Liebe Leserinnen und Leser,
die Kurse von und für Varta explodieren weiter. Die Ellwanger haben am Dienstag in den ersten Morgenstunden ein Plus von über 44 % hingelegt. Das deutet darauf, dass die Aktie per 5-Tage-Analyse, also für eine Börsenwoche, am Ende auf deutlich mehr als 100 % kommen kann. Ein starker Kursverdoppler?
Die Börse schwindelt derzeit in diesem Fall.
Varta: Der Markt hat nicht Recht
Es heißt in der Regel, der Markt habe Recht. Selbst Börsenguru Warren Buffett wirft diese Börsenformel immer wieder ein. Das ist allerdings in diesem Fall offensichtlich falsch. Denn Kurssteigerungen um über 100 % binnen weniger Tage sind nicht nur ungewöhnlich, sondern nur mit enormen Änderungen zu begründen – wenn es sie denn gibt.
Bei Varta gibt es keine enormen Änderungen, die bekannt geworden wären. Es gab Nachrichten, über die auch zu sprechen sein wird. Für große Änderungen jedoch reicht es derzeit bei den Ellwangern noch lange nicht.
Denn: Varta kämpft um eine neue Sanierungsform. Dabei steht der bisherige Mehrheitseigner Michael Tojner ebenso im Blickpunkt wie z. B. die Firma Porsche. Beide Gruppen wollen – wohl – investieren, wenn es an den Neuaufbau des Unternehmens geht.
Tatsächlich sind diese Vorhaben inzwischen verkündet worden – aber sie sind nicht mit einer Erleichterung für die bisherigen Aktionäre verbunden. Oder anders gesagt: Wer jetzt die Aktie von Varta kauft, wird wahrscheinlich am Ende ganz leer ausgehen.
Es wird nur spekuliert, und das auch am Dienstag.
Der Fall ist recht einfach und unverändert.
Varta soll bis Jahresende laut Tojner eine Lösung für die Sanierungsproblematik gefunden und auch durchgesetzt haben. Bis Ende August, also in etwa zwei Wochen oder Anfang September soll diese Lösung gefunden sein. Diese vorgebliche Lösung würde dann das „Verfahren nach dem Unternehemensstabilisierungs- und restruktuierungsgesetz (StaRUG)“ mitmachen.
Das Verfahren dauert dann zwei oder drei Monate, dann wäre die sogenannte „Lösung“ für das Unternehmen wohl durch.
Die entscheidende Frage dürffte nicht sein, ob es eine „Lösung“ gibt, sondern wem sie dient.
Wem dient die Lösung?
Diese Frage, wem nutzt es am Ende (?), wird sich nicht moralisch, sondern kaufmännisch lösen. Wenn die beiden großen Gruppierungen, Tojner und Porsche, die vermuteten Interessen durchsetzen, dann wird das Kapital im ersten Schritt wohl herabgesetzt, auf „Null“, wie es auch heißt.
Das würde bedeuten, dass die Alt-Aktionäre nicht an der Sanierung teilhaben werden. Die werden ihre Investitionen am Ende wohl abschreiben müssen. Wenn also am Dienstag Aktien gekauft werden, dann werden die meisten Käufer daran denken, die Aktie sehr schnell wieder zu verkaufen. Es wird spekuliert.
Dies zeigt sich auch am Kursverlauf.
Varta Aktie Chart
Die Kursperformance der Varta-Aktie
Die Kursverläufe sind eindeutig fast ausschließlich spekulativ. Das ist auch nicht verwunderlich, denn Varta bringt eine Marktkapitalisierung von lediglich gut 200 Millionen Euro (wenn die Gewinne am heutigen Dienstag auf dem bisherigen Niveau verbleiben) auf den Prüfstand.
Das bedeutet allerdings auch, dass die Notierungen für große Investoren stets uninteressant bleiben werden. Denn schon kleine Volumina können den Preis nach oben und unten treiben. Große Pakete werden an den Börsen kaum gehandelt, weil die Marktkapitalisierung dies schon nicht hergibt.
Die Notierungen sind aktuell aufd em Niveau von etwa 5 Euro dennoch bemerkenswert stark, keine Frage. Dies sehen auch Chartanalysten. Die sprechen nicht von einem Aufwärtstrend, der langfristig und nachhaltig ist, aber ganz sicher von einer kurzfristigen Erholung.
5 Euro sind eine bedeutenden Marke
5 Euro sind dabei sicher eine bedeutene Marke. Wenn die Aktie die Marke überwinden würde, dann sollten auch einige automatisierte Handelsroutinen greifen, sprich: Limits. Möglich ist, dass die Aktie dann wieder in einen Kauf- oder Verkaufsmodus gerät. Das ist naturgemäß offen.
Kurzfristig unterscheidet sich das Bild von der o.g. Entwicklung nach einer „Lösung“ ersichtlich: Die Märkte kaufen und kaufen.
Ob sich nun die Märkte noch eines besseren besinnen werden und die Rallye schnell beenden, wird sich in Tagen, wenn nicht Stunden zeigen. Analysten sind inzwischen mit ihren früher hehren Kurszielen zurückgerudert. Die Kursziele sind aus der Wahrnehmung der Analysten inzwischen um 70 % gefallen. Dennoch ist die Betrachtung recht unkritisch.
Es bleibt: Wenn es zu einer „Lösung“ kommt, wird es für Investoren jedenfalls sehr schwierig, sich die gegenwärtigen Investitonen noch zu retten. Dann werden auch Gläubiger nur einen Bruchteil ihrer Forderungen durchsetzen können. Derzeit bedienen sich – auch am Dienstag – die spekulierenden Kräfte an der Wachstumsphantasie am Markt.
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