Liebe Leserinnen und Leser,
Varta hat gestern Aktionäre darüber informiert, wie es weiter geht. Der KUrs der Aktie rauschte nicht zufällig um mehr als -4 % nach unten – der Titel ist mittlerweile an den Börsen als das identifiziert, was die Aktie derzeit wirklich noch präsentiert.
Varta: Das Ende ist fixiert
Die Aktie wird tatsächlich nach den Verlautbarungen vom 25.11. vom Markt genommen. Die Sanierung nach dem sogenannten Unternehmensstabilisierungs- und restrukturierungsgesetz (StaRUG) läuft an bzw. korrekt weiter.
Das Unternehmen wird demnach vom zuständigen Amtsgericht in Stuttgrt in diesem Jahr einen sogenannten Planbestätigungsbeschluss erhalten. Danach würde die „weitere Umsetzung“ der Sanierung folgen.
Die sieht vor, dass dann die Aktie vom Markt genommen wird, sprich: Das Grundkapital wird auf Null gesetzt und die Aktie wird nicht mehr handelbar sein.
Die dann neu emittierte Aktie von Varta geht an die beiden Investoren M. Tojner und die Porsche AG, die jeweils 30 Millionen Euro für das Papier zahlen werden. Formal ist das Unternehmen dann 60 Millionen Euro „wert“. Die neue Aktie wird nicht an der Börse gehandelt, was bedeutet, dass alte Aktionäre auch auf diesem wege nicht mehr an die Aktie kommen könnten.
Das alles hat auch der Chef von Varta, Michael Ostermann, nun kundgetan. Der Konzern würde die Sanierung Ende Dezember beenden können, ggf. allerdings auch Ende Januar. Damit ist auch klar, dass die aktuell hier gehandelte Aktie nicht mehr lange überhaupt Börsenkurse fabrizieren wird.
Varta Aktie Chart
Die Kursperformance der Varta-Aktie
Wenn die dann wertlosen Aktien ausgebucht worden seien, würde der Konzern seine Unternehmenszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 publizieren. Auch die noch nicht gelieferten Quartalszahlen für das laufende Jahr würden dann publiziert.
Es gibt für bestehende Aktionäre noch den einen Weg
Die bestehenden Aktionäre werden wohl über die Schutzgemeinschaft der Kleinanleger (SdK) ihre Rechte sichern wollen. Die SdK hat am Freitag der zurückliegenden Woche die Klage beim Bundesverfassungsgericht eingereicht, bei der es um die Sicherstellung von Rechten für die Altaktionäre geht. Die sollen zumindest das Bezugsrecht für die neue Aktie erhalten.
Das würde es den Aktionären ermöglichen, die neue Aktie zu kaufen oder aber die Bezugsrechte selbst zu veräußern.
Der Wert dieser Bezugsrechte dürfte allerdings nur minimal sein. Wenn das Grundkapital für die neue AG bei 60 Millionen Euro liegt, ist das jeweilige Bezugsrecht, wenn es denn ausgesprochen würde, auf keinen Fall mehr als diese 60 Millionen Euro wert. Der Streubesitz, die genannten kleineren Aktionärsgruppen, würden nur einen kleineren Bruchteil der 60 Millionen Euro überhaupt ausmachen.
Die Aktie selbst ist aber heute noch immer ca. 90 Millionen Euro an den Börsen wert. „Wert“ ist ein großes Wort. Die Erklärungen von Varta sind eindeutig. Ende Januar, in nun zwei Monaten, wird das, was hier gehandelt wird, sicher nichts mehr wert sein. Wissen das wirklich alle, die heute noch handeln?
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