Liebe Leserinnen und Leser,
brutal, welchen Absturz heute die Aktie von Varta hinlegt. Mehr als- 77 % sind in den ersten Handelsstunden vom Tisch genommen worden. Die Aktie hat einen Kurs von nur noch unter 2,80 Euro. Das ist die größte Abwärtsfahrt der Unternehmensgeschichte. Die große Frage: Droht Varta gar die Insolvenz?
Börsen im Panikmodus
Die Börsen sind im Panikmodus. Der Ttiel ist damit einer ersten überschlägigen Rechnung nach nur noch gut 100 Millionen Euro wert. Viel zu wenig, um ernsthaft als Kandidat für Investoren in Frage zu kommen.
Institutionelle Investoren würden sich sofort von dem Titel verabschieden, da hier nur noch spekuliert werden kann. Das Chartbild wird nach diesem Tag verheerend sein. Es gibt keine Unterstützungen mehr nach unten.
Varta Aktie Chart
Die Kursperformance der Varta-Aktie
Varta ist aus Gründen so weit nach unten gestürzt.
Grundsätzlich hat das Unternehmen ohnehin schon Probleme damit gehabt, seine Sanierung voranzutreiben. Im Frühjahr war bekannt geworden, dass die Sanierungspläne scheiterten. Das Unternehmen wollte und muss einen Sanierungsplan ausarbeiten, der dann wiederum mit den Gläubigern abgestimmt werden sollte.
Die Aktie verlor daraufhin massiv und rutschte teils sehr deutlich sogar auf weniger als 10 Euro. Der Börsenwert insgesamt fiel auf weniger als 500 Millionen Euro, womit die Aktie unter die Wahrnehmungsschwelle der institutionellen Investoren fiel – wie oben beschrieben. Nun hat sich die Lage in jeder Hinsicht zugespitzt. Das Unternehmen steht praktisch am Abgrund.
Varta strebt Radikalsanierung an
Erste Kommentatoren nennen es „Strohhalm“. Sehen Sie hin:
Das Unternehmen wird beim Amtsgericht Stuttgart ein vorinsolvenzrechtliches Sanierungsverfahren beantragen. Das ist die Botschaft, die Varta am Sonntagabend für die Börsen hatte.
Es ginge darum, die Schuldenlast in Höhe von annähernd 500 Milionen Euro „deutlich zu reduzieren“, heißt es. Deshalb benötige der Konzern frisches Kapital, hier ist die Rede von annähernd 100 Millionen Euro.
Wie aber kann Varta dieses Kapital akquirieren? Die eine Möglichkeit: Der Großaktionär Michael Tojner wird eine Kapitalzufuhr ermöglichen, womit er sich sicher eine noch bedeutenderen Anteil nicht nur am Vermögen des Unternehmens sichert, sondern auch bezogen auf seinen Einfluss. Mit an Bord wäre dann den Vorstellungen nach auch die Porsche AG, die wiederum selbst Batterien vom Konzern bezieht.
Die andere Möglichkeit seien die Gläubiger. Es sei nicht klar, welche Lösung Varta anstrebe heißt es. Die andere Wahrheit dürfte eher lauten: Es ist nicht klar, welche Lösung von wem überhaupt mitgetragen, hier also finanziert wird.
Ziel sei ein Schuldenschnitt.
Das bedeutet: Die Schulden würden gegenüber den Gläubigern gestrichen. Wenn die also einwilligen (müssen) oder dies insolvenzrechtlich am Ende durchgesetzt wird, verlieren diese Gläubiger Geld. Die Gefahr solcher Vorhaben ist, dass der Markt insgesamt Vertrauen verliert.
Wer Geld verlieren würde
Dabei würden also in erster Linie zunächst die Gläubiger mitspielen müssen – hier die Banken und die Hedgefonds, wie es gleich heißt.
Die haben einen Konsortialkredit von 235 Millionen Euro vergeben, Varta habe sich zudem – so erklären sich am Ende 500 Millionen Euro Verbindlichkeiten – 250 Millionen Euro per Schuldscheindarlehen geliehen.
Das Problem ist also zweischneidig: Gläubiger müssen ohnehin am Ende auf Geld verzichten, vielleicht im Zuge einer Insolvenz, vielleicht auch vorab freiwillig. Zudem sucht das Unternehmen Kapitalzufuhr. Das macht die Sache nicht einfach. Nur gibt es dennoch Hoffnung: Hier meldet sich offenbar die Porsche AG zu Wort.
Porsche könnte sich vorstellen, „unter bestimmten Umständen (…) an einer finanziellen Neuausrichtung der Varta AG insgesamt zu beteiligen“. Die Aussage ist immerhin mit einer kleine Hoffnung verbunden – wenngleich nicht klar ist, welche Intention Porsche tatsächlich verfolgt oder ob hier z. B. der Lieferant, der Varta für die Porsche AG noch immer ist, einfach zunächst weiter produzieren soll.
Die Börsen jedenfalls haben mit einem Ausverkauf sondergleichen reagiert. Die Aktie ist nicht nur im Abwärtstrend, sie ist im Crash-Modus. In solchen Situationen können sich am Ende hohe Gewinne ergeben – und Totalverlustsituationen. Die Börsen wissen nichts. Analysten weren sich jetzt äußern, denn die waren bis dato sehr zuversichtlich.
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