Veröffentlichung von Phase-2-Studienergebnissen zum Schmerzhemmer-Wirkstoff Suzetrigine. Der Konzern erreichte mit seinem Schmerzsignalhemmer zwar den primären Endpunkt, aber der Wirkstoff konnte sich in der Studie nicht signifikant vom Ergebnis des Placebos absetzen.

An der Studie nahmen Patienten mit schmerzhafter lumbosakraler Radikulopathie teil. In der zwölften Woche zeigte die mit Suzetrigine behandelte Patientengruppe eine mittlere Verbesserung von 2,02 Punkte auf der Schmerzskala.

Allerdings gab es auch in der Kontrollgruppe eine Verbesserung um 1,98 Punkte, also ein sehr geringer Unterschied. Dies wirft Fragen zur tatsächlichen Wirksamkeit des Wirkstoffs auf.

Vertex hält trotzdem an der Weiterentwicklung von Suzetrigine fest. In einer Phase-3-Studie will der Pharmakonzern nun das Studiendesign verbessern, um den Placebo-Effekt besser kontrollieren zu können.

Trotz der Ernüchterung gibt es aber eine gute Nachricht der Studie: Das Sicherheitsprofil des Wirkstoffes erwies sich als sehr gut. Es traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen bei der Einnahme auf.

Mehr Pfeile im Köcher

Der zweistellige Kursrutsch der Vertex-Aktie erscheint übertrieben. Das Unternehmen gehörte in den letzten Jahren zu den erfolgreichsten Pharmakonzernen der Welt. Vertex hat deutlich mehr Pfeile im Köcher als nur einen Schmerzwirkstoff.