Am 1. Juni noch lag die Aktie von Varta am Boden: Auf 13,83 Euro waren die Papiere des Batteriekonzerns damals zurückgefallen, zugleich ein Mehrjahrestief. Mehrere Analysten hatten sich kurz zuvor kritisch zum angeschlagenen Unternehmen aus Ellwangen geäußert. Wie man sich täuschen kann: Denn seit diesem Tiefstand kennt die Varta-Aktie nur noch den Weg nach oben. Am Dienstag schien es gar so, als ob sie erstmals seit Monaten wieder die Marke von 20 Euro überspringen könnte. Schließlich ging Varta bei einem Kurs von 19,96 Euro und einem Plus von fast fünf Prozent in Frankfurt aus dem Handel.
Niedrige Varta-Kursziele sind längst übertroffen
Dennoch: Die Anleger vertrauen offenbar mehr dem optimistischen Varta-Management als kritischen Analysten. So hatten etwa Goldman Sachs und Warburg Research im Mai das Kursziel für Varta auf bescheidene 15 Euro festgesetzt, die DZ Bank am 30. Mai den fairen Wert von zuvor 20 Euro gar auf 10 Euro halbiert. Die Prognose für das laufende Jahr, insbesondere mit Blick auf die erwartete Geschäftsbelebung im zweiten Halbjahr, sei „mit einigen Fragezeichen behaftet“, hieß es zur Begründung.
- Die Varta-Aktie knickte daraufhin zunächst noch einmal deutlich ein
- Seit ihrem Tief hat sie sich jedoch um rund ein Viertel im Wert verbessert
- Die niedrigen Kursziele sind damit längst schon übertroffen
Freiwillig aufhören am Varta-Stammsitz
Dies könnte mit einer Mitteilung der Varta AG zu tun haben, die Ende Juni Fortschritte bei der Neuausrichtung des Konzerns meldete. So hatten sich Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertreter der Varta Microbattery GmbH auf ein Freiwilligenprogramm zum Abbau von 88 Arbeitsplätzen am Standort Ellwangen (mit Neunheim) geeinigt. Die Einigung sei „ein wichtiger Schritt im Zuge der Restrukturierung“, so der eigens installierte Chief Restructuring Officer (CRO) Michael Giesswein. Über die Details haben Unternehmensleitung und Betriebsrat indes Stillschweigen vereinbart. Insgesamt sollen bei Varta weltweit rund 800 Vollzeitstellen wegfallen.
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