Liebe Leserinnen und Leser,
ungläubig könnte man auf die Kurstafeln sehen. Am Montagvormittag hat die Aktie der Varta einen Aufwärtshaken von gut 5 % geschafft. Damit war nicht zu rechnen, denn in den vergangenen Tagen ging es aus guten Gründen massiv zurück. Allein am Freitag hatte das Papier des Ellwanger Batterieherstellers einen Rückschlag von gut 10,5 % verbuchen müssen.
Varta: Das wird sehr schwierig
Im Grunde ist oder wäre die Sachlage recht einfach. Varta wird ein Sanierungsprogramm weiter fortführen, das am Ende, in einigen Wochen, zu der Herabsetzung des Grundkapitals führt. Dem Unternehmen wird ein Grundkapital von 0 für die alte Aktie dazu dienen, die alte, die bislang gehandelte Aktie auch von den Börsen zu nehmen.
Das hat zur Folge, dass die alten Papiere, die heute noch einen Kurs von 2,93 Euro aufweisen, keinen Tauschwert mehr haben. Es wird sich kaum jemand finden, der für den Titel Geld bezahlt.
Das zeigt sich immerhin seit kurzer Zeit auch an den Börsen, die diesen Umstand offenbar akzeptiert haben. Der Kurs ist formal zwar noch ca. 118 Millionen Euro Marktwert „wert“, es ist aber ersichtlich, dass dem kurzen Hoffnungsschimmer nun eine Phase der Ernüchterung folgt.
Varta Aktie Chart
Die Kursperformance der Varta-Aktie
Wer sich ernsthaft mit dem Titel auseinandersetzt, wird ohnehin nicht umhin kommen, hier einen Irrtum zu vermuten. Denn wenn die Varta von der Börse genommen wird und wertlos ist, geht es für die Aktie nicht weiter.
Das Unternehmen selbst wird dann allerdings eine neue Aktie emittieren, die an die beiden Investorengruppen M. Tojner sowie die Porsche AG geht. Die beiden Investorengruppen zahlen jeweils 30 Millionen Euro quasi „ein“, womit das Unternehmen jeweils zu 50 % an die beiden hierfür vorgesehenen Anteilseigner geht.
Nun möchten Kapitalschützer auch die Altaktionäre an der neuen Aktie beteiligen. Diese wiederum könnte aus der Sicht dieser Seite auch an die alten Aktionäre emittiert werden, indem die Altaktionäre zuvor ein Bezugsrecht erhalten. Ein Bezugsrecht eröffnet die Chance, eine neue Aktie zu erwerben.
Es hat selbst einen Wert an der Börse, weil das Bezugsrecht veräußert werden kann.
Die Chance darauf, dass es solche Bezugsrechte geben kann, ist umstritten.
Werden Altaktionäre beteiligt?
Machtlos sind die Altaktionäre nicht. Sie können sich zusammenschließen und am Ende auch klagen. Wie die Gerichte entscheiden, ist sogar offen. Nur is derzeit nicht absehbar, dass eine solche Klage tatsächlich Aussicht auf Erfolg hätte.
Dazu wäre auch nicht klar, wie ein Bezugsrecht aussieht. Denn dieses Bezugsrecht auf neue Aktien könnte dann ggf. sogar eine Beteiligung am neuen Unternehmen offerieren. Zwingend börsenhandelbar ist die neue Aktie dann noch immer nicht.
Das heißt: Altaktionäre würden – wenn denn alles in diesem Sinne entschieden würde – sichdie neue Aktie in ihr Depot legen und gleichzeitig darauf hoffen müssen, den Titel irgendwie zu veräußern.
Die Hoffnung ist letztlich vergleichsweise dünn begründet. Deshalb wird es für Investoren nicht einfach, die bestehende Aktie nun am Markt zu kaufen und später mit Gewinn – vor der Entfernung von der Börse – zu verkaufen.
Es mag vereinzelt spekulative größere Investoren geben, die hier auf rechtliche Gewinne setzen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass aktuell viel mit der Aktie spekuliert wird – gerade von Kleinanleger. In dem Sinn hat sich wenig geändert.
Zudem werden nun am 13. November die Zahlen zum 3. Quartal publiziert. Allerdings werden diese Zahlen kaum neue Erkenntnisse über den formalen Fortgang mit der bestehenden Aktie liefern können. Mi tanderen Worten: Die Aktie selbst ist vergleichsweise unabhängig von den Quartalszahlen.
Unter dem Strich verwundert es angesichts der Ausgangslage nicht mehr, dass die Analysten sich zu dieser Aktie aktuell offenbar kaum äußern wollen. Über lange Monate waren die Kursziel-Schätzungen mit teils mehr als 9 Euro viel zu zuversichtlich. Die Börsen müssen nun zusehen, wie sich die Hoffnungen Tag für Tag verdunkeln – denn das Abschlaten der Aktie am Markt rückt unvermeidlich näher.
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