Liebe Leserinnen und Leser,
warum sollte man nicht in Varta investieren? Die Diskussionen im Netz nehmen kein Ende. Denn der Kurs ist in den vergangenen Wochen doch deutlich gestiegen. Am Freitag hingegen waren die Notierungen noch einmal um -3,2 % gesunken, am Montag ging es zunächst – je nach Börsenplatz – um 2,5 % abwärts.
Die Chance, dass sich hier noch massive Kursgewinne ergeben, dürfte indes vergleichsweise gering sein. Es gibt Gründe, auf die das Börsengeschehen derzeit nicht immer so eingeht, wie man sich das vielleicht wünschen würde.
Varta: Es ändert sich absolut gar nichts
Faktisch wird die Varta-Aktie schon bald nichts mehr wert sein. Das war am Ende der vergangenen Woche so, das bleibt auch aktuell so. Die alte Aktie, die heute noch gehandelt wird, verliert bald ihren formalen Wert.
Das Unternehmen wird saniert, wozu auch eine Neustrukturierung des Konzerns inklusive der Besitzverhältnisse gehört. Die wohl meisten Juristen gehen davon aus, dass der gewählte Weg am Ende korrekt ist.
Der Weg sieht vor, dass Varta sein Grundkapital auf „Null“ setzen wird. Das ist der Betrag, der ursprünglich als Einlage der Aktiengesellschaft zur Begründung gezahlt worden ist, sozusagen der historische Kern des Unternehmens. Die Herabsetzung des Grundkapitals auf „Null“ hat wirtschaftlich zunächst keine Bedeutung, er ist eine rechtliche Vorgabe, die bedeutend ist.
Wirtschaftlich ergibt sich der Wert der Aktie aus dem täglichen Handel. Nur: Die rechtliche Vorgabe hat es in sich. Das Unternehmen wird die alte Aktie von den Börsen nehmen. Die wird nicht mehr gehandelt und hat – so darf man es als sicher voraussetzen – keinen Wert mehr.
Zudem wird die Gesellschaft restrukturiert. Es werden neue Aktien emittiert. Das neue Grundkapital wird dann auf 60 Millionen Euro fixiert – und die jeweils 30 Millionen Euro für neue Aktien bringen M. Tojner bzw. dessen Investmentgesellschaft auf sowie die Porsche AG.
Der Knackpunkt der Auseinandersetzung ist demnach aus Sicht der bisherigen Aktionäre, der Kleinaktionäre, dass sie leer ausgehen werden. Sie werden nicht nur mit dem Eigentum an alten Aktien auf Null gestellt, sie dürfen nach den bisherigen Ausführungen die neuen Aktien nicht einmal zeichnen. Die werden gar nicht gehandelt.
Dagegen möchte eine Schutzvereinigung vorgehen und vor Gericht wenigstens ein Zeichnungsrecht erstreiten bzw. für Altaktionäre ein „Bezugsrecht“ erwirken. Das verbrieft dann das Recht, neue Aktien kaufen zu können und ist in der Regel Geld wert.
Selbst wenn aber diese Variante noch gewählt würde – was durchaus unwahrscheinlich zu sein scheint -, wird dieses Bezugsrecht kaum etwas wert sein. Denn das Unternehmen ist nach den aktuellen Bestimmungen dann mit einem Aktienwert von 60 Millionen Euro zu taxieren. Würden alte Aktionäre einen Anteil kaufen können, änderte sich der Wert der Dimension nach noch immer nicht. Der Marktwert der alten Aktie aber liegt derzeit bei ca. 160 Millionen Euro. So viele Bezusrechte, wie nötig wären, um diesen Wert mit den neuen Aktien zu decken, könnten gar nicht ausgegeben werden.
Das Zwischenfazit: Der aktuelle Marktwert von 160 Millionen Euro wäre bezogen auf den Wert der neuen Aktien mit 60 Millionen Euro selbst dann viel zu hoch, wenn einfach alle alten Aktionäre die neuen Aktien kaufen dürften oder sogar gratis bekämen. Klarer lässt sich kaum vorrechnen, dass die Aktie nach dem Stand der rechtlichen Dinge extrem viel weniger wert ist als aktuell.
Selbst im günstigsten Fall müsste die Alt-Aktie also um 60 % fallen, um einfach – gratis – gegen neue Aktien eingetauscht zu werden. Das wissen die Börsen vermutlich zum Teil, und dennoch ergeben sich Kurse auf höchstem Niveau.
Varta Aktie Chart
Die Kursperformance der Varta-Aktie
Aktuell also ist die Aktie massiv überbewertet.
Hier liegt aber des Pudels Kern: Tatsächlich ist die Aktie sicher nicht überbewertet. Die hohen Kurse ergeben sich nur daraus, dass lediglich ein Bruchteil der Aktien gehandelt werden. In den ersten Stunden am Montag waren es rund 170.000 Stück über alle Börsenplätze hinweg. Das sind rechnerisch gut 500.000 Euro Handelsvolumen – bei einem Marktwert von angeblich 160 Millionen Euro. Es ist nur eine kleine Blase an Spekulanten, die handelt. Das ist die einfache Wahrheit.
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