Liebe Leserinnen und Leser,
Alarm für Aktionäre der Varta. Die Aktie hat am Montag einen Abschlag von über 50 % hinnehmen müssen. Anders gesagt: Die Aktie stürzt ab. Das ist schon lange klar gewesen, nur wollten es die Börsen nicht hören.
Die Spekulation dürfte nun zunächst ein Ende haben, denn eine Einigung im Sanierungsfall tritt hier für die Varta-Aktionäre auf die Bremse. Eine Vollbremsung.
Die Einigung belastet Alt-Aktionäre
Zum Hintergrund: Varta muss erneut saniert werden, die bisherigen Sanierungsversuche scheiterten. Dabei wird es eine Vollsanierung geben müssen in dem Sinn, dass die Gläubiger einen Schuldenschnitt über sich ergehen lassen – die Schulden werden nach einem bestimmten Verfahren zusammen gestrichen.
Die Retter des Unternehmens werden eingeführt oder etabliert, indem das Kapital herabgesetzt wird (was den Wert für Alt-Aktionäre zunichte macht), um dann neue Anteile herauszugeben.
Vor diesem Hintergrund wurde insbesondere vom Mehrheitsaktionär Michael Tojner und Porsche verhandelt, dazu wurden die bedeutendsten Gläubiger wie Hedgefonds und Banken teils eigenständig in eigenen Absprachen (und Forderungen) aktiv. Nun wird eine Lösung vorbereitet.
Für Alt-Aktionäre wird das Ergebnis sein: Sie verlieren einfach alles. Dass die Aktie nicht total ausverkauft wird, ist aus rationaler Sicht derzeit noch unverständlich.
Worum es geht: Alles weg!
Die Verbindlichkeiten des Unternehmens sollen sich nach der vorliegenden Einigung „verringern“. Der Schuldenschnitt – relevant für Gläubiger und deren Forderungen – geht einher mit einer Verlängerung von Krediten (womit die Liquidität geschont wird).
Die Verbindlichkeiten beliefen sich bislang auf annähernd 500 Millionen Euro. Nun sollen sie sich auf 200 Millionen Euro reduzieren, was die Liquiditätssituation und am Ende auch die Darlehenswürdigkeit (theoretisch) verbessern wird.
Das Ergebnis: Gläubiger verlieren einen größerern Teil ihrer Forderungen. Das war zu erwarten. Wahrscheinlich sind einige Gläubiger ausgesprochen zufrieden, denn immerhin würde ein Teil der Forderungen noch gerettet.
Verlierer sind die Alt-Aktionäre. Der Beschluss sieht vor, dass das Grundkapital auf Null herabgesetzt wrid. Das bedeutet: Ohne jede Entschädigung werden zum Zeitpunkt X die Aktionäre schlicht in dem Sinne enteignet, als das Unternehmen nicht einmal mehr an der Börse notiert sein wird. Der Wert der Aktien wird auf Null gehen.
Dann springen die neuen Aktionäre ein. Dies werden der Mehrheitseigner Michael Tojner sein (dessen Gesellschaft MT InvestCo heißt) und eine Beteiligungsgesellschaft der Porsche AG.
Die neuen Teilhaber werden die Gesellschaft dann weiter führen können, indem sie jeweils 30 Millionen Euro investieren.
Vor diesem Hintergrund ist die Panik an den Börsen verständlich. Varta hat an den Börsen – wenn denn die Einigung auch rechtlich am Ende in wenigen Monaten so Bestand hat – schon jetzt wenig verloren. Die Märkte scheinen dies zu erkennen.
Varta Aktie Chart
Die Kursperformance der Varta-Aktie
Der Trend ist klar – gibt es noch Gegenkräfte?
An sich ist oder wäre der Trend klar. Die Aktie verharrt aber noch bei knapp unterhalb von 2 Euro. Es scheint also noch Gegenkräfte zu geben, Käufer der Aktie an den Börsen.
Worauf können solche Käufer noch setzen? Dies ist rein spekulativ: Es sind entweder bisherige Aktionäre, die mit Käufen versuchen, den Aktienkurs zu stabilisieren, um dann größere Pakete auf höherem Niveau zu verkaufen.
Oder es sind schlicht Spekulanten, die darauf setzen müssen, dass die Einigung am Ende rechtlich keinen Bestand haben wird. Das wäre allerdings mit einem anderen Problem verbunden: Wie könnte es dann weiter gehen mit dem Unternehmen?
Wie auch immer der Fall gewendet wird: Es sieht nach der Einigung nicht so aus, als könnten Alt-Aktionäre ernsthaft damit rechnen, an den Börsen noch dauerhaft steigende Kurse zu sehen. Es wird am Ende auch jetzt nur noch spekuliert. Ein Trend, der gegenläufig wäre, ist fast ausgeschlossen.
Die kommenden Tagen dürften zeigen, dass es für die bisherige Konstellation an den Märkten dem Ende zugeht. Die Aktie dürfte oder wird aller Wahrscheinlichkeit nach wertlos sein. Die Frage wird sein: Äußern sich jetzt weitere Analysten? Deren bisherige Schätzungen sind erstaunlich.
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