Wer mit dem Trend geht, isst vegan. Heutzutage sind vegane Restaurants, vegane Lebensmittel, aber auch andere vegane Produkte sehr erfolgreich. Immer mehr Menschen achten verstärkt auf ihre Ernährung und werden mitunter auch zu Veganern. Im Interview mit Rainer Brosy liefert André Boeck, Geschäftsführer der Webwiser GmbH, Antworten auf 100 % vegane Fragen.
Rainer Brosy: Guten Tag, Herr Boeck. Stellen Sie sich unseren Lesern bitte einmal kurz vor.
André Boeck: Hallo, Herr Brosy. Ich bin André Boeck, Geschäftsführer der SEO- und Online-Marketing-Agentur Webwiser GmbH. Neben der Geschäftsführung im Marketing betreibe ich unter anderem ein das Lebensmittelportal vitamine.com, an dem auch der Online-Shop Natura Vitalis angeschlossen ist.
Rainer Brosy: Warum betreiben Sie abseits Ihrer eigentlichen Tätigkeit ein Lebensmittelportal?
André Boeck: Zunächst ist es mir eine Herzensangelegenheit. Ich beschäftige mich seit einigen Jahren ausgiebig mit Ernährungsthemen und habe auch meine Ernährung neu ausgerichtet. Zum anderen ist der Bedarf einfach da. Immer mehr Menschen wollen sich gesund und richtig ernähren. Die industriell gefertigten Produkte bergen einfach Gefahren. Mit der richtigen bzw. einer ausgewogenen Ernährung tut man sich und auch der Umwelt etwas Gutes.
Rainer Brosy: Wie wirkt sich das eigene Essverhalten denn auf die Umwelt aus?
André Boeck: Sehen Sie sich die Fleischproduktion an. Massentierhaltung ist für die Tiere eine Tortur. Zudem schädigt sie das Klima. Die Massentierhaltung ist für einen erheblichen Teil der Treibhausgase verantwortlich. Für Weideflächen werden in Ländern wie Brasilien Regenwälder abgeholzt, die ihrerseits CO2gespeichert hatten. Weniger Fleisch zu essen, macht also nicht nur Sie gesünder, sondern hilft auch der Umwelt.
Rainer Brosy: Gut, dass sich immer mehr Menschen vegan oder vegetarisch ernähren.
André Boeck: Da müssen Sie einmal über Ihren Tellerrand hinausschauen, Herr Brosy. Die Zahl der Menschen, die Fleisch essen wollen, steigt und steigt und steigt. Das liegt in erster Linie am Wohlstandswachstum in Ländern wie China und Indien, aber auch in afrikanischen Ländern erhöht sich der Bedarf immer mehr. In westlichen Ländern allerdings kristallisiert sich immer mehr der Megatrend des Veganismus heraus.
Rainer Brosy: Warum ist ein Umdenken in der Ernährung gesellschaftlich wichtig?
André Boeck: Weil wir den Bedarf bald einfach nicht mehr decken können. Es wird aber auch nicht in naher Zukunft möglich sein, den Fleischkonsum zu senken. Wir können kaum 20, 30 oder 40 Jahre lang in den Industriestaaten fleißig Fleisch verzehren und den anderen Nationen, die jetzt etwas mehr Wohlstand erreichen, Fleisch verbieten. Wir müssen also als gutes Beispiel vorangehen. Davon können auch Unternehmen profitieren, denn hier wird sich überdurchschnittliches Wachstum einstellen.
Rainer Brosy: Welche Unternehmen haben Sie da im Sinn?
André Boeck: Es gibt viele tolle Unternehmen, die bereits vegane Produkte auf dem Markt haben oder neue, fantastische Produkte anbieten werden. Fuji Oil arbeitet beispielsweise an pflanzenbasiertem Seafood. Die Hain Celestial Groupsetzt mit den Marken Happy und Joya immer mehr auf den veganen Zug. Und dann gibt es natürlich noch den Vorreiter des veganen Fleischersatzes, Beyond Meat. In allen Bereichen, beispielsweise auch in der Kosmetik, werden wir in Zukunft neue innovative und gesündere Alternativen kennenlernen.
Rainer Brosy: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Boeck.