Nachdem am Freitag bekannt wurde, dass Varta in Verhandlungen mit Porsche zu einem Einstieg bei der Tochter um E-Auto-Batterien steht, legte die Aktie den größten Kurssprung ihrer Geschichte hin. Um rund 20 Prozent konnte die Aktie sich verbessern und die Anteilseigner setzen offenbar große Hoffnungen in den Deal.
Anders sieht die Stimmungslage allerdings bei den meisten Experten aus. Moniert wird unter anderem, dass keine finanziellen Details vorgelegt wurden. Zudem handele es sich nur um eine Kapitalerhöhung der Tochter V4Drive, sodass Varta selbst eher nicht profitieren werde. Zu allem Überfluss ist der Einstieg von Porsche auch noch längst nicht in trockenen Tüchern.
Varta: Der Tropfen auf dem heißen Stein?
Die „WirtschaftsWoche“ gesellt sich ebenfalls zu den Skeptikern. Dort wird darauf verwiesen, dass Varta keine E-Auto-Batterien im großen Maßstab herstellt. Zum Einsatz kommen die Gerätschaften stattdessen bevorzugt in Hybridfahrzeugen, um dort den Benzinverbrauch zu reduzieren. Gerüchteweise sollen Varta-Batterien bereits beim Porsche 911 in diesem Jahr zum Einsatz kommen.
Davon verkaufte Porsche im vergangenen Jahr aber nur bescheidene 50.000 Einheiten, sodass Varta mit dem möglichen Deal nicht auf den ganz großen Durchbruch blicken könnte. Unter den Experten scheint sich die Ansicht durchzusetzen, dass die enormen Kursgewinne bei Varta letztlich kaum berechtigt sein dürften.
Nicht zu bremsen
Varta Aktie Chart
Davon lassen die Bullen sich allerdings nicht weiter beeindrucken. Die Varta-Aktie startete heute mit grünen Vorzeichen in den Handel und konnte sich bis zum Vormittag um 2,6 Prozent bis auf 10,87 Euro verbessern. Auf 5-Tages-Sicht summieren sich die Aufschläge hier schon auf knapp 28 Prozent. Doch es bleibt dennoch bei einem angeschlagenen Chartbild und angesichts der doch eher vorsichtigen Experten sind schnelle Gewinnmitnahmen wohl kein unmögliches Szenario.
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